Kapitel 9
Leons Sicht:Die Tage vergingen und wir verbrachten sie im Teufelstopf, am See, auf Camelot usw. Hauptsache alle gemeinsam. Es war wirklich schön. Im Gegensatz zu letzter Nacht. Anne hatte sich zu Marlon ins Zimmer nebenan geschlichen und naja... Sie waren nicht gerade leise. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was sie alles angestellt hatten. Aber ich hatte es nun mal unwillkürlich gehört. Schien also so, als ob Marlon wieder gesund wäre.
„Morgen" sagte ich müde und genervt, als ich mich nach unten an den Frühstückstisch gesellte. Marlon, Anne und Papa saßen bereits am Tisch und hatten schon begonnen zu frühstücken. Dass die beiden schon wach waren wunderte mich ein wenig. Aber vermutlich machte 'Das' hungrig. „Wunderschönen guten Morgen, Brüderchen." strahlte mich die Nummer 10 mit glitzernden Augen an. Mein Vater sah ihn ein wenig verwundert an. Vermutlich war er verwirrt, dass Marlon so nett zu mir war. „Nächstes Mal warn' mich vorher einfach! Dann schlaf ich auf dem Sofa oder stopf mir Ohrstöpsel in meine Ohren. Euer Rumgestöhne war ja unerträglich." motzte ich meinen Bruder an. Er wurde schlagartig rot und sagte keinen Mucks mehr. Anne machte das wenig aus. Klar, für sie war das mit Sicherheit auch nicht ‚das erste Mal' gewesen. „Bitte was?" fragte unser Vater nun Marlon, als er die Zeitung erschrocken zusammenschlug. Ich machte mir erstmal eine Tasse Kaffee. „Nichts Papa! Das hat Leon bestimmt nur geträumt." stammelte er vor sich hin, in der Hoffnung Papa würde es ihm abkaufen. Das tat er aber nicht. „So nutzt ihr also mein Vertrauen aus. Schön zu wissen! Ich war damit einverstanden, dass sie hier ein paar Tage wohnt. Ihr solltet euch langsam nach etwas anderem für sie umsehen. Es war eine Ausnahme, aber das wird ganz sicher kein Dauerzustand." hielt unser Vater den beiden nun eine Standpauke. Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er sie gleich rausschmeißen würde. Aber vermutlich war es besser so! Ich wusste, dass Vanessa nicht gerade begeistert davon war, dass Anne hier wohnte. Und wenn sie 'Das' jetzt öfter machen würden, hatte ich keine Lust andauernd alles zu hören... Mit meiner Kaffeetasse verschwand ich auf meinem Zimmer.
„Du bist so ein Arsch, Leon!!" schrie Marlon mich an, als er an meinem Zimmer vorbeiging. Anne trottete ihm hinterher und schaute mich arrogant an. Damit konnte ich leben. Lieber ein Arsch, als jede Nacht das Gestöhne von den beiden zu hören. Wären sie einfach leiser gewesen oder hätten sich einen anderen Platz dafür gesucht, dann wäre es mir doch egal gewesen! Aber nein, sie mussten es ja direkt neben meinem Zimmer treiben. Ich ging nach unten um meine Schuhe anzuziehen. Vanessa würde bestimmt gleich mit Klette hier auftauchen um mich abzuholen. So war es auch. Kaum hatte ich meine Schuhe angezogen klingelte es schon an meiner Tür. „Halli Hallo, hereinspaziert." sagte ich als ich die Tür öffnete. Die beiden mussten Lachen. Ich umarmte Vanessa zur Begrüßung und auch Klette streckte ihre Arme aus. „Na dann komm her du Kleine." lachte ich während ich sie kurz umarmte. „Können wir los?" fragte ich die beiden Mädls. „Ich glaub du solltest dir nen Pulli oder eine Jacke anziehen, es ist ganz schon frisch draußen." sagte Vanessa als sie mich musterte. Bis jetzt hatte ich nur ein Shirt und eine Jeans an. Ich nickte und flitzte schnell nach oben um mir einen Pullover zu holen. Ich konnte mich nicht entscheiden. Schwarz oder Blau? Dann kam mir allerdings in den Sinn, dass das überhaupt keine Rollte spielte. Daher griff ich einfach den Schwarzen und startete wieder nach unten. Und in diesem Moment wurde mir einmal wieder schlagartig bewusst, wie sehr mein Bruder die Pest war. Er hatte Vanessa wohl gehört und wollte sich jetzt bei mir rächen. „Du bist an allem schuld, Vanessa!" schrie er sie an. Ich kam gerade die Treppen hinunter und sah wie Vanessa total erschrak und blass um die Nase wurde. „Spinnst du jetzt total?" schrie ich meinen Bruder an. „Ist doch so! Du bist nur neidisch, weil Vanessa keinen Sex mit dir will!" motzte er mich weiter an. Jetzt war ich sprachlos. Das hatte er doch nicht wirklich gesagt. Und dann auch noch vor Vanessa. Meine Freundin sah mich total entgleist an und wurde ein wenig rot. Ich sah sie ebenfalls an und musste schlucken. Die Situation war mir verdammt nochmal unangenehm. „Marlon, jetzt beruhig dich mal wieder!" rief unser Vater ihm zu, als er vom Wohnzimmer in den Flur kam. „Vanessa kann ja mal gar nichts dafür! Ich hab dir vertraut und du hast es ausgenutzt. Also bist alleine DU schuld! Naja gut und Anne. Aber Niemand sonst!" redete Papa mit einem bestimmenden Unterton weiter auf ihn ein. Marlon stand mitten im Flur und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Ich erkannte ihn gar nicht wieder. Das war nicht seine Art. „Marlon, ich hab ne schöne Wohnung gefunden. Kommst du mal?" hörte ich Anne von oben rufen. Er stapfte sofort nach oben. Mein Vater schüttelte den Kopf und zuckte mit seinen Schultern in Vanessas Richtung. Diese versuchte zu grinsen, allerdings gelang ihr das nicht wirklich. „Na los, wir sind schon spät dran." unterbrach Klette das Schweigen. Wir machten uns also auf den Weg zum See, wo wir uns heute alle treffen wollten. Naja ganz offensichtlich alle außer Marlon und Anne.
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Die wilden Kerle - Wild Love
FanfictionWas nach dem Sieg über die Silberlichten passiert ist? Hier erfahrt ihr es! :) In meiner FF geht es um Fußball, Freundschaft, Liebe und das Erwachsenwerden! Lasst euch einfach darauf ein. [LeonxVanessa] ...