Kapitel Sieben

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Ich sollte diese Entscheidung bereuen. Kaum stand ich draußen mit einem Holzschwert in der Hand, welches mir Satumar gegeben hatte, damit wir uns nicht verletzten, griff er auch schon an und ich hatte meine Schwierigkeiten diese Attacke abzuwehren, was mir dann aber im letzten Moment doch noch gelang. Das Geräusch von Holz auf Holz hallte in meinen Ohren wider und der Aufprall ging mir durch Mark und Bein. Fast wäre mir das Schwert aus der Hand gefallen, doch ich hielt es noch gerade so. Mittlerweile bekam ich es mit beiden Händen zu fassen, was dank dem etwas längerem Griff möglich war. Satumars nächster Attacke wich ich geschickt aus und holte nun meinerseits zum Schlag aus. Mit Leichtigkeit blockte er diesen ab und schlug gleichzeitig mein Schwert zur Seite. Sofort ging er wieder zum Angriff über und streifte mich am Arm. Etwas schockiert stolperte ich einen Schritt zurück, doch Satumar kam hinterher. Mit Müh und Not konnte ich auch der nächsten Attacke ausweichen, aber er traf mich direkt darauf mit noch einem Schlag. Diesmal am Bein. Schmerz zog durch meinen gesamten Körper. Ein leises Stöhnen entwich mir, was Satumar in der Bewegung erstarren ließ.

»Ramura!«, rief er besorgt. »Es tut mir leid. Ich hätte vorsichtiger sein müssen«, murmelte er und sah mich traurig an.

»Schon gut«, grinste ich. »Ich wollte diesen Kampf.«

Schnell schüttelte Satumar den Kopf. »Das stimmt nicht. Ich habe dich doch herausgefordert«, flüsterte er und ließ traurig den Kopf hängen.

»Ich werde schon nicht sterben«, lachte ich daraufhin. »Außerdem habe ich es provoziert«, meinte ich achselzuckend.

Langsam hob er den Kopf und lächelte mich zaghaft an. »Das stimmt«, grinste er dann plötzlich.

Herausfordernd blickte ich ihn an und hob mein Schwert. Satumar verstand sofort und wir kämpften weiter, als wäre nichts geschehen.

Nach einigen Minuten hatte ich herausgefunden, was Satumar für einen Kampfstil hatte und passte mich dann diesem an. Er war zwar groß und stark, doch dafür war ich sehr schnell. Den meisten Attacken konnte ich dann ausweichen und hinter ihn gelangen, während er sich noch fragte, wo ich hin war. Als ich hinter ihm stand, streifte ich ihn leicht an der Wade und sofort wirbelte er herum. Überrascht und auch wütend starrte er mich an. Abwartend erwiderte ich den Blick und wartete auf eine Reaktion seinerseits, die auch ziemlich schnell folgte. Ohne dass ich irgendwas machen konnte, war er schon bei mir, hatte mich an den Schultern gepackt und wirbelte mich herum. Mit einem dumpfen Geräusch kam ich auf dem Boden auf. Scharf sog ich die Luft zwischen meinen Zähnen ein. Spitze Steine bohrten sich in meinen Rücken und ließen mich schmerzerfüllt das Gesicht verziehen. Satumar stand über mir und hielt mir das Schwert an die Kehle. Grinsend sah er mich an.

»Gewonnen«, flüsterte er, bevor Satumar das Schwert wegnahm und mir stattdessen eine Hand hinhielt. Dankend nahm ich die Hilfe an und stand eine Sekunde später wieder auf meinen Beinen.

»Gut gekämpft«, lobte er mich dann.

»Danke«, murmelte ich, während ich mir den Dreck von der Kleidung wischte, die ich mir von Limbara geliehen hatte. »Du warst aber auch nicht schlecht«, erwiderte ich, woraufhin wir beide anfingen zu lachen.

»Revanche«, meint ich dann.

»Bist du dir sicher?«, hakte er unsicher nach.

»Wieso nicht?«, erwiderte ich. Daraufhin zuckte Satumar nur mit den Schultern.

»Gute Frage.«

Diesmal nur ein sehr kurzes Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Das nächste wird auf jeden Fall wieder länger.

Der rote MorgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt