Kapitel 9

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„Und?" Stella drehte sich zu Alex und Max um und stemmte die Hände in die Hüften. „Swish Diggah, der war sowas von drin!" Maxwell klopfte ihr auf die Schulter, nahm den Ball, drehte sich um und versuchte, genau wie sie, den Ball rückwärts in den Korb zu werfen.

„Ich hab kein Bock mehr" trotzig drehte er sich, nach dem er es zum fünften Mal immer noch nicht geschafft hatte, zu Alex um und warf ihm genervt den Ball vor die Füße. Doch auch er blieb erfolglos. „Wie machst du das bloß?", seufzte er verzweifelt, öffnete eine Coke, die in der Kühlbox neben dem Basketballkorb lag und setzte sich frustriert zu Maxwell auf den Boden.

Stella lachte kurz auf, dann nahm sie den Ball wieder an sich und trippelte ihn gekonnt vor ihren Füßen hin und her. „Seht zu und lernt"
Doch bevor sie den nächsten Korb werfen konnte, stand auf einmal ein großer Mann vor ihr, der den Ball abfing. Es war Jonas. „Nicht schlecht, hast dich ganz schön verbessert"
Er baute sich vor ihr auf und schaute auf sie herab, doch sie würdigte ihm keines Blickes.
„Gib her" sie versuchte den Ball aus seinen riesigen Pranken zu befreien, doch sein Griff lockerte sich nicht.

„Jonas, was willst du hier?" raunte sie genervt.  Er drehte sich zu den anderen um, warf ihnen den Ball zu, packte Stella am Arm und zog sie etwas abseits des Geschehens. „Können wir bitte reden?" „Über was? Es gibt nichts zu reden"

Jonas Stoß einen verächtlichen Laut aus.
„Stella bitte, was war das neulich? Wir haben uns geküsst, erzähl mir nicht, dass du nichts empfunden hast?" „Nein,du etwa?" Sagte sie trocken und löste sich aus seinen Armen. Er nickte stumm und schaute auf den Boden. "Ich glaube ich fange an mich in dich zu verlieben" Fassungslos starrte sie ihn an "Stella, Ich habe deinen Blick gesehen. Du hast genauso empfunden wie ich" „Äh Schön, kann ich jetzt bitte weiter spielen?" Jonas atmete tief ein.
"Du kannst deine Gefühle nicht verleugnen, Stella" Er schaute ihr tief in die Augen und versuchte jegliche Emotionen aus ihnen herauszulesen. Sie biss sich auf die Unterlippe und überlegte einen kurzen Moment. „Na gut", sagte sie schließlich. „Lass uns bitte heute Abend darüber reden, ich habe gerade echt keinen Kopf für sowas" Er nickte ihr einverstanden zu, lies sie los und verschwand aus der Halle.

„Was wollte denn Jonas von Dir?", fragte Maxwell skeptisch. Stella schüttelte nur den Kopf. „Nichts wichtiges", winkte sie ab.
„Sah nicht gerade danach aus, als hättet ihr euch kurz erzählt was ihr heute früh zum Frühstück gegessen habt", gab Alex trocken zurück. Prüfend schaute er ihr in die Augen. Er erkannte immer sofort wenn ihr etwas fehlte. Sie wich seinem Blick aus und starrte auf den Boden, sie hatte keine Lust darauf, dass er mal wieder ihren Therapeuten spielte, auch wenn er es gut meinte. „Jungs, zwischen uns ist alles gut, macht euch keine Sorgen. Ist es schlimm, wenn ich euch ne Weile alleine lasse?" Sie packte den viel zu großen Hoodie, der auf einer Bank lag und zog ihn sich über und wartete auf eine Antwort. "Geh ruhig" Alex drückte sie kurz an sich. "Wenn du jemanden zum reden brauchst, du weißt wo du mich findest", flüsterte er ihr ins Ohr. Stella hasste es, dass er sie so leicht zu durchschaute.

Sie stieß die schwere Eisentür auf und stolperte raus ins Freie. Am liebsten wär sie einfach gegangen, weg von allem und jeden. Ihr wurde das alles einfach zu viel. Sie mochte Jonas wirklich, sie fühlte sich wohl bei ihm, aber sie war sich einfach nicht sicher ob man schon von Gefühlen sprechen konnte. Außerdem fühlte sie sich extrem überrumpelt, dass er ihr so plötzlich aus dem nichts seine Gefühle offenbarte, kam für sie sehr überraschend. Er war immerhin sowas wie ihr Kollege und auch wenn das Verhältnis extrem locker zwischen ihnen war und die Jungs sie bereits schon als Teil ihrer Gang ansahen, fand sie es etwas unprofessionell und unangebracht, auch gegen über den anderen. Außerdem durfte man nicht vergessen, dass er 12 Jahre älter war als sie. Klar, Liebe kennt kein Alter, dennoch fühlte sie sich neben ihm, auch wenn sie es immer bestritt, manchmal wie ein kleines Kind.

Nur mit den echten || - Gzuz - 187Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt