Jeno hasste Sonntage. Meistens waren seine Eltern an diesem Wochentag zuhause und planten die daraufhin folgende Woche für Jeno, ohne dass man bei ihm nachfragt, ob er selbst damit einverstanden ist. Aber seit wann kümmerten sich seine Eltern um ihren einzigen Sohn?
Zum Glück aßen Jenos Eltern nicht mit ihm Frühstück, sondern schliefen bis zum Mittag. Der Schwarzhaarige stopfte seinen Mund mit den leckeren Pfannkuchen, die das Dienstmädchen ihm gemacht hat. Außerdem sprach er zwischendurch mit den Angestellten oder bat ihnen seine Hilfe an, die sie aber aus Vertragsgründen ablehnen mussten.
Nach dem Frühstück ging Jeno zurück in sein Zimmer und schmiss sich auf seinem Bett. Seine Hausaufgaben waren gemacht und kein Termin stand heute an, weshalb er für die restlichen paar Stunden die weiße Decke betrachten konnte.
"Was Jaemin wohl macht?", fragte er sich selbst, als seine Gedanken zum rosahaarigen Jungen wanderten. Mittlerweile ist fast eine Woche vergangen, seit er ihn zuletzt gesehen hatte. Dass er ihn nicht vermisste, war natürlich eine Lüge. Jaemin war wie eine Droge, von der man direkt abhängig wurde.
Jedoch durfte Jeno nicht vergessen, dass Jaemin ein Mensch ist, der viel zu tun hat. Viel mehr, als Jeno in seinen 18 Lebensjahren jemals geschafft hat. Dennoch faszinierte ihm Jaemins Welt. Alles war das komplette Gegenteil von seiner perfekten vorgeschrieben Welt.
Da fiel ihm ein, dass er Jaemin niemals zu sich eingeladen hatte. Sofort holte er sein Handy, das neben ihm lag, und schrieb den Jungen an. Er rechnete damit, dass Jaemin ihm erst am Ende des Tages antworten würde, aber als sein Handy ein paar Sekunden später vibrierte, wurde dem Schwarzhaarigen warm ums Herz.
Jeno schickte ihm seine Adresse und beschrieb seine Gegend, damit Jaemin sein Haus direkt finden konnte. Bis dahin lief alles schön und gut, bis Jeno sich daran erinnerte, dass seine Eltern zuhause waren.
"Scheiße...", murmelte er vor sich hin. Wie konnte er das nur vergessen? Schnell rannte er aus seinem Zimmer raus und lief in Richtung Küche, wo sich sonst sein Lieblingsdienstmädchen aufhielt. Sie wusste immer, was zu tun war, wenn Jeno Probleme hatte.
"Seunghee?", fragte er, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sofort drehte sich das junge Dienstmädchen mit den langen dunkelbraunen Haaren zu ihm und schaute ihn an.
"Schon wieder hier? Hast du noch Hunger?", hinterfragte sie Jenos Erscheinen. Er schüttelte nur den Kopf und erklärte ihr knapp seine Situation.
"Also, ich hab einen...Kumpel zu mir eingeladen, aber total vergessen, dass meine Eltern noch da sind. Kannst du mit Rückendeckung geben?", bat er sie um Hilfe. Sofort nickte Seunghee den Kopf und vergewisserte ihm, dass er sich auf sie verlassen konnte. Tausend mal Danke sagend umarmte er sie.
Genau in diesem Augenblick klingelte es an die Tür. "Stell ihn uns doch kurz vor.", schlug Seunghee vor, woraufhin Jeno "Ja" sagte und dann zur Tür ging.
Als er sie öffnete, fing sein Herz mal wieder an, schneller als gewöhnlich zu schlagen. Der Rosahaarige trug zwar nur einen schlichten braunen Mantel und seine Haare waren so gestylt, dass man seine Stirn sehen konnte, doch für Jeno schien er wie ein Model.
"Erde an Jeno!", erweckte Jaemin ihn aus seiner Starre. Überrascht weitete Jeno seine Augen aus und schüttelte danach seinen Kopf, um wach zu werden.
"Tut mir Leid, bin etwas müde.", entschuldigte Jeno sich und hätte sich selbst eine verpassen können, denn es war kurz vor Mittag, wieso sollte er schon um dieser Uhrzeit müde sein? "Komm ruhig rein.", bat er Jaemin ins Haus rein.
Nachdem Jaemin seine Schuhe und seinen Mantel auszog, betrat er Jenos Villa. Diesmal war er derjenige, der lange staunen musste, denn er hatte sich niemals vorgestellt, dass Jenos Wohnort so dermaßen groß sein konnte.
Jeno, hingegen, fühlte sich etwas unangenehm, als Jaemin sein Haus mit weiten Augen betrachtete. Er hatte Angst, dass Jaemin ihn als Angeber sehen würde.
Doch diese Sorgen wurden sofort ausgelöscht, als Jaemin seine Hand auf Jenos Schulter ablegte. "Hör auf so zu gucken! Ich bin jetzt da und bringe eim bisschen Freude in dein Haus!", strahlte Jaemin, was Jeno zum lächeln brachte.
Wie konnte man so einen Engel wie ihn nicht lieben? Zumindest fragte sich Jeno das in Gedanken.
"Guten Tag.", grüßten die Angestellten und Dienstmädchen den Jungen, der aus Überforderung nicht wusste, zu wem er schauen sollte.
"Ehm...hallo.", piepste er, was vielmehr wie eine Frage schien, da er die letzte Silbe hoch betonte.
"Nun ja...falls du irgendwas brauchen solltest, kannst du sie ruhig fragen. Aber lass uns jetzt ins Zimmer gehen, bevor meine Eltern dich sehen.", sagte Jeno und zog Jaemin mit sich.
Der Rosahaarige war verwirrt, dass Jeno es so eilig hatte. Wieso wollte er nicht, dass seine Eltern ihn sehen? Schämte er sich für ihn? Kopfschüttelnd folgte er dem Schwarzhaarigen, denn er wusste ganz genau, dass das Verhalten des Älteren berechtigt war, auch wenn er nicht wusste, was mit seiner Familie los war.
In Jenos Zimmer angekommen, weitete Jaemin zum zweiten Mal seine Augen. Das Zimmer war gefühlt so groß wie die gesamte Wohnung, in welcher der Jüngere lebte.
"Anscheinend gefällt dir mein kleines Paradies."
"Also, klein ist definitiv untertrieben.", scherzte Jaemin, der versuchte, seinen Enthusiasmus zu verstecken.
Verlegen kratzte sich Jeno am Nacken. "Lass uns die verlorene Woche nachholen! Mario Kart oder Super Smash Bros.?", schlug Jeno vor und holte die genannten Spiele aus seinem Regal.
Jaemin entschied sich für Mario Kart, weshalb beide auf dem großen Bett Platz nahmen und das Spiel starteten. Um jegliche Aufmerksamkeit seiner Eltern zu vermeiden, schloss Jeno die Tür und senkte die Lautstärke des Fernsehers.
"Mach dich bereit, von mir besiegt zu werden!", kündigte Jeno siegessicher an, woraufhin Jaemin schmunzelte.
"Kannst du vergessen! Denn ich werde heute gewinnen!"
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Ehm ja, tut mir Leid, dass seit langem nichts mehr kam. Leben wird immer stressiger und ich muss es langsam wieder unter Kontrolle bringen. Ich hoffe dennoch, dass die Kapitel euch gefallen haben!
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Meine Welt || l.jn x n.jm
Fiksi Penggemar''Komm mit, Jeno!'' ''Wohin denn? Was hast du jetzt schon wieder vor?'' ''Vertrau mir einfach und lass dich von mir führen.'' Lee Jeno führt dank seiner reichen Eltern ein Luxusleben, das sich jeder Jugendlicher nur wünschen könnte. Er muss nicht fr...