Nach ungefähr 9 Stunden kamen wir endlich in Freiburg an. Hier sollten wir heute unsere letzte Show für die nächste Zeit spielen.
Heute wollten wir noch mal alles geben.
Noch mal zusammen feiern, gebührend die Tour ausklingen lassen, bevor wir die nächsten Monate wieder getrennte Wege gehen würden.
Da die meisten anderen im Bus geschlafen hatten, war die Fahrt sogar recht angenehm gewesen, wenn das nur nicht immer so lange dauern würde.
In Freiburg angekommen, checkten wir erst mal in das Hotel ein. Ich stellte meine Tasche auf das kleine Bett und ging mit frischen Anziehsachen ins Bad um zu duschen, da ich das wegen dieser kleinen Lapallie im letzten Hotel nicht mehr geschafft hatte.
Als Tim und ich zum Soundcheck kamen, waren die anderen schon gut am Feiern. Sie nahmen das mit dem ‚alles geben' wohl etwas zu ernst.
Das Konzert: super.
Das Publikum: unglaublich.
Der letzte Song: Trostpreis.
Der Kuss: der leidenschaftlichste, den ich je hatte.
Die Aftershow Party: ein totaler Abriss.„Gib's zu, du wirst mich total vermissen", lallte Timi als wir zusammen in unser Zimmer stolperten und ich ihn auf seinem Bett absetzte.
Ich ließ mich erschöpft auf meins fallen und brauchte einen Moment um mich zu sammeln, da sich mein Kopf drehte. Der Alkohol setzte mir unglaublich zu. Wahrscheinlich war ich auch ein bisschen passiv high geworden.
„Also, ich werd dich auf jeden Fall vermissen", grinste Tim vor sich hin. „Niemand mehr da, der aufpasst, dass ich nicht an meiner eigenen Kotze ersticke."
Er lehnte sich an die Wand an und holte ein Tütchen mit Gras aus seiner Hosentasche. Daraufhin fing er mit einem unglaublich konzentrierten Gesichtsausdruck an, sich einen Joint zu drehen. Es wunderte mich, dass er das mit seinen zittrigen Fingern überhaupt hinbekam.
Ich legte mich auf die Seite und beobachtete Timi dabei. Was diese Finger wohl noch so alles konnten?
Lukas! Sowas kannst du doch nicht denken!
Ich schloss meine Augen und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Auf einmal kam mir Jana in den Sinn. Wir waren jetzt schon seit fast vier Monaten getrennt und ich vermisste sie unglaublich.
Ich wurde augenblicklich traurig und versuchte wieder an Tim zu denken, bekam allerdings meine Augen nicht mehr auf.
Die Müdigkeit überrollte mich und ich merkte, wie ich in den Schlaf gezogen wurde.
Sie legte ihre Arme von hinten um meinen Hals und ich musste anfangen zu grinsen, als sie anfing diesen dann zu küssen.
„Du hast mir versprochen dir wenigstens heute Zeit für mich zu nehmen", nuschelte sie zwischen den Küssen. „Weißt du noch?"
Ich nickte einfach nur und stellte meinen Laptop mit den Arbeiten meines neuen Albums auf den Tisch vor mir. Dafür musste ich mich nach vorne lehnen, woraufhin sie von mir abließ.
Der alte Bürostuhl quietschte leise, als ich mich darin zu ihr umdrehte und anstelle des MacBooks saß nun sie auf meinem Schoß.
Sie legte eine Hand an meine Wange und küsste mich daraufhin.
„Wenn du mich schon nicht ausführst, können wir ja wenigstens Zuhause was Schönes machen", grinste sie verführerisch, als sie sich von meinen Lippen löste und stattdessen kleine Kreise mit ihren Fingerspitzen auf meine Brust malte. Das verschaffte mir eine Gänsehaut.
„Du hast gesagt, du willst nicht mehr unbedingt an Jahrestagen ausgehen", erwiderte ich und versuchte dabei genauso verführerisch zu klingen wie sie.
„Ja das stimmt, aber egal. Ich hab eine Überraschung für dich. Ich will, dass du in 10 Minuten ins Schlafzimmer kommst, okey?"
Wieder nickte ich nur zustimmend. Sie drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, sprang auf und verschwand in Richtung Schlafzimmer.
Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf. Wie sehr ich diese Frau liebte, war unglaublich.
Ich widmete mich wieder meinem Laptop. Die letzten Alben liefen schon ganz gut, aber ich hoffte, dass ich mit meinem nächsten Album mal was reißen könnte, dass ich mir auch mal mehr gönnen könnte, als hier und da mal eine Kleinigkeit. Oder manchmal die Not zu haben meine Eltern um Geld anzupumpen um überhaupt über die Runden kommen zu können. Deswegen ließ ich mir bei diesem Album ein wenig mehr Zeit, um es auch wirklich zur Perfektion ausarbeiten zu können.
Ich überflog also noch mal alles, was ich geschrieben hatte und speicherte das dann mit einem zufriedenen Lächeln ab. Daraufhin schloss ich den Laptop und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer.
Ich öffnete langsam die Tür und musste schmunzeln.
Wie hatten zwar viele Unstimmigkeiten in letzter Zeit gehabt, sie wusste aber, wie sie mich weich kriegen konnte.
Im ganzen Raum standen Kerzen verteilt. Vor mir auf dem Boden war ein Weg aus Rosenblättern, der zu einem mit noch mehr Rosenblätter beschmücktem Bett führte. Dort lag auch meine wunderschöne Freundin in Unterwäsche mit einem Glas Wein und schaute mich weiterhin verführerisch an.
Bei unserem dritten Date waren wir in einem Restaurant. Danach sind wir zu mir gegangen, wo ich mein Schlafzimmer genau so hergerichtet hatte, wie sie es nun getan hatte.
Ich war 17 und hatte absolut keine Ahnung von Romantik. Es sollte unser beider erstes Mal sein. Also folgte ich einfach dem Klischee.„Rotwein ist romantischer, also hab ich den genommen," Sie stand auf und stellte das Glas Wein weg. „weil wir den jetzt eh nicht trinken werden." Sie stellte sich vor mich und schaute mich mit einem verschmitzten Lächeln an.
Sie legte ihre Arme um meinen Hals und fing an mich zu küssen. Irgendwann landeten wir dann zusammen auf dem Bett.
Sie zog mich aus und warf die Decke über mich. Sie verschwand darunter und ich spürte, wie sie sich an meinem Penis zu schaffen machte.
Es fühlte sich anders an als sonst. Ich kann es nicht beschreiben, aber irgendwie besser.
Ich genoss es und schloss meine Augen. Nach ein paar Minuten spürte ich, wie sie anfing sich von unten wieder hoch zu küssen. Sie benutzte dabei des Öfteren ihre Zunge, was sie sonst auch nie tat.
Als sie an meiner Brust ankam, fing es an zu kratzen.
Verwirrt öffnete ich meine Augen.
Ein bärtiger Tim Weitkamp löste sich gerade von meinen Nippeln und grinste mich an.
Er legte seine Hand an meine Wange und drückte dann seine Lippen auf meine.
Ich konnte seinen halbnackten Körper an meinem spüren, als er anfing...
Erschrocken platzten mir die Augen auf und ich schnappte nach Luft.
„Schlecht geträumt?", kam es von Timi. Man konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. Als ob er wusste, was ich geträumt hatte.
Ich setzte mich auf und rieb mir durchs Gesicht.
Als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte, sah ich zu Timi rüber und bejahte seine Frage. Er saß immer noch genauso da, wie vorher. Ich konnte also gar nicht so lange geschlafen haben.
„Ich hab von Jana geträumt", antwortete ich auf seine Frage. Stimmte ja auch. Nur dass es nicht nur Jana war. „Das war unser sechster Jahrestag. Also der letzte, den wir hatten."
„Und was is da so schlimmes passiert?"
Ohne nachzudenken rutschte mir die Wahrheit raus. „Ich hab mit dir geschlafen.. oder war kurz davor", murmelte ich und wurde augenblicklich rot.
Da nur noch die kleine Nachttischlampe an war, konnte ich seinen Blick nicht richtig deuten. Nach ein paar Sekunden brach er aber auf einmal in schallendes Gelächter aus.
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Liebe im Trailerpark
FanfictionFiktive Liebesgeschichte über die zwei Süssis aus dem Trailerpark🦇💕