I might be crazy but at least I'm free - Blood is thicker than water

Foggy mind

Am nächsten Morgen durfte ich den Krankenflügel verlassen. Ich hatte mich schließlich entschieden Madame Kitty in ihrer Theorie, dass ich unter schwerer Prüfungsangst litt, zu bestätigen und ihr erzählt, dass ich oft Alpträume hatte, in denen ich davon träumte durch alle Prüfungen zu fallen. Sie hatte mir für die nächste Woche mehr von dem Trank gegeben, der mir einen traumlosen Schlaf ermöglichen sollte und mir dazu geraten vor dem Einschaltungen ein paar Entspannungsübungen zu machen. Ich bedankte mich und machte mich, nachdem ich mein Frühstück runtergeschlungen hatte, schnell auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Zum Unterricht musste ich heute Merlin sei Dank noch nicht, aber ich hatte einen riesigen Haufen an Hausaufgaben die ich nachholen musste. Umso dankbarer war ich für Lilys Notizen, die sie mir zum abschreiben auf mein Bett gelegt hatte. So musste ich zumindest nicht alles alleine nacharbeiten.

Gegen Mittag gesellten sich Cora und Mary zu mir. Ich wusste, dass sie gerade Freistunde hatten, weil wir einen ähnlichen Stundenplan teilten.
,,Hast du ein Glück, dass du nicht zu Zaubertränke musst" seufzte Mary und ließ sich in den Sessel neben mir fallen. ,,Slughorn brummt uns bestimmt wieder jede Menge Hausaufgaben auf."
,,Glück würde ich das nicht nennen" seufzte ich. "Ich muss den ganzen Stoff von letzter Woche nachholen und die Hausaufgaben für diese. Ich hab das Gefühl ich werde bestraft, dafür, dass ich - naja krank war."
,,Gehts dir denn jetzt besser?" fragte Cora und warf mir einen besorgten Blick zu, als ob ich jeder Zeit wieder in eine Panik ausbrechen könnte. Sie hatte mich am Vorabend noch im Krankenflügel besucht, ein wenig blass um die Nase und sichtlich froh darüber, dass ich wieder wach war. Ich hatte ihr alles erzählt. Cora anzulügen war zwecklos. Sie würde mich sowieso durchschauen.
,,Alles gut" erwiderte ich schnell. ,,Madame Kitty hat mir einen Trank gegeben, sowas wird nicht wieder vorkommen."
,,Mit anderen Worten du willst nicht drüber reden" schlussfolgerte sie aus meinem Ton. Ich schüttelte den Kopf und starrte auf meine Verwandlungshausaufgaben. Es war mir peinlich, was da passiert war. Ich wusste nicht, wie ich es meinen Freundinnen erklären sollte, ich verstand es ja nicht mal selbst, und ich wollte sie nicht noch mit meinen Problemen belasten. Madame Kitty hatte recht, das UTZ Jahr war schon so anstrengend genug.
,,Ich glaube für Astronomie heute Abend bin ich wieder fit" sagte ich also stattdessen. ,,Ich kann ja nicht ewig vom Unterricht weg bleiben."
,,Das ist schön" Mary nickte und warf dann einen Blick auf ihre Armbanduhr. ,,Und ich muss schon wieder los. Pflege Magischer Geschöpfe bei diesem Wetter sollte verboten werde."
Mary sprang auf zog mich in eine dicke Umarmung, die mich fast aus meinem Sessel warf.
,,Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht."
Cora wartete bis unsere Freundin durch das Portraitloch verschwunden war, dann wandte sie sich wieder mir zu.
,,Hör mal, ich hab nachgedacht-"
,,Das muss ja ein ganz neuer Zustand für dich sein."
,,Haha sehr witzig. Ich dachte eigentlich du durchlebst gerade eine neue Lebenskrise, aber wenn du noch scherzen kannst, ist ja alles gut."
,,Jaja schon gut" ich verdrehte die Augen. ,,Worüber hast du nachgedacht?"
,,Über dein - naja dein Problem" sie lehnte sich zurück und schlug ihre langen Beine übereinander.
,,Alles unter Kontrolle, Madame Kitty hat mir mehr Trank gegeben" erinnerte ich sie.
,,Ja, aber der wird nicht für immer reichen."
Darüber hatte ich natürlich auch schon nachgedacht. Es war ein Problem, weil ich mir sicher war, dass sobald der Trank leer war, auch die Träume zurückkommen würden. Allein der Gedanke daran versetzte mir eine Gänsehaut.
,,Ich glaube du solltest es den anderen erzählen" fuhr Cora plötzlich fort.
,,Warum? Damit sie mich für verrückt halten? Cora wir wissen nicht mal was das zu bedeuten hat. Ich meine worüber reden wir hier? Ein Zeichen? Eine Verbindung zu irgendwas was da draußen auf mich wartet? Oder einfach nur Alpträume weil ich mich zu sehr auf diese Bücher versteift habe und langsam verrückt werde?"
,,Ganz genau" sie nickte. ,,Und genau deshalb solltest du es den anderen sagen."
Verständnislos starrte ich sie an. Das letzte was ich gebrauchen konnte war, dass mich meine Freundinnen auch noch für verrückt hielten. Ich hatte das Gefühl, dass selbst Sirius langsam dachte ich würde den Verstand verlieren und ganz ehrlich, wer konnte es ihm verübeln?
,,Hör mir zu" Cora beugte sich näher zu mir herüber, so dass die anderen im Gemeinschaftsraum nicht hören konnten was sie sagte. ,,Du hast recht, wir wissen nicht was das hier ist. Und genau deshalb müssen wir es herausfinden. Zusammen. Wir machen ein Experiment. Wir sorgen für ein komplett entspanntes und sicheres Umfeld in dem du beruhigt einschlafen kannst. Wir bleiben alle bei dir und sorgen dafür, dass du in Sicherheit bist. Naja zumindest körperlich. Wenn du dann immer noch Träume oder Visionen oder was auch immer hast, dann können wir davon ausgehen, dass es zumindest keine Alpträume sind. Und wer weiß, wenn du entspannt an die Sache herangehst kannst du vielleicht mehr darüber herausfinden. Aber dafür müssen wir alle zusammenhalten. Wir sind ein Team, okay?"
Ich ließ mir ihre Worte eine Weile durch den Kopf gehen. Es klang absurd, aber irgendwie auch einleuchtend. Zumindest ein bisschen. Ich wollte nichts mehr als diese ganze Geschichte einfach zu vergessen, die Zeit zurückzudrehen und nie wieder diese furchtbaren Alpträume haben. Aber Cora hatte recht, das Problem würde sich vermutlich nicht durch einen Trank lösen und ich musste etwas tun.
,,Wir sind deine besten Freundinnen" erinnerte Cora mich von der Seite. ,,Wenn du jemandem vertrauen kannst, dann uns."
,,Du hast recht" ich gab nach. Die Last war zu groß und der Wunsch sie mit jemandem zu teilen übermächtig. Und ich konnte das nicht länger alles auf Sirius abladen. Es wurde Zeit mich den anderen anzuvertrauen. Auch wenn der Gedanke daran all das nochmal zu erzählen und zu durchleben übelkeitserregend war.
,,Komm einfach heute Abend nach Astronomie in den Schlafsaal okay? Den Rest kannst du mir überlassen."
Cora drückte kurz meine Schulter und stand dann ebenfalls auf. Ich sah ihr nach wie sie durch das Portraitloch kletterte und wusste nicht ob ich mich besser oder noch schlechter fühlen sollte.