Es war ein recht angenehmer Frühlingstag. Jedenfalls so angenehm, wie er auf Berk nur sein konnte. Zumindest warm genug, dass der Schnee sich nicht mehr zu ganzen Schichten auftürmte, sondern vom letzten Winter nur noch kleine Spuren zu sehen waren.
Es war die Zeit, in der sich viele Tiere wieder aus ihren Bauten wagten, um auf Futtersuche zu gehen.
Ein Schneehase war nicht unter diesen Tieren. Er wagte sich nicht jetzt erst heraus. Stattdessen war er bereits im Winter auf Futtersuche gewesen, um überhaupt überleben zu können. Mittlerweile war er jedoch übermütig, denn im Winter hatte er sich aufgrund seiner Tarnung keine Sorgen um seine Sicherheit machen müssen.
Doch jetzt, wo der meiste Schnee geschmolzen war, sah das schon anders aus.
Er sah den Pfeil nicht einmal kommen, da bohrte er sich schon in seine Seite und tötete ihn auf der Stelle.
Dem frischen Kadaver näherten sich Schritte, die zu einem Menschen gehörten. Kurz darauf wurde er aufgenommen, der Pfeil entfernt und die Kehle mit einem kleinen Messer durchtrennt, um das Blut herauslaufen zu lassen.
Bei dem Menschen, der besagten Schneehasen aufnahm, handelte es sich um niemand Geringeren als die 13-jährige Maeri Haddock, ihres Zeichens Häuptlingstochter und aufmüpfige Jägerin.
Eigentlich hatte ihr Vater seiner Tochter anfangs das Bogenschießen verboten, vor allem mit dem Bogen und den Pfeilen, die sie von Alvin dem Heimtückischen geschenkt bekommen hatte. Doch Maeri hatte nicht auf ihn gehört und hatte stattdessen einfach in einer ruhigen Stelle des Waldes weiter das Schießen geübt. Und wenn er ihr doch einmal den Bogen wegnahm, dann kletterte sie einfach auf einen Baum und blieb dort manchmal bis in die Nacht hinein trotzig sitzen, bis er wieder nachgab. Als sie dann eines Tages sogar mit Beute heimkehrte, wusste er genau, dass er sie niemals davon abhalten könnte. Er konnte seiner Tochter ohnehin keinen Wunsch ausschlagen, und wenn, dann nicht für lange.
«Das wäre dann Nummer Zwei», murmelte sie und hängte den toten Hasen kopfüber an ihren Gürtel, wo bereits ein anderer, ebenfalls mit offener Kehle, doch bereits ausgeblutet, wartete. Den blutigen Pfeil wischte sie sauber und steckte ihn zurück in ihren Köcher.
Von den anfänglichen zehn Pfeilen, die Alvin ihr mitgegeben hatte, waren mittlerweile nur noch sieben übrig. Einen hatte sie verloren, als sie aus lauter Übermut versuchte, einen nahe vorbeifliegenden Vogel vom Himmel zu schießen, aber diesen dummerweise verfehlte und der Pfeil damit verloren ging. Die anderen zwei verlor sie an ein wütendes Wildschwein. Okay, zugegebenermaßen hatte sie es erst wütend gemacht, indem sie ihm die zwei Pfeile in die Seite gejagt hatte, weshalb es sie blind vor Rage bis ins Dorf verfolgte. Dort wurde es jedoch von ihrem Vater Haudrauf kurzerhand mit bloßen Händen erlegt. Dadurch konnte sie zwar die zwei Pfeile aus dem toten Tier herausziehen, doch sie waren durch die Hetzjagd bis ins Dorf zerbrochen und nicht mehr zu gebrauchen.
Mittlerweile machte sich Maeri auf den Rückweg zum Dorf. Sie war zufrieden mit der Ausbeute. Vor allem mit den Hasenfellen, die sie noch abziehen musste.
______________________________________«Schwächling!»
«Nichtsnutz!»
«Versager!»
«Wie ein kleiner Tagedieb wie du eines Tages zum Häuptling werden soll ist mir schleierhaft. Wo hast du das Essen gestohlen, hä?», spie ein relativ kleiner, aber breiter und muskelbepackter Junge mit schwarzen Haaren verächtlich, während er auf einen mit Essen gefüllten Eimer zeigte und trat dem am Boden liegenden Hicks zum unzähligsten Mal erneut in die Seite.
«Du verstehst das nicht, Rotzbacke… Ich-», stammelte der unter Schmerzen, die langsam zur Gewohnheit wurden, stehende Häuptlingssohn, doch er wurde direkt unterbrochen.
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Die Riddari-Geschwister
FanficHicks "der Hüne" und seine Schwester Maeri "die Wilde" könnten unterschiedlicher nicht sein. Eine der wenigen Ansichten, die sie teilen, ist folgende: Das Leben auf Berk ist eine Qual. Als Hicks mit Ohnezahn erwischt wird, flieht Maeri mit ihnen, do...