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Kapitel 4

Als ich aufwachte, lag ich immer noch auf Taehyungs Bett. Er war aber nicht mehr da. Ich stand auf und sah auf die Uhr. Es ist Nachmittags. Wo ist Taehyung?

Ich öffnete leise die Tür und lauschte. Der Fernseher unten im Wohnzimmer war an. Es ist also jemand da. Ich stellte mich vor die Treppe und überlegte, ob ich runtergehen oder oben bleiben sollte.

Ich stand wohl einwenig zu lange dort oben, denn Jin tauchte unten plötzlich auf und guckte mich verwirrt an.

„Hi, Mira! Sag mal, hast du vergessen wie man Treppen runter steigt oder wartest du, bis dich jemand runter trägt? Wenn du möchtest, kann ich dich runter tragen", lachte er. Ich schmunzelte unsicher und stieg die Treppen runter.

Jin ist nett. Ich komme eigentlich ganz gut mit ihm klar, glaube ich. Besser als mit Jungkook, Jimin, Suga und Taehyung. Ich glaube sogar er ist schwul, aber ich finde es nicht schlimm. Er ist bestimmt mit Rm zusammen. Heute beim Frühstück haben sie sich auch die ganze Zeit verträumte Blicke zu geworfen.

Als ich unten angekommen war, führte Jin mich in die Küche und gab mir was zu essen, was ich herzlich an nahm. Ich setzte mich auf einen der Stühle und Jin setzte sich ebenfalls neben mich hin.

„Und, hast du gut geschlafen?", fragte mich Jin.

„Ja", sagte ich und aß weiter.

„Ich möchte dir was sagen. Ich bin nicht so wie die Jungs. Wenn dich etwas bedrückt, kannst du es mir ruhig erzählen. Du kannst mir vertrauen. Und wenn du irgendwelche Fragen hast oder die Jungs dich schlecht behandeln, dann komm einfach zu mir und ich werde denen mit meinem Kochlöffel zeigen wo der Hammer hängt!", sagte er ernst.

„Danke", sagte ich lachend. „Also, ich hätte schon ein paar Fragen...", fing ich an.

„Frag mich alles, was du willst", versicherte mir Jin.

„Bist du schwul?", schoss es sofort aus mir heraus. Er lachte nur und bejahte. Ich erfuhr, dass er mit Namjoon zusammen ist. Ich konnte nicht anders und musste in dem Moment sofort auf quietschen. Jin wurde sofort rot.

„Mister World Wide Handsome und God of Destruction also... ", sagte ich und wir mussten beide lachen.

Danach fiel mir noch eine Frage ein. Aber ich wusste nicht genau, ob ich sie wirklich stellen sollte. Ich möchte es aber wissen.

„Ähm... Warum bin ich eigentlich hier. Und... sind die Jungs wirklich so... komisch? Vor den Fans sind sie immer so niedlich und kindisch.", sagte ich.

Jin überlegte kurz, bevor er anfing zu sprechen.

„Auch wenn es dir wegen deiner Situation, die Jungs sind eigentlich nicht so. Auch die kindische, süße und verrückte Art der Jungs ist echt.", sagte er.

„Aber warum dann das ganze?", fragte ich weiter.

„Weißt du die Jungs wurden in letzter Zeit immer nerviger. Vor allem Taehyung. Du weißt ja, dass wir eigentlich keine Freundinnen haben dürfen und die Jungs haben halt alle ihre Bedürfnisse. Und es wäre schwierig, wenn wir gleich mehrere Mädchen verstecken müssten, deswegen haben wir uns für eine Person entscheiden. Aber was heißt wir? Joonie und ich waren von Anfang an dagegen. Außerdem würde niemand so etwas freiwillig mit sich machen lassen. Das hoffe ich zumindest. Außer Prostituierte vielleicht. Aber Taehyung wollte die Unschuld in Person haben und deshalb kam unser Manager auf die Idee, uns ein 'Kitten' zu besorgen, damit sie die Bedürfnisse der Jungs stillt und die Jungs sich wieder voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren können", sagte Jin und seufzte niedergeschlagen.

Wow...

„Also, bin ich nur zur Befriedigung da?", fragte ich noch einmal zur Sicherheit nach.

„Was? Äh... nein, nein, also eigentlich... ja", sagte er und sah auf den Boden.

„Aber schau mal, Suga, Jungkook und Jimin waren am Anfang mega heiß auf dich und haben sich bis jetzt zurück gehalten. Und Tae hat auch ein Herz. Wir sind immer für dich da und niemand wird dich zu irgendwas zwingen. Vertrau mir",sagte er.

Ich gab nur ein leises 'okay', von mir. Jin stand und machte einen Kaffee.

„Die Jungs, ausser Hobi und ich, sind bei Big Hit. Sie wollten mit unserem Manager über ein paar Dinge sprechen. Könntest du das bitte Hobi geben?", fragte Jin und drückte mir eine Tasse Kaffee in die Hand.

Kurz darauf ging er nach oben. Doch bevor er ganz verschwand, drehte er sich noch einmal um und lächelte mich geheimnisvoll an.

„Ach ja. Was Tae betrifft. Ich glaube ich ahne da schon etwas."

Bevor ich fragen konnte, was er damit meinte, war er auch schon weg.

Ich ging also ins Wohnzimmer, wo J-Hope auf dem Sofa saß und fern sah. Ich habe noch nie mit ihm gesprochen. Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll. Er war nie fies zu mir. Er war aber auch nie nett zu mir. Aber ich war ja erst seit einem Tag hier.

Er wirkte aber sehr uninteressiert. Nicht das es mich stören würde, aber er war doch eigentlich immer ein Sonnenschein.

„Äh, J-Hope? Ich soll dir das von Jin geben"

Ich hielt ihm die dampfende Tasse vor die Nase. Er nahm die Tasse dankend an und bat mich, neben ihm Platzt zu nehmen. Ein bisschen schüchtern setzte ich mich neben ihm hin.

„Gefällt es dir hier?", fragte er mich, nachdem ich mich hingesetzt habe. Wow, was für eine tolle Frage. Ich schwieg einfach.

„Okay, das war eine dumme Frage, sorry. Hast du vielleicht irgendwelche Fragen an mich?", fragte J-Hope danach.

Ich hatte eine Frage. Ich dachte nämlich, dass er schwul wäre und deshalb so uninteressiert mir gegenüber war. Als ich ihn darauf ansprach, lachte er zu meiner Verwunderung nur.

„Auch wenn es anscheinend so rüber kommt, nein ich bin nicht schwul. Falls du dich fragst, warum ich dich nicht so belästige wie die anderen Jungs, ich mag so etwas nicht. Ich meine, du bist unschuldig. Nur, weil die Jungs ihre Lust nicht zurück halten können, heißt das noch lange nicht, dass sie sich einfach an irgendwen vergnügen können. Da warte ich lieber bis ans Ende meiner Karriere und habe dann eine Freundin, anstatt sowas. Und warum möchte man überhaupt 'Daddy' genannt werden? Oh Gott, die Jungs sind solche Idioten! Aber wir hatten keine andere Wahl. Die Jungs, vor allem Taehyung, wurden von Tag zu Tag immer nerviger und haben angefangen nicht zu den Tanzproben zu kommen oder andere wichtige Termine abzusagen. Wir waren letzte Woche sogar irgendwie fast kurz davor uns aufzulösen. Das war schrecklich. Ich meine, wir machen ja nicht nur Musik. Unsere Lieder sollen jeden stärken und Motivation und Kraft geben. Wir wollen Army helfen nicht selbst an sich zu zweifeln, sondern sich zu lieben. Deswegen auch 'Love Yourself'. Wir haben sehr vielen Menschen mit unserer Musik geholfen, aus ihren Löchern heraus zu kommen. Wenn es dann plötzlich kein Bts mehr gibt, werden sich die Menschen wieder in ihren Löchern verkriechen. Deswegen bist du auch leider hier. Und die Jungs werden sich auch wieder auf ihre Arbeit konzentrieren.", erklärte mir Hoseok und trank seinen Kaffee.

Mir wurde augenblicklich warm ums Herz und aus irgendeinem Grund war ich sehr gerührt von seinen Worten.
Irgendwie hatte er recht. Ihre Musik hat mir auch Hoffnung gegeben, wie vielen anderen Menschen.
Deswegen bin ich ja ein großer Fan von ihnen... obwohl, bin ich das immer noch? Wenn ich ehrlich sein soll weiß ich das nicht mehr so ganz.

Ich wurde von J-Hope aus meinen Gedanken geholt.

„Ich bin aber immer für dich da und wenn was ist, kannst du ruhig zu mir kommen, okay?", sagte er und sah mich sanft an.
Ich nickte und lächelte ihn dankbar an.

„Und jetzt bekommt Hobi eine Umarmung von dir!", sagte er plötzlich mit einer süßen und lustigen Stimme und grinste mich niedlich an. Da war der Sonnenschein, den alle kannten. Ich kicherte nur, ehe ich J-Hope umarmte.