Kapitel 1

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Diese blöde Kuh. Manchmal hasse ich sie einfach. Muss sie sich den jedes mal so aufspielen. Nur weil sie drei Jahre älter ist als ich, muss sie mich nicht immer wie ein kleines Kind behandeln. Immer muss sie in allem die Klügste und Beste sein. Es kotzt mich so an. Einmal nur möchte ich die Bessere von uns beiden sein.

Ich schmiss mich auf mein Bett, machte den Fernseher an und schmollte weiter vor mich hin. Meine Schwester Laura hatte es mal wieder geschafft, mir den Abend zu versauen. Aus irgendeinem Grund ist sie einfach in allem besser als ich. Sie ist größer, hat bessere Noten, mehr Freunde, ist beliebter und sieht auch noch besser aus als ich. Damit könnte ich ja leben, da sie ja immerhin drei Jahre älter ist. Aber sie muss mich nicht immer wie ein kleines dummes Kind hinstellen, wenn mal wieder was nicht geklappt hat bei mir.

Es gab eigentlich nur ein was, in dem ich mal besser war als sie. Das ist aber schon so lange her, dass ich mich kaum noch daran Erinnern kann. Vor allem weil ich da gerade mal drei Jahre alt war. Es war damals die erste Nacht ohne Windel für mich. Damals tat mir meine Schwester noch leid. Sonst wurden wir immer zusammen gewickelt, doch an diesem Abend bekam nur sie eine Windel um. Meine sonst so starke, große Schwester, zu der ich damals noch aufsah, weinte plötzlich bitterlich. Ich dachte damals immer, sie bekommt einfach eine Windel um, weil ich auch eine um bekomme. Mir wurde damals plötzlich klar, dass sie die Windeln wirklich noch braucht! Ich, ihre kleine Schwester, war plötzlich in etwas besser als sie!

Wenn wir damals einkaufen waren, wurden die Windeln nicht mehr für uns beide, sondern nur noch für sie gekauft. Es dauerte noch etwa drei Monate, bis kurz vor der Einschulung, das meine Schwester auch Nachts keine Windeln mehr brauchte. Doch während ich zuverlässig Nachts trocken war, wachte meine Schwester noch fast ein halbes Jahr lang aller paar Wochen in einem nassen Bett auf.

Mit diesem Gedanken an meine frühe Kindheit schlief ich schließlich ein. Gegen drei Uhr Nachts wurde ich wieder wach. Der Fernseher lief noch. Ich machte ihn aus und ging ins Bad. Meine Blase drückte, da ich vor dem Einschlafen nicht noch mal war. Wie ich so auf der Toilette sitze, musste ich plötzlich an Max denken. Bei der letzten Klassenfahrt hatten die anderen Jungs ihm einen Streich gespielt, da er als erster eingeschlafen war. Unser Klassenlehrer fand das am nächsten Morgen jedoch nicht so toll, da er mit ihm das Bett neu beziehen musste. Wir Mädels haben davon aber erst später erfahren, als Hans damit angab, wie sie es gemacht hatten.

Ich überlegte, Laura sollte jetzt tief und fest schlafen. Ob das auch bei ihr funktionieren würde? Ich betätigte die Klospülung und ging zum Waschbecken. Während mir das warme Wasser über die Hände lief und ich so auf unsere großen Zahnputzbecher schaute, fasste ich den Entschluss es einfach mal auszuprobieren. Was sollte schon passieren? Und wenn es nicht funktioniert, ist es ja auch nicht so schlimm.

Ich füllte also einen der großen Becher mit warmen Wasser und ging damit leise zum Zimmer meiner großen Schwester. Ich schaute durch das Schlüsselloch um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich schläft. Es war kein Licht zu sehen und auch nichts zu hören. Vorsichtig öffnete ich die Tür und schlich in ihr Zimmer. Im Gegensatz zu meinem Zimmer, war es hier total ordentlich und aufgeräumt. Durch den Mondschein, sah ich meine Schwester tief und fest auf ihrem Bett schlafen. Sie hatte nur ein Nachthemd an und die Decke lag nur über ihren Füßen.

Als ich näher an ihr Bett ging schoss plötzlich mein Adrenalinspiegel in die Höhe und ich blieb stehen. Meine Schwester bewegte sich auf einmal. Nach ein paar Sekunden beruhigte ich mich jedoch wieder. Sie hat sich zum Glück nur umgedreht. Sie lag jetzt auf dem Bauch und schaute zur Wand. An ihrem Bett angekommen, kniete ich mich hin, nahm mir vorsichtig ihre Hand und hielt sie in den Becher mit dem Wasser. Und dann wartete ich. Und ich wartete ... und wartete ... und wartete. Nach etwa fünf Minuten dauerte es mir zu lange und ich wollte aufgeben. So ein Mist, wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das Funktionieren würde.

Als ich ihre Hand gerade aus dem Wasser nehmen wollte, hörte ich plötzlich ein Geräusch. Ein leises zischen, was immer lauter wurde. Erschrocken stand ich auf und schaute auf meine Schwester. Es bildete sich ein nasser Fleck auf ihrem Bettlaken, um ihre Hüfte herum, der immer größer wurde. Schnell nahm ich ihre Hand aus dem Wasser, machte sie mit meinem Nachthemd etwas trocken und legte sie zurück auf das Bett. Fasziniert beobachtete ich den immer größer werdenden nassen Fleck. Ich habe es zwar gehofft, hätte aber nie gedacht, dass das wirklich funktioniert!

Irgendwann wurde der Fleck nicht mehr größer. Meine Schwester schlief weiter friedlich vor sich hin. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht verließ ich leise ihr Zimmer und brachte den Becher zurück ins Bad. Überglücklich ging ich zurück in mein Zimmer und legte mich wieder in mein Bett. Ich konnte kaum einschlafen, so gespannt war ich auf die Reaktion meiner Schwester. Irgendwann bin ich dann aber doch eingeschlafen.

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