18| Beste Freunde und erste Dates

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Kapitel 18


Leons Sicht:


Eine Woche war Vanessas Geburtstag nun schon her und sie trug ihr Armband jeden Tag. Egal ob beim Training oder beim Baden. Egal ob Zuhause oder auf Camelot. Ich fand es zugegebenermaßen ziemlich süß von ihr und fühlte mich geschmeichelt. Für heute Nachmittag war wieder ein Training in München angesetzt. Ich war schon seit 10 Minuten mit der Bahn unterwegs. Einerseits freute ich mich auf das Gruppentraining... andererseits aber ganz und gar nicht. Ich rutschte auf dem unbequemen Sitz hin und her und lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Der Trainer hatte etwas von Berlin geschwafelt und ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Falls sie mich wirklich nehmen würden... könnte ich die ‚Wilden Kerle' einfach so aufgeben? Könnte ich Vanessa so lange Zeit nicht sehen? Könnte ich das alles ohne meine Freunde machen? In meinem Kopf waren Fragen über Fragen, doch niemand konnte sie mir beantworten. Es war doch das, was ich immer wollte... Ein Fußballprofi werden und irgendwann vielleicht mal in der Nationalmannschaft spielen. Aber war das wirklich immer noch mein großer Traum?


Als ich am Münchner Hauptbahnhof ankam, wartete bereits ein Taxi auf mich. Dieses fuhr mich zum Trainingsgelände. Als ich dort ankam ging ich sofort in die Kabine und zog mich um. Auf dem Platz angekommen, waren schon einige Jungs da. Manche waren deutlich jünger als ich. Andere wiederum waren vermutlich älter als ich. Wir waren also eine buntgemischte Truppe. „Na ich glaub's ja nicht! Der Slalomdribbler höchstpersönlich!" hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir rufen. Ich drehte mich um und da stand niemand geringeres als ER. Mein ehemals bester Freund. Der schnellste Rechtsaußen der Welt. „Fabi!" rief ich ihm lächelnd zu. Ich hätte niemals erwartet ihn hier zu treffen. „Was machst du denn hier?" fragte ich den blonden Lockenkopf, als ich auf ihn zuging. „Na vermutlich das Gleiche wie du!" lachte er, als er mich begrüßte. Ich war erleichtert, dass ich jemanden kannte. Wir plauderten ein wenig über dies und das bis der Trainer und die Scouts kamen und das Training begann. Es war wirklich ein Kinderspiel. Fabi und ich spielten genauso wie damals. Es machte ungeheuren Spaß. Für einen Moment vergaß ich sogar Berlin und was alles auf mich zukommen könnte. Nach dem Training sagten weder die Scouts noch der Trainer etwas zu unserer Leistung. Nur, dass sie sich in den nächsten Tagen bei uns melden würden. Wir gingen alle zurück in die Kabine und erstmal unter die Dusche. Nachdem wir uns umgezogen hatten, bot ich Fabi an mit zu mir zu fahren, da ich für heute noch mit den Jungs verabredet war. Die würden mit Sicherheit Augen machen. 



In Grünwald angekommen machten wir uns direkt auf den Weg zum Baggersee. Es war erst 16:00 Uhr und somit konnten wir locker noch eine Runde mit den Anderen schwimmen gehen. „HippopotamusBullenPropellerSchwanzMist!" schrie Joschka aus dem Wasser. „Ich glaub ich knutsch meine drei rosa Cousinen!" brüllte nun auch noch Raban und zeigte mit dem Finger auf Fabi und mich. „Ich glaub ich spinne!" sagte Juli und lächelte. „Fabi!" rief Marlon und alle stürmten auf uns zu. Einer nach dem Anderen begrüßte ihn. Als Vanessa ihn umarmte fühlte es sich so an, als würde mich jemand in den Magen boxen. Ich konnte meine Eifersucht nicht leugnen, immerhin war Fabi eine ganze Zeit lang in Vanessa verliebt. Meine Freundin machte dann aber auch einen Schritt auf mich zu und umarmte mich. „Hey, wie wars?" fragte sie mich leise. „Gut!" antwortete ich ihr, genauso wie beim letzten Mal. Sie löste die Umarmung wieder an und setzte sich zurück auf ihr Handtuch. Ich wollte mein Handtuch neben ihres legen, aber Fabi kam mir zuvor. „In der Sonne ist es viel zu heiß!" lachte er und grinste meine Freundin an. Als sie zurücklächelte und nickte drehte sich mein Magen wieder um. Wieso musste ich andauernd so eifersüchtig sein? Wieso hatte ich Fabi überhaupt mitgebracht, wenn ich es nicht ertragen konnte, dass er mit ihr redete? Ich verwarf meine Gedanken, legte mein Handtuch neben Fabis und machte mich auf den Weg zum Steg. Ich sprang ins kühle Wasser und Marlon, Maxi, Nerv und Klette folgten mir sofort. 

Die wilden Kerle - Wild LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt