taste

202 6 2
                                    

pov jungkook

Die Sonnenstrahlen schienen durch die Gardinen und erleuchteten das Zimmer, in welchem ich mich, in letzter Zeit öfter als mir lieb war, verkroch.

Ich atmete schwer durch den Mund aus und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, um dann aufzustehen und die Gardinen weiter zu zuziehen.

Ich seuftzte bei dem Anblick im Spiegel, der neben dem Fenster stand und drehte mich genervt um, um dann etwas schlimmeres zu erblicken.

Mein Kalender stach mir in die Augen und erinnerte mich mal wieder and das was in sechs Tagen ansteht.

Ich rieb mir meine Augen und Stirn vor Verzweiflung und riss den Kalender von der Wand, warf ihn einfach bedachtlos in irgendeine Ecke des dunklen Zimmers.

Ich setzte mich zurück auf das Doppelbett und spürte wie mir eine weitere Träne über die Wange rollte.

Das kann alles doch nicht wahr sein..
Ich wünschte das alles wäre ein Traum und ich mache irgendwann die Augen auf und stelle fest, dass das nur ein Streich meines Gehirns war,

doch leider war es nicht so.

Ich lief ins Bad und entledigte mich meiner Kleidung, um dann unter die Dusche zu springen.

Dort blieb ich erstmal eine halbe Stunde und ließ meiner Fantasie und meinen Träumen freien Lauf.

Dabei erinnerte ich mich dran, was sich vor einigen Wochen abgespielt hatte.

"Du bist dir sicher, dass du das trinken willst?"

"Na klar, noch bin ich ein freier Mann, lass mich das auskosten.", antwortete ich und exste das Glas weg und knallte das leere dann wieder auf den Tisch.

Ich spürte seine Blicke, die mich schon den ganzen Abend lang durchlöcherten vor Neugierde.

Ehe ich mich versah, tat er es mir gleich und exste sein eigenes Glas ebenfalls weg und lockerte sich somit mehr.

"Freie Männer sind wir Beide bald nicht mehr.", sprach er.

Ich leckte mir über die Lippe und unterdrückte die Tränen.

"Heute, mein Lieber, reden wir nicht über unser Privatleben. Lass uns etwas Spaß haben und unsere Freiheit auskosten, solange es noch geht.", er lächelte, doch innerlich waren wir Beide an unserer Grenze, wobei es wirkte, als ob wir diese schon überschritten in Sachen Unglück und Schicksal.

Das hatten wir gemeinsam.

Er stand auf und reichte mir seine Hand, nach der ich griff und ihm mit auf die Tanzfläche folgte.

Wir führten uns auf wie Teenager, die die Schule gerade geschafft haben, wobei wir schon erwachsene Männer Mitte 20 waren.

Er vielleicht sogar älter als ich.

Doch an diesem Abend spielte es nun wirklich keine Rolle.

Es interessierte uns Beide nicht, was in unserem Leben abging, wir Beide wussten nämlich, dass keiner von uns glücklich war.

Doch eins wussten wir.

Wir brauchten an diesem Tag nur uns, um glücklich zu sein.

Leicht grinste ich und stellte das Wasser wieder aus.

Fertig mit dem Duschen ging ich zurück in mein Zimmer und zog mir eine etwas enger anliegende, durchlöcherte Blue-Jeans und ein weißes T-Shirt, welches ich mir in die Hose steckte, an.

tasteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt