Kapitel 15
Vanessas Sicht:
Nachdem Leon meinte Schultern eingecremte hatte legte ich mich wieder auf mein Handtuch und genoss die Sonne. Solche Tage sollte es öfter geben. Der Kuss gerade eben war unglaublich schön gewesen. Ich schwelgte in Erinnerungen. Es war ganz neu Leon so nah zu sein. Wir hatten ja nur unsere Badeklamotten an. Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Die Anspannung der letzten Tage war wie weggeblasen. Natürlich dachte ich hin und wieder an meinen Vater und seine ach so tolle Freundin und ihren ach so tollen Sohn. Die Jungs schafften es aber ganz gut mich abzulenken.
Es wurde immer später und langsam auch immer dunkler. Marlon hatte die Idee noch ein Lagerfeuer bei ihnen zuhause zu machen. Wir machten uns also alle auf den Weg zu Wessels. Dort angekommen begrüßte uns Joachim ganz freudig. Wir schmissen unsere Sachen in den Flur und machten uns auf den Weg in den Garten. Leon und Marlon holten eine große Feuerschale aus der Garage und Joachim holte Kissen zum Hinsetzen. Raban entfachte dann das Feuer und wir nahmen alle rund um die Feuerschale Platz. Ich saß zwischen Klette und Markus. Leon hatte gegenüber Platz genommen. Wir grillten Marshmallows, Würste und machten Stockbrot. Es wurde immer später und keiner wollte so wirklich nach Hause gehen. Aus diesem Grund stellte Joachim nun auch noch Zelte im Garten auf. Er holte Matratzen, Kissen, Decken und vieles mehr, um es so richtig gemütlich zu machen. Je später es wurde, desto kälter wurde es auch. Man hatte es mir wohl angesehen, denn als Leon sich aus der Küche eine neue Flasche Bier holte, brachte er mir eine Decke mit und hing sie mir über die Schultern. Als er wieder zwischen Marlon und Raban Platz genommen hatte grinste ich ihn dankend an. Er zwinkerte mir lächelnd zu. Shitte! Er hatte sich wirklich ganz schön verändert. Positiv verändert! Nachdem es mittlerweile halb 1 nachts war, beschlossen wir endlich schlafen zu gehen. Jetzt ging es nur noch um die Aufteilung der Zelte. Marlon war damit einverstanden in seinem Zimmer zu schlafen. Leon war nicht so ganz zufrieden damit. „Kann ich nicht auch einfach bei den Jungs im Garten schlafen?" fragte Leon motzig an Joachim gewandt. „Wieso denn? Du hast ein Zimmer und ich hab nicht so viele Zelte." stellte dieser klar. Mir war durchaus bewusst, worum es hier ging. Es gab zwei Zelte in denen jeweils vier Personen Platz hatten. Mit Leon wären wir zu neunt. Die Chance, dass ich mit Maxi in einem Zelt schlafen würde stand also 50:50. Angesäuert und ohne ‚Gute Nacht' zu sagen ging Leon ins Haus. Ich hatte geplant, die Aufteilung der Zelte vorzunehmen. Markus, Maxi, Raban und Joschka jedoch nahmen sofort eines der Zelte in Beschlag. Es blieben also Juli, Klette, Nerv und ich übrig.
Am nächsten Morgen wurde ich ziemlich früh wach. Es war schon sehr hell draußen und somit beschloss ich aufzustehen. So wie ich Joachim kannte, hatte ich sowieso vermutet, dass er bereits wach war. Und so war es auch. Er bereitete schon das Frühstück zu. Da die Eisdiele wieder eröffnet hatte, musste er vermutlich sowieso bald los. „Guten Morgen." sagte ich etwas leiser, um Leon und Marlon nicht zu wecken. „Guten Morgen!" rief Joachim mir zu. Ich hätte also auch normal laut reden können. Ich nahm am Küchentisch Platz und beobachtete Joachim beim Spiegeleier braten. „Ja und woher willst du das wissen?" hörte ich Leon von weiter weg sagen. „Er nutzt doch jede Gelegenheit. Bestimmt hat er sich in der Nacht zu ihr gelegt." moserte er weiter. „Jetzt beruhig dich doch. Wie kann man so früh am Morgen schon so nerven?" hörte ich Marlon antworten. Die Stimmen wurden immer lauter, also würden sie vermutlich gleich in der Küche stehen. Ich hatte so Platz genommen, dass sie mich vom Flur aus nicht sehen konnten. „Außerdem solltest du mit deiner Eifersucht echt langsam mal aufhören!" stellte Marlon noch klar, bevor er die Küche betrat. „Ich kann so eifersüchtig sein, wie ich will. Immerhin liebe ich sie und außerdem ist sie meine Freundin und das geht dich gar...." hörte Leon abrupt auf, als er mich sitzen sah. „Guten Morgen." sagte Joachim leicht lachend und schaute die beiden Streithähne an. Man sah Leon ganz klar an, wie peinlich ihm das gerade war. Er wäre vermutlich am liebsten im Erdboden versunken. Ich war total überfordert. Hatte er gerade wirklich gesagt, dass er mich liebt? Ich wich Leons Blick aus und ich war mir ganz sicher, dass auch er zu Boden schaute. „Und wer hat in deinem Zelt geschlafen?" fragte Marlon grinsend, um die Situation ein wenig aufzulockern, während er mir gegenüber Platz nahm. Ich war immer noch sprachlos und brachte erst keinen Ton heraus. „ÄÄhhm.. Nerv.. Klette.. Juli und ich" stammelte ich verlegen nachdem ich mich ein paar Mal geräuspert hatte. Leon war sichtlich erleichtert. Er nahm neben mir Platz. „Guten Morgen." flüstere er mir fast schon zu. „Morgen." war alles was ich zustande brachte. Mir wurde ganz schummrig. Mir wurde ganz schlecht. Nach Frühstück war mir jetzt jedenfalls nicht mehr zumute.
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Die wilden Kerle - Wild Love
FanfictionWas nach dem Sieg über die Silberlichten passiert ist? Hier erfahrt ihr es! :) In meiner FF geht es um Fußball, Freundschaft, Liebe und das Erwachsenwerden! Lasst euch einfach darauf ein. [LeonxVanessa] ...