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Ardy Pov.

Ich sah einen großen roten Strich und konnte kaum erkennen was darunter stand, und doch sah ich es klar und deutlich. Dort stand 'Brudi'. Ich hielt den Atem an und nahm ein Bild aus dem Paket.

Eigentlich sah man uns beide darauf um die Wette grinsen, doch Taddl hatte mein Gesicht mit einem Edding übermalt. Eine Träne rollte über meine Wange und tropfte auf das Bild. Ich drehte das Bild um und las mir einen kurzen Text durch.

'Hey Ardy,
ich hoffe du erinnerst dich noch gut an die alten Zeiten, denn so wird es nie wieder sein. Ich habe mir das Tattoo stechen lassen, in der Hoffnung, dich und unsere gemeinsame Zeit nie zu vergessen, doch jetzt wünsche ich mir, dass diese Zeit nie passiert wäre. Ich würde am liebsten alles was damals passiert ist vergessen. Du weißt nicht wie sehr ich es bereue mir dieses Tattoo stechen gelassen zu haben. Ich hasse dich und alles was wir erlebt haben. Es wird nie mehr so wie früher werden. Ich hasse dich.'

Die Tränen liefen mir schon wieder wie Bäche über die Wangen. Mir wurde schwindelig, meine Beine konnten mich nicht mehr halten und ich brach in mir zusammen.

Ich hatte noch einen kleinen Schimmer Hoffnung in mir, dass er mir vielleicht verzeihen würde und alles so wie früher werden könnte, aber dieser kleine Hoffnungsschimmer wurde gerade von einer Herde Elefanten zertrampelt.

Er hasst mich. Aber ich liebe ihn doch. Er darf mich jetzt nicht hassen.. Er soll mich auch lieben, dass ist das einzige was ich jetzt will.. Ich will nur glücklich mit ihm sein..

Ich saß noch lange auf dem Küchenboden und weinte mir die Seele aus dem Leib. Einerseits wollte ich nicht in die Schule, da ich ihn nicht sehen wollte. Ich würde nur wieder anfangen zu heulen, die ganze Klasse würde es merken. Aber andererseits wollte ich ihm auch nicht zeigen dass es mich verletzt. Ich wollte meinen Ruf aufrecht erhalten. Ich wollte nicht zeigen was sich hinter meiner Mauer versteckt, ein verletzlicher kleiner Junge, der mit allem überfordert ist.

Und so entschloss ich mich, doch in die Schule zu gehen und mich meiner größten Angst zu stellen. Ich stopfte das Paket noch in meinen Rucksack und machte mich auf den Weg. Da ich sowieso schon zu spät war, ging ich extra langsam. Ich wollte es so lange heraus zögern wie möglich. Ich hatte Angst.

best enemies; tardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt