Ein Fehler unter vielen

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"Khm...warum bist du über unsere Mauer geklettert?"

Vika räusperte sich und unterbrach  den Blickkontakt. Sie drehte sich von Delia weg und setzte sich im Bett auf 

"Also?" Vika drehte sich wieder um und sah Delia fragend an.

"Ich wusste nicht warum du nicht in die Schule gekommen bist."

Delia war komplett verwirrt.
Emotionen aller art schossen durch ihr inneres.
Sie hätte Vika beinahe geküsst.
Das war keine geplante Aktion allerdings aich nicht unbedingt etwas neues.
In der Schule wusste jeder dass sie sich zu Mädchen hingezogen fühlte und lesbisch war.
Sie verstand nur nicht so recht warum Vikda die Notbremse gezogen hatte.

Wir kennen uns erst zwei tage..
Schoss es ihr durch den Kopf.

Es könnte auch sein das Vika eigentlich hetero war und Delia sich gerade komplett zum Affen gemacht hat.

Vikas Blick war wo sie sich nahe waren, alles andere als Abscheu oder Entsetzten.
Im Gegenteil. Delia hatte eher das Gefühl gehabt, als hätte Vika es gewollt und sich nur im Letztem Moment um entschieden. Trotzdem könnte es sein das sie hetero war.
Sie fühlte einen kleinen stich in der Brust.

Vika sah Delia ungläubig an.

"Und nur weil ich einen Tag nicht in der Schule erscheine musst du quasi bei mir zu Hause einbrechen? Es ist ja nicht so als ob wir beste Freundinnen wären und du dir unbedingt sorgen um mich hättest machen müssen. Ich hätte auch einfach krank sein können."

Delia musste sich eingestehen dass das Mädchen Recht hatte. So wie Vika es gerade gesagt hatte, kam sich ihr verhalten ziemlich psychohaft vor.

"Du hast recht. Ich sollte gehen"

Delia stand auf und sah sich nach ihrer Tasche um.
Sie stand paar Meter neben dem grossem Fenster auf einem einsamen Hocker, für das wie es aussah Vika keinen Nutzen gefunden hatte. Delia schnappte sich ihre Tasche und ging zu Tür.
Mit einer Bewegung öffnete sie sie und rannte schon beinahe aus dem Zimmer hinaus.
Den weg nach draussen zu finden war nicht allzu schwer. Vikas Zimmer lag im erstem Stock direkt neben einer Prachtvoller Treppe die direkt zum Eingang oder in diesem Fall Ausgang führte.
Sie rannte die Treppe hinunter und riss die Eingangstür auf.
Tiefscharze Nacht empfang sie. Die Sterne leuchteten hell am Himmel und sogar die Sternzeichen hätte man erkennen können.
Der Mond schien ungewöhnlich hell und eine kühle Briese wehte durch Delias Haare.

Wäre Delias Gehirn die Geschehnisse der vergangenen fünf Minuten nicht immer und immer wieder durchgegangen, hätte sie vielleicht die Schönheit des Nachthimmels wahrgenommen.
So aber lief sie nur in den Garten der sich vor ihr erstreckte und steuerte auf das grosse Tor zu.
Dieses Mal öffnete es sich Automatisch.
Ihre Vorahnung bestätigte sich:
Das Tor wird 24/7 beobachtet. Mat hat sie gestern nur nicht hineinlassen wollen.

Wunderbar. Ich bin in ein fremdes Gruselhaus eingebrochen so, dass die Person nach der ich gesucht habe mich nicht einmal hatte sehen wollen UND ich sie als Zusatz noch aus irgendeinem dämlichen Grund auch noch hab versucht zu küssen. Das nenne ich dann Mal Grosse leistung.

Zu Hause angekommen brannte das Licht. Als sie eintrat befand sie sich einer betrunkenen Mutter entgegen. Delia brachte sie auf das Sofa und umarmte sie. 

"D-del baby",lallte sie.
Du warscht ne gansche Woche weg-g. Isch dachte  d-du  bist abgehauen wie d-dein Vater."

Das letzte Wort unterging in einem Schluchzen.
Delias Vater ist ungefähr vor drei Jahren verschwunden. Einfach so. Keiner wusste ob er seine Frau und Tochter verlassen, irgendwo gefangen gehalten wurde oder ob er überhaupt noch am Leben war. Die Bullen
(oder nutzlose Kühe, wie Delia sie gerne verspottete) hatten nie irgendeine Spur von David Salero gefunden und wie es bei der Polizei so üblich ist, gaben sie nach paar Monaten Suche auch schon auf. Delias Mutter, Liana Salero, konnte den Verlust ihres Mannes nicht verarbeiten. Delia konnte es ihr nicht verübeln.
Ihre Eltern habem sich so geliebt wie es heutzutage eher selten ist. Delias Mutter war immer daran gewesen ihrem Mann jeden Wunsch von den Augen abzulesen und umgekehrt genauso. Sie waren glücklich gewesen.
Sie, Delia selbst war glücklich gewesen..
Seit dem arbeitete ihre Mutter Tagsüber und Trank Abends bis sie sich in den Schlaf weinte.
Jeden Tag ging das so und Delia konnte nichts ändern.

"Mama ich war doch bloß eine Nacht weg. Ich würde niemals einfach so verschwinden."

Das Weinen war verstummt und sie blickte auf in ihren Armen eingenickte Mutter hinab.
Ein Seufzen entwich ihr.
Vorsichtig stand sie auf, deckte ihre Mutter zu und ging duschen.

Das Glück Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt