Kapitel 21: Kann ich ihn vergessen?

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Doch seine Antwort verwunderte mich. 'Wer bist du?' 

Ich dachte, dass er mich verarschen wollte, selbst wenn es nicht seine Art war.

(Chat)

Yuria: "Ich weiß, dass du mich verarschst, Mahiru!"

Mahiru: "Ich kenne dich wirklich nicht. Tut mir leid"

Yuria: "Ich bin es! Yuria... Aus deiner alten Schule. Wir haben doch immer miteinander geschrieben und mit Koyuki und Ryusei gespielt!" 

Mahiru: "Tut mir leid. Wirklich. Aber ich kenne dich echt nicht und wir haben auch keinen Chatverlauf, also..."

Yuria: "Jetzt rede doch nicht so ne Scheiße! Du kannst mich doch nicht einfach so vergessen haben! Wenn es ein Prank ist, dann hör bitte auf."

Pov. Mika

"...Wo ist Yuria denn jetzt?", fragte ich. "Wahrscheinlich ist sie weggegangen", antwortete Shiro. "Ach, was du nicht sagst!", sagte ich gereizt. "Was denn? Ich habe doch nur auf deine Frage geantwortet!" "Ach, nerv doch jetzt nicht!" Ich ging in die Küche. "Ist Yuria nicht hier?", fragte ich Chiaki und Chiharu. "Nein...", antwortete Chiaki. "Hm, dann ist sie wohl auf ihr Zimmer gegangen. Was ist mit Kiyo?" "Die ist auch noch nicht aus ihrem Zimmer gekommen." "Ich geh die Beiden holen. Ihr kümmert euch um Shiro, ja?" "Ja", antworteten beide. Shiro kam mir entgegen, als ich zu Kiyos Zimmer ging. Ich stand vor ihrer Tür und klopfte an. Keine Antwort. "Kiyo?", rief ich durch die Tür. Aber als dann auch keine Antwort kam, ging ich einfach rein. Es war dunkel, weshalb ich das Licht anschaltete. "Mach das aus", murmelte Kiyo leise und bedeckte ihre Augen mit ihrem Arm. "Was ist los?", fragte ich. "Mir geht's nicht gut", antwortete sie schwach. "Soll ich dir das Essen gleich vorbei bringen? Oder willst du vielleicht zu uns kommen?", fragte ich besorgt. "Nein." "Okay...Was hast du denn?" "Ich hab meine Kraft gestern zu oft eingesetzt...Sie frisst sich langsam, aber sicher in meinen Körper...Selbst Medikamente können das nicht stoppen." "...Dann ruh dich besser noch ein bisschen aus...", sagte ich und machte das Licht wieder aus. Ich schloss die Tür und ging danach zu Yurias Zimmer. Ihre Tür stand offen. Ich sah erst in das Zimmer rein, bevor ich es betrat. Yuria saß auf ihren Bett und starrte verwirrt auf ihr Handy. Ich schlich näher an sie ran und überlegte einen Moment, ob ich wirklich etwas sagen sollte. Am Ende fing ich aber trotzdem an. "...Yuria, ist alles in Ordnung?", fragte ich leise. Sie sah mich an. Ihr Blick war leer, wie damals. Doch nur für einen Moment, denn danach flossen ihr Tränen über die Wangen. Ich nahm sie in den Arm, um sie zu trösten, oder damit sie sich ausheulen konnte. Ich wollte nur, dass sie weiß, dass jemand da war. Sie fing an zu schluchzen und sagte: "Ich hatte unrecht..." "Womit?", fragte ich und strich ihr beruhigend über den Rücken. "Sie bleiben nicht...Abschiede sind für immer!" "Das stimmt doch gar nicht. Beruhig dich erstmal und sag mir, was passiert ist." "Ich kann nicht", sagte sie und versteckte ihr Gesicht noch mehr in meiner Schulter. Sie weinte weiter, sogar bis Chiaki und Chiharu kamen, um nach mir zu sehen. "Mika, warum kommst du nicht wie...Oh", sagte Chiaki und trat näher an uns heran. Chiharu tat es ihrer Schwester gleich. Nachdem Yuria mich dann losgelassen hat, umarmte Chiharu sie und Chiaki legte eine Hand auf ihre Schulter und sah mich an. "Was ist passiert?", fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern, da ich es selber auch nicht wusste. Yuria hat sich dann etwas erholt und fing an zu reden. "Ihr wisst ja, dass ich einen Kumpel namens Mahiru hab...Wir schrieben nach der Schule öfters miteinander. Schaut es euch einfach selbst an...", sagte sie und zeigte uns den Chatverlauf. "Was, wenn es wirklich nur ein Scherz ist?", fragte ich. "Nein...Dachte ich auch erst, aber er macht solche Scherze nicht..." "Aber man kann eine Person doch nicht einfach so vergessen", sagte Chiharu. "Ist Yuria nicht das perfekte Beispiel, dass man's doch kann? Sie hatte uns alle vergessen", merkte Chiaki an. "Vielleicht hatte er auch einen Unfall." "Mir egal warum, aber er hat mich vergessen!", sagte  Yuria. "Was hast du denn jetzt vor?", fragte ich sie. "Ich hatte gehofft, ihr würdet mir das sagen." "Wir können dir doch nicht sagen, was du tun sollst. Das musst du selber herausfinden", sagte ich. "Was sagt dir denn dein Bauch?", fragte Chiharu. "Warum ausgerechnet ihr Bauch?", fragte Chiaki. In dem Moment grummelte Chiharus Bauch. "Meiner sagt mir immer, dass ich Hunger habe. Zum Glück haben wir das Essen fertig gemacht", sagte sie glücklich. "...Chiaki...Chiharu...solltet ihr nicht auf Shiro aufpassen?", fragte ich. "Wir sollten uns um ihn kümmern, nicht auf ihn aufpassen!" "Aber genau das meinte ich damit! Glaubt ihr etwa, dass wir noch Essen übrig haben, nachdem ihr ihn damit alleine gelassen habt?" "Naja...Nicht wirklich?" "Wenn er alles gegessen hat, dann wird es Konsequenzen für ihn haben!", sagte ich noch und stampfte in Richtung Küche.

(K)eine Servamp FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt