Eine angemessene Entschuldigung

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„Susanne!", rief er schon von weitem und beeilte sich, zu ihr zu kommen.

Doch sie antwortete nicht, drehte ihren Kopf einfach weg.

„Susanne, bitte sieh mich an!", forderte er. „Nun lass uns doch wie vernünftige erwachsene Menschen miteinander reden!"

„Vernünftig?", kam es von Susanne. „Etwa so vernünftig, wie sich nicht um seine Gäste zu kümmern, oder noch schlimmer, sie zu hintergehen?"

Falko musste schlucken. „Ich kann das erklären!", versuchte er, sich herauszureden.

Nun drehte Susanne doch ihren Kopf zu Falko. Ihre Augen waren rot geschwollen, ihr Gesicht war nass.

„Gar nichts kannst du", murmelte sie. Falko hatte sie noch nie so wütend und enttäuscht erlebt.

„Ich hatte wirklich gedacht, du hättest dich geändert. Aber du bist noch immer der selbe selbstverliebte Mensch, der du damals warst. Früher hast du mein Herz gebrochen, weil dir deine gräflichen Pflichten wichtiger waren. Und heute, heute tust du es wieder."

Falko wurde betrübt. Er wollte das doch alles nicht. „Ich... Es tut mir leid", murmelte er.

„Deine Entschuldigung ist nichts wert", entgegnete Susanne kühl. „Ich bin ein Müllersmädchen, Falko, doch du bist ein Graf. Was war ich für eine Idiotin, zu glauben, da wäre etwas zwischen uns. Da kann nichts sein, wir leben in zwei Welten."

Schockiert sah Falko sie an.

„Susanne... nun hör doch mal zu! Es geht hier um das Geld, um das Überleben von meinem Sohn und mir. Darum hat mich... diese Frau geküsst. Aber das war nicht in Ordnung und ich bin hier, mich zu entschuldigen. Du bist mehr wert als all das. Ich wollte dich nicht verletzen."

Aufrichtig versuchte er, ihre Hand zu ergreifen, doch sie zog diese weg.

„Leb wohl, Falko", sagte sie mit erstickter Stimme. „Ich hoffe, du wirst glücklich."

„Aber...", setzte Falko an, doch Susanne hörte nicht mehr zu. Sie drehte sich weg von ihm und sah in den Sternenhimmel.

Falko merkte, dass es keinen Zweck hatte, also beschloss er, sie allein zu lassen. Traurig trottete er auf die Kinder zu, die die Szenerie neugierig aus der Ferne verfolgt hatten.

„Tina... Bitte sag deiner Mutter, dass sie eine tolle Frau ist und dass ich hoffe, dass sie irgendwann einen Menschen findet, der sie verdient hat", murmelte er schuldbewusst.

„Du gibst jetzt schon auf?", frage Alex. „Das kenne ich so gar nicht von dir!"

„Ein kluger Mann weiß, wann er verloren hat", rechtfertigte sich Falko.

„Aber wenn jemandem etwas wichtig ist, kämpft man darum! Das steht sogar in unseren Hexenbüchern!", entgegnete Bibi.

„Ehrlich Vater, du kannst nicht so einfach aufgeben", sprach Alex ihm Mut zu.

„Niemand kennt Mutti so gut wie Sie und weiß, wie er alles wieder gut machen kann", stimmte auch Tina zu.

Nachdenklich senkte Falko den Kopf.

„Ja... ja, ihr habt doch recht! So wahr ich ein von Falkenstein bin! Vermag ich das Herz dieser Frau nicht zurück zu gewinnen, vermag ich kein Graf zu sein!", rief er plötzlich aus und begab sich eiligen Schrittes in Richtung des Festes.

„Hä? Was hat er vor?", wunderten sich Bibi und Tina zugleich.

„Na, was wohl! Er möchte um Frau Martin kämpfen!", klärte Alex auf. „Kommt mit, wir folgen ihm!

Der Festball - Susanne Martin x Falko von Falkenstein LiebesgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt