Schonimmer hatte Kunst einen hohen Stellenwert in ihren Leben. Sie kanneinfach nicht ohne. Seit Kindheitstagen liebte sie es zu malen undzu zeichnen. Man sah sie nie ohne einen Stift in der Hand oder einenBlock neben sich. Für sie hat die Kunst eine therapeutische Wirkung.Nur damit konnte sie schlimme Erfahrungen verarbeiten und ein Stückweit auch los lassen. Es half ihr der grausamen Realität zuentfliehen und eine für sich akzeptable Wirklichkeit zu erschaffen.
Ihrgroßes Ziel war es von ihrer Kunst leben zu können. Bisher war,dass allerdings nicht der Fall. Deshalb ging sie nicht ihrerBerufung, sondern nur einen Beruf nach. Beschäftigt, war sie ineiner kleinen Kunstgalerie, als Kuratorin. Der Job machte ihr zwarSpaß, aber er erfüllte sie nicht vollständig. Viel lieber ist siein ihren kleinen, persönlichen Atelier tätig, als im Bürofestzusitzen und sich mit organisatorischen Dingen herumzuschlagen.Viel Lieber würde sie auch Führung anbieten, leider ließ es ihrArbeitspensum nicht zu. Ihr Job spannte sie an jeder möglichenStelle ein. Selten kam sie ohne Arbeit Nachhause und hatte einwohlverdientes Wochenende. Doch sie gab sich nicht geschlagen. Sieerledigte ihre Arbeit sorgfältig und effizient. Sie widerstand derMüdigkeit nach einen langen, anstrengenden Arbeitstag und nunmotivierte sich dazu im Atelier tätig zu sein, als gemütlich aufder Couch mit einen schönen Glas Rotwein zu liegen und ihreLieblingsserie zu schauen.
Trotzder Umstände hatte sie eine eigene Sammlung mit einer Vielzahl aneigenen Werkstücken geschaffen, die sie bis zur einer eignenAusstellung liebevoll hegte und pflegte. Es war ein regnerischer Tagund sie war spät dran. Es war keine Zeit ihren lebensrettendenKaffee gemütlich Zuhause zu genießen, sondern hektisch auf den Wegzur Arbeit. Voll bepackt mit zahlreichen Ordner betrat sie dasGebäude. Ihr Blick wanderte immer zuerst auf die Installation überihren Kopf. An der Decke hingen ausgewählte Bücher, an einer sehrstarken und feinen Schnur herunter. Für Vieira wirkte es als, dieBücher über ihr fliegen. Sie hetzten nun Richtung Büro. Kurz vorihren Büro, stieß sie mit einer Mitarbeiterin zusammen, die heuteihren ersten Arbeitstag hier hatte. »Estut mir so unendlich Leid«,sagte sie aufrichtig. Die Ordner lagen kreuz und quer auf den Bodenverteilt. Sie begann sie sofort aufzuheben. »Alles in Ordnung. Das kann passieren.«, sagte Vieira und begann derjungen Frau zu helfen. Als alles beseitigt war fragte Vieira: . »Siesind bestimmt Mrs. Young und mit der Neueröffnung Ausstellungbetraut worden. Herzlichen Glückwunsch. Kommen sie doch in meinBüro, damit wir Absprachen diesbezüglich treffen können.«, batVieira freundlich. »Sehr gerne. Das eben tut mir wirklich unfassbarleid.« Vieira schenkte ihr ein warmes Lächeln. » Machen Sie sichkeine Gedanke darüber. Alles gut.« Sie schloss die Tür auf. Diebeiden Frauen saßen sich nun am Schreibtisch gegenüber. » Ihreschriftliche Ausarbeitung hat mich sehr beeindruckt. Wie läuft esmit der Umsetzung?«, erkundigte sich Vieira. Mrs. Young berichtete ihr ganz ruhig und sachlich ihre Ergebnisse. » Dann möchte ich Sienicht weiter aufhalten. Grüßen Sie doch bitte die Liebe Solaris vonmir.«, sagte sie zum Abschied. Mrs. Young nickte und verließanschließend ihr Büro. Vieira schenkte nun ihre vollständigeAufmerksamkeit den heutigen Papierberg, denn sie heute zu erledigenhatte.
Nachden anstrengenden Arbeitstag checkte sie ihre E- Mails und fanddarunter nur Absagen. Sie stieß einen frustrierten Seufzer aus undklappte den Laptop geräuschvoll zu. Ein kurzer Blick zu Uhr verrietihr, dass es noch zwei Stunden dauert, bis ihr Mann zurück von derArbeit kommt. Diese Zeit nutzte sie im Atelier um an einLandschaftsbild weiter zu arbeiten.
Siewar ganz vertieft in Arbeit ihr Mann musste sie förmlich rausreißen.
Gemeinsamverbrachten sie noch einen schönen Abend.
Dernächste Tag versprach ereignisreich zu werden.
DieKunstwerke einer weltbekannten und hochangesehenen Künstlerin kamennun bei Ihnen an und wollten bestens möglich präsentiert werden.Vieira und ihr Team rangierten den ganzen Tag hin und her. Jedeerdenkliche Möglichkeit wurde ausprobiert und anschließendverworfen. Zwei Stunden nach ihren wohlverdienten Feierabend, fandensie die perfekte Position. Morgen sollte sich dann, das Team darumkümmern wie es perfekt in Szene gesetzt werden konnte.
DU LIEST GERADE
Mein Weg in Bildern
RandomEine Kurzgeschichte die es nicht in die Anthologie geschafft hat und es nicht verdient hat in der Schublade zu verstauben. Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen.