Kapitel 5

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Gegen 10 Uhr wurde ich wach. Es war still im Haus. Meine Mutter und Laura waren wie jeden Samstag einkaufen. Noch etwas schlaftrunken stand ich auf, da ich mal ganz dringend auf Toilette musste. Während ich so auf dem Klo saß, musste ich an meine Schwester denken. Eigentlich war es schon gemein, sie so zu ärgern. Aber irgendwie hatte sie es auch verdient. Damit sie mal von ihrem hohen Ross herunter kommt.

Nach dem Händewaschen und einer kurzen Morgenwäsche schaute ich neugierig in das Zimmer meiner Schwester. Wie schon nach dem ersten mal, stand das Fenster weit offen. Neben dem Bett stand die abgezogene Matratze, damit sie trocknen und auslüften kann. Es waren gut zwei eingetrocknete und ein neuer nasser Fleck darauf zu erkennen. Die Matratze hatte schon sichtlich gelitten. Wie es von einem Bettnässer nicht anders zu erwarten war.

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht ging ich in die Küche um etwas zu Frühstücken. Danach setzte ich mich vor den Fernseher und schaute ein paar meiner lieblings Anime-Serien weiter. Kurz vor 12 waren meine Mutter und Schwester immer noch nicht zurück. Was sie wohl so lange machen? Sonst sind sie nie so lange Einkaufen. Gerade als ich sie anrufen wollte kamen sie aber zur Tür rein.

"Es hat etwas länger gedauert. Wir mussten für Laura noch etwas 'spezielles' kaufen. Ich fang gleich an Mittag essen zu machen." sagte meine Mutter zur Begrüßung, während meine Schwester dabei rot im Gesicht wurde und verlegen zu Boden schaute.

"OK, Mama." erwiderte ich nur und schaute zu wie meine Schwester kurz vorm Nervenzusammenbruch auf ihr Zimmer rannte. Was sie wohl 'spezielles' für sie gekauft hatten?

Nach einem relativ entspannten Mittagessen, Laura hatte scheinbar endlich etwas bessere Laune, traf ich mich wieder mit meinen Freundinnen zum quatschen, lästern und einfach nur rumhängen.

Nach dem Abendessen schaute ich mit meiner Mutter noch etwas Fern. Laura hatte sich wieder auf ihr Zimmer verzogen. Wie schon letztes Wochenende ging sie jede halbe Stunde auf Toilette. Als meine Mutter gegen 23 Uhr ins Bett ging und nochmal bei ihr vorbei schaute, war dann aber Ruhe. Gegen 1 Uhr wurde ich dann auch langsam Müde.

Ich überlegte ob ich wieder für ein nasses Bett bei meiner Schwester sorgen sollte. Ich hatte ein wenig Bedenken, wegen dem Zustand ihrer Matratze. Aber, ach was solls, einmal mehr verträgt sie sicher.

Ich zog mein Nachthemd an, ging nochmal auf Toilette, und füllte als letztes wieder den Becher mit dem warmen Wasser. Vorsichtig schaute ich in das Zimmer meiner Schwester. Die schlief tief und fest. Ich ging also leise an ihr Bett. Sie lag wie immer auf dem Bauch und schaute zur Wand. Als ich gerade ihr Hand nehmen wollte, bewegte sich meine Schwester. Dabei knisterte ihr Bettlaken ganz merkwürdig und gedämpft. Verwundert tastete ich das Bettlaken ab. Zwischen der Matratze und dem Bettlaken lag noch etwas. Dann schoss mir plötzlich die Erinnerung von damals in den Kopf. Natürlich, sowas hatte sie auch früher schon. Selbst lange nachdem sie aufgehört hatte ins Bett zu machen. Ein Matratzenschutz! Erleichtert, dass ich mir keine Sorge mehr um ihre Matratze machen muss, hielt ich ihre Hand in das Wasser. Nach kurzem warten, bildete sich der gewohnte nasse Fleck unter ihr.

Leise schaffte ich den Becher zurück und lege mich in mein Bett. Das meinte meine Mutter also. Sie scheint ja nicht all zu viel vertrauen in meine Schwester zu haben, wenn sie nach nur drei Mal, ihr schon sowas kauft. Vermutlich rechnet sie damit, dass das noch öfter passiert. 'Da hat sie vielleicht nicht ganz unrecht', dachte ich so bei mir und schlief ein.

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