Nordatlantik, Anticosti, August 1760
„Master Cormac!" entgegnete James Cook dem Templer, ehe sie sich freundlich die Hand reichten.
„Ich hätte nicht erwartet, dass unser Wiedersehen so schnell wiederkommt." meinte Cook, allerdings war er durchaus erfreut darüber.
Shay lächelte ebenfalls „Um ehrlich zu sein ich ebenfalls nicht."
„Sagt, Captain Cormac, was ist Euer Anliegen?" kam Cook gleich zur Sache, vielleicht auch schlicht aus Neugierde.Shay zögerte leicht „Ich bin auf der Suche nach etwas, nach etwas was de La Vérendrye versteckt hat."
James nickte verständlich und aufmerksam „Und Ihr wisst nicht im geringsten wo er es versteckt hat."
Der Templer nickte zugegebenermaßen „Daher dachte ich, vielleicht könnt Ihr mir einen gewissen Anhaltspunkt geben wo ich meine Suche beginnen könnte."
Cook überlegte kurz „Sie waren Entdecker, sind also sicherlich viel herum gekommen." begann Captain Cook dann „Ich weiß, dass de La Vérendryes Familie aus Lle Aux Vaches, Québec stammt. Sie sind viel in Kanada herum gekommen, auch in Nord Dakota und Manitoba, soweit ich weiß."Shay hörte aufmerksam zu, denn auch wenn er einst Assassine gewesen war und der Chevalier einst ein Bruder von ihm gewesen ist, so wusste er absolut nichts über ihn. Der Chevalier und er hatten sich ohnehin nie gut verstanden, demnach hatten sie kaum übereinander geredet. Und Shay hatte auch niemand anderen gefragt, denn de La Vérendrye hatte ihn nie interessiert, eben weil sie beide immer gegeneinander geraten waren, warum sollte er sich also für seine Herkunft interessieren und ihn oder wen anderes fragen? Nun war es allerdings doch relevant dies zu wissen, denn Shay war sich sicher, dass der Chevalier die Schatulle an einem Ort versteckt hatte, der irgendetwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte oder zumindest einen Zusammenhang hatte. Shay brauchte schließlich irgendeinen Anhaltspunkt wo er anfangen konnte zu suchen und da der Chevalier die Schatulle nun mal weggeschafft hatte, war es am logischsten de La Vérendryes Leben zu folgen, denn irgendwo gab es sicherlich eine Überschneidung, die Shay dann zur Schatulle führte. Er glaubte zwar nicht, dass der Chevalier die Schatulle in Kanada versteckt hatte, einfach weil es zu einfach wäre und selbst er nicht so dumm wäre, davon abgesehen hatte Achilles sicherlich seinen Teil dazu beigetragen wohin man die Schatulle schaffen würde. Womöglich hatte der Chevalier die Schatulle gar nach Kanada gebracht, aber dann war Shay sich sicher, dass er sie dort jemandem übergeben hat, der die Schatulle verstecken sollte, vielleicht weiter an einen anderen Ort bringen sollte. Zeitlich gesehen, konnte de La Vérendrye die Schatulle jedenfalls nicht all zu weit weg von Amerika gebracht haben, was nicht heißt, dass sich derweil die Schatulle wirklich noch im Umkreis befindet, mittlerweile könnte irgendwer das Ding sonst wohin gebracht haben.
„Vielleicht werdet Ihr in Kanda fündig. Jedenfalls solltet Ihr Euch dort umhören." sagte Cook abschließend.
Shay nickte dankend und reichte ihm zum Abschied die Hand „Danke, Captain Cook."
„Immer gerne, Master Cormac. Ich hoffe Ihr findet wonach Ihr sucht."Shay lächelte „Gewiss, denn ich werde dafür sorgen."
Damit verabschiedeten sich die beiden, weswegen der Templer seinen Weg zurück zur Morrigan antrat. Er würde sich also auf direkten Weg nach Québec machen und sich dort etwas umhören, ehe er weiter nach Montreal zog. Irgendwo dort würde er schon Hinweise und Informationen über De La Vérendrye bekommen und diese Hinweise und Informationen könnten ihn dann auf den richtigen Weg zur Schatulle bringen. Es war klar, dass er nur kleine Schritte vorwärts kam, manchmal gar auf der Stelle treten würde oder eine völlig falsche Richtung einschlagen würde, aber er war fest entschlossen und überzeugt davon die Vorläuferschatulle wiederzufinden und sie für den Templerordern zurückzugewinnen.Von Anticosti aus führte direkt eine Passage in das Herz von Kanada, ein direkter weg nach Québec und genau dies war Shays Ziel. Seelen alleine segelten sie die Passage entlang. Der Flusslauf war für die meisten Schiffe zu schmal, doch nicht für die Morrigan. Ihre Vorteile lagen ohnehin in der Schnelligkeit, dem niedrigen Tiefgang und der Wendigkeit. Ein Kriegsschiff hätte niemals durch die Passage gepasst, denn es wäre einfach aufgelaufen. Der Tag war ruhig und kühl, aber auch trüb, mit vielen grauen Wolken bestückt, während die Crew die bedrückende Stimmung der Wolken mit einem Seelied hoben. Sie trällerten genüsslich einen Shanty vor sich hin, vielleicht auch um die Kälte zu vergessen, die sich bissig in ihre Haut schnitt und gar durch die Kleidung bohrte, die ihre Finger taub werden ließ und ihr Gesicht röten ließ.
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Assassin's Creed: Fragments - Snow Sunset (Shay x Haytham)
Hayran KurguMein Name ist Shay Patrick Cormac und dies ist meine Geschichte. Eine Geschichte von einem unglaublichen Mann, der mich wohl von der ersten Sekunde an beeindruckte. Diese Geschichte erzählt von dem verborgenen Teil, von verlorenen Fragmenten, von de...