7| Alte Bekannte

1.5K 32 9
                                    


Kapitel 7:


Leons Sicht:


Marlon, Anne, Vanessa und ich spazierten also zu uns nach Hause. Dort angekommen, merkte ich, dass ich ein wenig angespannt war. So ein Essen mit dem Vater und der Freundin... Das war neu für mich. Vor allem aber kannte ich meinen Vater nur zu gut. Ich hoffte einfach inständig er würde nicht peinlich sein! Wir betraten das Haus und sofort stieg uns ein köstlicher Duft in die Nase. Wir zogen unsere Schuhe und die Jacken im Flur aus und spazierten in Richtung Küche. Wir konnten schon die Pfanne brutzeln hören. „Das riecht köstlich, Papa." schwärmte Marlon, während er den Kühlschrank öffnete und Cola und Limonade herausnahm. „Ouh, da seid ihr ja schon! Bin noch nicht ganz fertig." sagte unser Vater. Ich lugte über seine Schulter und sah, wie er Fleisch und Gemüse anbriet. „Setzt euch doch Mädels." wandte sich mein Vater unseren Freundinnen zu. „Jungs, wie wärs wenn ihr den beiden etwas zu trinken anbieten würdet?" fragte mein Vater nun etwas enttäuscht von uns. Marlon und ich sahen uns an und verdrehten belustigt die Augen. Schließlich schenkten wir unseren Freundinnen etwas zu trinken ein. Vanessa entschied sich für eine kühle Limonade und Anne für stilles Wasser. Ganz figurbewusst natürlich.
Ich setzte mich neben Vanessa und Marlon selbstverständlich neben Anne. Kurz darauf stieß auch unser Vater dazu und brachte das Essen. Es gab herrlich duftendes Gemüse mit Hähnchen und Reis. Er setzte sich ans Tischende und somit neben Vanessa und Anne. „Danke, für die Einladung Joachim." sagte Vanessa. „Es duftet hervorragend." fügte sie noch hinzu. Unser Vater begann zu strahlen. Er legte seine Hand auf Vanessas und sagte lächelnd: „Sehr sehr gerne! Du bist jederzeit herzlich willkommen!" Sie lächelte ihm zu. Mein Vater mochte Vanessa schon immer. Wer weiß ob ich ohne ihn überhaupt mit ihr zusammen wäre. Er hatte uns doch den Tipp mit dem Liebesbrief gegeben. Ich musste lächeln, als ich merkte, dass sich die beiden so gut verstanden. Ich wollte sie niemals wieder verlieren. Das wurde mir in diesem Moment ganz schlagartig bewusst. „Na und jetzt haut rein!" lachte unser Vater und wir bedienten ganz höflich erst unsere Freundinnen. Wir unterhielten uns über Fußball, die Silberlichten, die Wölfe und vieles mehr. Es war einfach ein richtig gelungener Abend. Auch die Spannungen zwischen Vanessa und Anne schienen sich langsam etwas zu lösen. Sie würden vermutlich nie die besten Freundinnen werden aber zumindest für uns verstanden sie sich wie normale Freunde. Es war schon recht spät. Verflixt, ich glaube halb 11 oder so. Vanessa wollte dann auch langsam nach Hause gehen. „Soll ich dich noch nach Hause begleiten?" fragte ich sie, als sie dabei war ihren Teller in den Geschirrspüler zu stellen. „Achso, bleibst du nicht über Nacht?" fragte mein Vater ganz verwundert. Marlon verdrehte die Augen und verließ den Tisch. „Hauptsache Anne muss auf der Couch schlafen." motzte er unseren Vater an und zog seine Freundin mit sich nach oben. Mein Vater schüttelte genervt den Kopf. „Ist natürlich eure Entscheidung!" sagte er und räumte weiter das schmutzige Geschirr ein.


„Ich glaube ich schlafe lieber zu Hause. Ich hab doch gar keinen Schlafanzug oder eine Zahnbürste oder so dabei!" sagte Vanessa zu mir. „Danke, für das leckere Essen, Joachim!" sagte sie lächelnd zu meinem Papa und verabschiedete sich von ihm. Sie ging in Richtung Flur, zog sich ihre Schuhe und ihre Jacke an und ging zur Haustür. „Über eine Begleitung würde ich mich allerdings sehr freuen!" lächelte sie mich an. Ich zog mich auch schnell an, gab meinem Vater Bescheid und wir gingen nach draußen. Der Weg kam mir heute viel kürzer vor als sonst. Schon waren wir vor Vanessas Haus. „Also dann..." sagte sie. „Also dann..." wiederholte ich. „Danke, für den schönen Abend" flüsterte sie schon fast. Ich lächelte, schloss sie in meine Arme und flüsterte zurück: „ich hab zu danken."
„Gute Nacht Leon" flüsterte sie. „Gute Nacht, schlaf gut" flüsterte ich ebenso leise zurück. Sie ging auf ihr Haus zu. Vor der Haustüre angekommen drehte sie sich nochmal um und lächelte mir zu. Ich lächelte zurück und machte mich auf den Rückweg.
Wieder zuhause angekommen war mein Vater bereits vor dem Fernseher und genehmigte sich ein Bierchen. „Bin wieder da! Ich geh schlafen. Gut Nacht." rief ich ihm vom Flur aus zu. Er hob seine Flasche Bier und das sollte dann wohl gute Nacht heißen. 

Die wilden Kerle - Wild LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt