„Hey Abby, kannst du mir mal kurz behilflich sein", rief Tessa, meine Chefin und beste Freundin, aus dem Lager. „Aber klar doch", antwortete ich ihr, stellte meinen Kirschkuchen beiseite und marschierte los. Tessa leitete ein kleines Motel in Chicago. Als ich vor 2 Jahren wieder zu arbeiten begann und dringend einen Job brauchte, stellte mich Tessa als Rezeptionistin ein. Im Lager angekommen, deutete die Blondine auf ein paar Kisten und sagte: „Abs, die Kisten sind echt schwer. Hilfst du mir sie in den Truck zu laden?"
„Natürlich Tess", erklärte ich und zusammen beförderten wir die Truhen in den Truck. Es war ein sehr heißer Tag und meine hellbraunen Haare klebten strähnig an mir. Tessa lief bereits zurück ins Lager, doch ich blieb noch ein wenig draußen stehen und blickte in die Sonne. Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf meiner hellen Haut. Mein Leben war zurzeit richtig gut. Ich hatte alle im Griff und doch beschlich mich dieses dunkle Gefühl, die Welt würde bald untergehen. Schnell unterdrückte ich es. Einen Moment später rief Tessa nach mir und ich eilte los. Manchmal bist du echt ein wenig dramatisch, Abby. Ich meine, ist ja nicht so als würde dein schlimmster Alptraum einfach durch die Türe spazieren und schreien: „Hallo,hier bin ich und bereit dein Leben umzuwerfen." Ich schmunzelte über meine eigenen Gedanken und betrat das Lager. Dort fand ich Tess jedoch nicht, weshalb ich davon ausging, dass sie an der Rezeption sei. „Meine Mitarbeiterin ist zuständig für die Buchungen. Sie sollte gleich hier sein", hörte ich meine beste Freundin sagen, bevor ich eintrat. Drei Augenpaare richteten sich auf mich. Neben mir stand Tess und blickte mich auffordernd an. Wir hatten Kundschaft. Zwei Männer standen vor dem Tresen. Mein Blick viel auf einen Mann mit kurzen brünetten Haaren. Er zwinkerte mir kurz zu und schenkte mir ein freches Grinsen, bevor er sich wieder Tessa zuwandte und mit der Blondine flirtete. Meine Augen flogen zu dem Mann neben ihm und blieben dort auch gleich hängen. Er war größer als sein Freund, gut gebaut und hatte dunkelbraunes Haar, welches knapp unter seinen Ohren endete. Er lächelte mir freundlich zu. Das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass ich ihn bereits kannte und als ich Erkenntnis in seinen Augen auflodern sah, panikte ich. Kurzerhand duckte ich mich. Ich weiß, nicht gerade die beste Idee, aber was soll's ! Tess starrte mich verstört an und hielt mir ihre Hand hin. Ich ergriff sie und mit einem Ruck stand ich wenige Sekunden wieder auf meinen Beinen. „Mäuschen, was genau war das gerade?", fragte die Blondine. Unsicher blickte ich mich um. Der Brünette grinste immer noch, jedoch wirkte er etwas verunsichert. Der Braunhaarige jedoch, starrte mich geschockt an und in diesem Moment wusste ich, dass er sich an mich erinnern konnte. Er öffnete den Mund, um vermutlich etwas zu sagen, doch ich wendete den Blick ab und schaute stattdessen in die türkisfarbenen Augen meiner besten Freundin. Fragend hob sie eine Augenbraue. Ach stimmt ja, sie hatte mir eine Frage gestellt. „Ich...ich habe nur meinen Ohrring gesucht", stotterte ich unbeholfen und ließ mich skeptisch von ihr beäugen. Natürlich wusste Tess, dass ich nicht einmal Ohrlöcher besaß und ich gelogen hatte, aber sie nickte nur und deutete auf die beiden Männer. Huch, einatmen und ausatmen Abby. Du machst das schon. Bleib einfach cool und professionell! So professionell wie ich war, vermied ich Blickkontakt mit dem Braunhaarigen und widmete meine völlige Aufmerksamkeit dem flirtenden Blondie. „Also, ich schätze mal ihr wollt ein Zimmer?", fragte ich und hätte mich am liebsten wieder unter dem Tresen verkrochen. Das ist ein Motel, Abby! Natürlich wollen sie ein Zimmer, was sonst? Blondie hatte sich wieder ein wenig gefasst und antwortete: „Ja, mein Name ist Dean Wi...." Weiter kam er nicht den er wurde von Brownie unterbrochen. „Abby Bentson?", flüsterte er fragend. Als ich meinen Namen aus seinem Mund hörte, zuckte ich kurz zusammen und blickte ihn an. Verdammt, er sah nach all den Jahren immer noch übelst heiß aus. Falsche Gedanken Abby, ganz falsche Gedanken. Ich versank fast in seinen dunkelbraunen Augen. Reue glänzte in ihnen auf, oder bildete ich mir das nur ein. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du dir meinen Namen gemerkt hast, Sam Winchester", erklärte ich mit kalter Stimme. Diesmal zuckte er kurz zusammen. Er war voller Reue und Schuldgefühlen, dies konnte ich bemerken, aber ich verstand es nicht. Sam Winchester war ein gefühlskaltes Arschloch. Er scherrte sich einen Dreck um mich, oder?
„Ihr kennt euch?", warf nun Dean ein. „Flüchtig", behauptete ich schnell. Tess neben mir kippte fast um. Sie kannte Sam zumindest aus meinen Erzählungen. „Oh Bloody Satan, doch nicht etwa DER SAM?", rief sie aus. Schnell trat ich ihr auf den Fuß, doch es war schon zu spät. Sam starrte mich verwirrt und neugierig an, während Dean meinte: „Anscheinend bin ich der einzige, der noch nie etwas von dieser Konstellation gehört hat."
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Only a Soulless One Night Stand?
Hayran KurguOnly a soulless one night stand? Oder kann sich doch mehr entwickeln?