D R E I Z E H N

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Hallo, ihr lieben Leser!
Keine Sorge, nach meinem Gelaber kommt schon noch ein Kapitel. Aber ich muss einmal zwei Sachen anbringen.

1. Ich möchte mich bei all den treuen Leserlein bedanken, die hin und wieder vorbeischauen und sogar für meine Kapitel voten. Als ich auf meinem Handy zum ersten Mal eine Benachrichtigung gekriegt habe und gesehen habe, dass jemand für Superhero's Child gevotet hat, dachte ich mit erstmal: Spinnen die? Mittlerweile hat die Story über sechzig Votes, was echt unglaublich ist, wenn man bedenkt, wie viele Bücher es mit derselben Grundlage gibt, was mich gleich zum nächsten Punkt bringt:
2. Als sich die Idee für diese Story in meinem Kopf festgepflanzt hat, konnte ich mir zwar denken, dass ich nicht die Einzige mit der Grundlage „Tony Stark hat eine Tochter" sein würde, doch als ich begann, mein Werk zu veröffentlichen, fand ich heraus, dass es auf Wattpad weit mehr solche Storys gibt, als ich dachte. Und das hat meiner Motivation einen ordentlichen Dämpfer verpasst. Als Autor will man etwas Einzigartiges schaffen, und das ist nicht so recht möglich, wenn schon hundert andere beinahe dasselbe verfasst haben. Keine Sorge, ich werde das Buch nicht abbrechen! Ich will lediglich ankündigen, dass die Story etwas kürzer wird als geplant, da ich mit neuen Projekten beginnen will. Wenn ich zurechtkomme werde ich auch jeden Samstag ein neues Kapitel veröffentlichen statt an jedem zweiten.

So, jetzt will ich nicht länger herumschwafeln, hier ist das nächste Kapitel!


Ein leises monotones Piepen dringt an mein Ohr und wird immer lauter. Dann schwillt es wieder auf eine angenehme Lautstärke ab und wird zu einem Hintergrundgeräusch, gemeinsam mit einem nervigen Summen und Brummen und einem seltsamen Fauchen, das regelmäßig im Abstand von ein paar Sekunden ertönt. Nach einigen Minuten voller merkwürdigen Geräuschen bemerke ich, dass das fauchende Geräusch zeitgleich mit meinem Ausatmen erklingt. Ich versuche die Dunkelheit zu durchdringen, doch meine Lider sind zu schwer, um sie zu öffnen. Also liege ich eine Weile in der Dunkelheit und lausche dem Klopfen meines Herzens, das ich nun wahrnehmen kann. Ich kann mittlerweile an der Unterseite meiner Unterschenkel und -arme etwas Weiches fühlen, der Rest meines Körpers wird bis zum Hals von etwas Ähnlichem zugedeckt. Der Bereich um meinen Mund und die Nase wird von etwas Seltsamen bedeckt, das ich nicht zuordnen kann. Allmählich wird das Gewicht auf meinen Lidern leichter und langsam kann ich blinzelnd die Augen öffnen.

Während ich meine Augen Stück für Stück aufzwinge, werden die Konturen meines Umfelds schärfer und ich kann meine Umgebung erkennen. Ich liege in einem Krankenhausbett, auf einer weichen Matratze, unter einer weißen Bettdecke. Ich will mit meiner rechten Hand die schwere Decke anheben und bin verwundert, wie viel Kraft mir diese einzelne Bewegung raubt. Ich hebe meine Hand zu meinem Gesicht und komme über meinem Mund auf einer glatten Oberfläche zu liegen. Meine Finger ertasten einen Schlauch, den ich mit meinem Blick zu einem unscheinbaren Monitor verfolgen kann. Das fauchende Geräusch bestätigt meine Vermutung, dass es sich um ein Beatmungsgerät handelt. Es dauert ein wenig, bis ich es mit der Hilfe meiner linken Hand schaffe, die Maske von meinem Gesicht zu ziehen. Ich atme tief ein, was mich einen schmerzhaften Stich unter den linken Rippenbögen verspüren lässt. Ich flache meine Atemzüge ab und merke, dass der Schmerz abnimmt. Ein Klicken zerreißt die Stille und ich blicke auf, als die Türe geöffnet wird und ich einen Mann mit dunklen Haaren und Brille in einem weißen Kittel erblicke. „Doctor ... Doctor Banner?" Meine Stimme gleicht dem Geräusch von Schleifpapier auf rauem Holz. Bruce Banner nickt zufrieden. „Guten Morgen, oder besser Guten Mittag, Caitlin. Wie geht es dir?" Mein Blick fällt auf die übrige Einrichtung des Zimmers. Bis auf das Beatmungsgerät, mein Bett und einem Klappsessel daneben ist das Zimmer leer. Durch ein hohes Fenster kommt Licht in den Raum. „Ganz gut, denke ich", murmele ich schließlich eine Antwort. „Wo bin ich hier?" Dr Banner beobachtet sorgsam meine Miene. „Kannst du dich an den Unfall erinnern?" Zuerst ist in meinem Kopf nur Leere, und ich will schon verwirrt den Kopf schütteln, als wie auf ein Zeichen hin die Gedanken in mein Bewusstsein strömen und Erinnerungen über mich herfallen. Ich sehe, wie der Transporter ins Schleudern gerät, ich höre eine tiefe Männerstimme, die beruhigend auf mich einredet, Sirenen, laute Rufe. Ich kann mich an jede Einzelheit erinnern und erschaudere. „Wie schlimm?", bringe ich hervor. „Du hast unglaubliches Glück gehabt. Du hast dir nur den rechten Oberschenkelknochen gebrochen, das linke Schienbein, die rechte Speiche und zwei Rippen." Ich schlucke. Nur? Ich habe mir nur ... fünf Knochen gebrochen? „Das ist leider nicht alles Caitlin. Der Unfall hat deine Lunge stark geschädigt. Der Schaden im linken Lungenflügel konnte so gut wie möglich eingegrenzt werden, der Rechte war allerdings nicht mehr zu retten." „Was?", hauche ich fassungslos. „Wie? Wie kann das sein?", wispere ich den Tränen nahe. „Du bist gegen den unfallverursachenden Transporter geschleudert worden", versucht Dr Banner zu erklären. „Der Transporter war mit gefährlichen Gasen beladen, die in ein Labor übermittelt werden hätten sollen. Du hast durch den nahen Kontakt eines dieser Gase eingeatmet, welches einen Teil deiner Lunge zersetzt hat." Mein Mund steht offen, vor meinen Augen verschwimmt alles, als die ersten Tränen über meine Wange laufen. Dr Banner sieht mich mitleidig an. „Es tut mir sehr leid, Caitlin."

Ich starre auf die weiße Decke über mir. Dr Banner hat die Atemmaske wieder über meine untere Gesichtshälfte geschoben.
Es fehlt ein Teil von mir. Ein Teil von mir, der mich seit Lebensbeginn begleitet hat. Obwohl, ein Stück davon ist noch da. Die Gase aus dem Transporter haben meine Lunge nicht nur weitgehend zerstört, sie haben sie, meinen ganzen Körper, auch irgendwie umgepolt. Meine Lunge verarbeitet keinen Sauerstoff mehr. Ich atme den Stickstoff in der Luft ein.
Dr Banner zufolge hat das mein Leben gerettet. Schließlich besteht unsere Luft aus über siebzig Prozent Stickstoff. Weil ich nun zu diesem riesigen Ausmaß an Atemluft Zugang habe, habe ich überlebt. Im Krankenhaus konnte ich nicht beatmet werden, weil mir dort ein Helium-Sauerstoff-Gemisch zugeführt wurde. Ohne den Stickstoff begann ich zu ersticken. Während der ganzen Operation habe ich aus eigener Kraft weitergeatmet. Die Gase, die meine Lunge zerstört haben, haben mein Leben gerettet. Und dennoch wird nichts mehr so sein wie zuvor. Ich soll jeden Tag sooft wie möglich das Beatmungsgerät benutzen, um meine Lunge zu entlasten. Bis Dr Banner ein Mittel gefunden hatte, um die Gase zu neutralisieren, war mein Organ schwer geschädigt.

Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Wie macht man weiter, wenn man dem Tod nur so knapp von der Schippe gesprungen ist? Es wird noch lange dauern, bis meine Knochen alle wieder zusammengewachsen sind. Bei meinem Oberschenkel sollen es an die acht Wochen werden, das Schienbein wird sechs Wochen brauchen, um zu heilen, bei den Rippen wird es vermutlich vier Wochen dauern, bei der Speiche ebenso. Ich werde Thrombose-Spritzen benötigen, um Blutgerinnsel zu vermeiden.

Ich fühle mich zerstört. Wie soll alles wieder so werden, wie es war? Das ist unmöglich. Die Verzweiflung bricht über mich herein wie eine Welle. Aber ich weine nicht. Nicht mehr.

Superhero's ChildWo Geschichten leben. Entdecke jetzt