Epilog: Familienfrieden

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An einem schönen Sommertag stand Frau Martin gut gelaunt in der Küche des Falkensteiner Schlosses und backte ihren berühmten Butterkuchen. Dagobert half ihr und fischte etwas ungeschickt mit den Fingern in einer großen Schüssel herum. Gerade steckte Falko seinen Kopf zur Tür herein.

„Meine Liebe", rief er freudig, „unsere Einnahmen sind deftig gestiegen! Deine Idee der Pferdezuchtbetrieb war wirklich prächtig. Wir haben alles andere, als finanzielle Sorgen."

Frau Martin lächelte gutmütig.

„Na siehst du, was Bibi damals zu dir sagte hat doch gestimmt. Wir sind nicht von irgendwelchen Fremden abhängig."

Sie nahm sich ein Nudelholz und rollte den Teig aus.

„Die Kinder sind klug", bestätigte Falko. „Nun denn, ich muss noch ein wenig arbeiten..."

Er wollte auf dem Absatz kehrt machen, doch Susanne drehte sich schlagartig um.

„Du hast heute schon genug gearbeitet, mein Schatz", grinste sie und schmierte ihm mit ihrem Zeigefinger etwas Teig auf die Nase. Falko schaute erst verdutzt, lachte dann aber.

„Du hast recht, an unserem zweijährigen Hochzeitstag sollte mir wirklich besseres einfallen", witzelte er und legte Susanne vorsichtig eine Hand auf den Bauch. Die seufzte leicht, lächelte dann aber.

„Ja, mir auch. Aber ich bin das arbeiten ganz einfach noch immer vom Martinshof gewöhnt. Meine Schwangerschaft war ja so nicht ganz geplant... Normalerweise würde ich sagen, ich bin zu alt für noch ein kleines Kind."

Sie verzweigte ihre Hand mit der Hand von Falko.

„Und dennoch weiß ich, du wirst eine wundervolle Mutter sein", entgegnete Falko ernst. „Und du liebst das kleine doch."

Susanne blickte Falko fest in die Augen.

„Natürlich liebe ich Emilia. Und ich könnte mir keinen besseren Vater vorstellen."

Sie hob sich selbst auf Zehenspitzen und drückte Falko einen Kuss auf die Wange.

„Es ist nur... Ich mache mir Sorgen um die Kinder. Seit ich aufs Schloss gezogen bin... ich meine... Holger und seine Freundin Jennifer werden den Martinshof schon führen können, immerhin sind sie beide erwachen. Aber Tina und Alexander sind erst 16. Manchmal fühle ich mich noch immer, als müsste ich auf meine kleine Tina aufpassen. Selbst, wenn sie mit Bibi eine Hexe an ihrer Seite hat. Und was ist, wenn der Hof den Kindern zu viel Arbeit ist? Sie müssen die Pferde und Kühe versorgen, auf die Ferienkinder aufpassen, kochen, Reitunterricht geben, Termine wahrnehmen, den Garten pflegen... Manchmal fühle ich mich, als braucht der Martinshof mich noch immer."

Falko unterbrach sie. „Natürlich schaffen unsere Kinder das, meine Liebe! Aber wenn du willst, wir können sie ja gleich fragen."

Susanne warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.

„Ach du schreck! Wir haben ja schon zwei. Die Kinder kommen gleich und der Kuchen ist noch nicht fertig. Entschuldige mich bitte, Falko."

Sie eilte an die Anrichte und schob den Kuchen in den Backofen. Falko sah seiner Frau hinterher.

„Ist der Tisch schon gedeckt?", fragte er in den Raum hinein.

Susanne seufze. „Dagobert, würden Sie bitte...?"

„Sehr wohl, Frau Gräfin", entgegnete dieser und eilte aus der Küche in den Speiseraum. Susanne schüttelte den Kopf. „Ich werde mich nie an diesen Adelstitel gewöhnen...", murmelte sie.

Als es an der Tür klingelte, richtete Falko sein Jackett und eilte zur Tür. Er öffnete sie galant und blickte den freundlichen Augen Tinas entgegen. Sie fing sofort an zu prusten.

Der Festball - Susanne Martin x Falko von Falkenstein LiebesgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt