Verbundenheit

1.5K 70 30
                                    

1. Klasse Aobajohsai High

Du konntest es kaum noch erwarten, bis das Training endlich anfing. Schon den gesamten Unterricht hattest du ein breites Grinsen auf deinen Lippen, was auch Watari nicht entging. Du wolltest unbedingt wissen, wie Oikawa auf dein indirektes Liebesgeständnis in der Öffentlichkeit zu sprechen war. Daher beeiltest du dich, nach dem Ende des Schultags zur Turnhalle zu kommen. Da hängtest du selbst den Grauhaarigen ab.


Mit einem freudigen Grinsen standst du in der Turnhalle und wartetest auf Oikawa. Doch zu deiner Enttäuschung kam er nicht. Suchend ging dein Blick ständig zwischen der Uhr und dem Eingang hin und her, doch selbst als das Training anfing, war er noch nicht hinzugekommen. Allmählich machtest du dir Sorgen, weshalb du Irihata gebeten hattest, ihn suchen zu gehen. Dieser willigte ein, allerdings solltest du dich beeilen.

Also liefst du mit zügigen Schritten aus dem Gebäude. Du hattest keine Idee, wo du anfangen solltest, ihn zu suchen, jedoch entschiedest du dich, in eurem Clubraum nachzuschauen. Womöglich war er bereits eingetroffen und musste sich nur noch umziehen.

Daher begabst du dich zu der Treppe, die hinauf zu euren Räumlichkeiten führte. Kurze Zeit später öffnetest du die Tür, hieltest aber vor Schreck die Luft an. Dahinter befand sich nämlich Oikawa, der sich gerade ein türkisfarbenes Oberteil über den Kopf zog. Überrascht wanderte dein Augenmerk zu seinem definierten Bauch, der nur so vor Muskeln strotzte. Dein Herz schlug sofort höher, während deine Wangen ein leichtes Rosa annahmen.

Als er dich bemerkte, begann er zu grinsen.


Lächelnd zog er sein Shirt runter und kam auf dich zu. Sanft fuhr seine Hand in deinen Nacken.

Leise meinte er: „Hat dir etwa gefallen, was du gesehen hast?"

Du konntest nicht antworten, weshalb du einfach still nicktest.

„Sei doch nicht so schüchtern, [Name]-chan. Vorhin warst du es auch nicht", neckte dich der Ältere.

Nach und nach kehrte dein Mut zurück, weshalb du lächelnd erwidertest: „Ich musste doch mein Revier markieren."

Ein Lachen entwich der Kehle des Braunhaarigen, als er die Tür hinter dir schloss und dich gegen die Wand drückte. Sein Mund glitt vorsichtig an dein Ohr. Dein Herz klopfte immer stärker gegen deine Brust, besonders als er sprach: „Wenn das so ist, dann muss ich mein Revier auch markieren."

Grinsend legte er seine Lippen an deinen Hals. Leicht strecktest du den Kopf zur Seite, damit er besser herankam. Ein Keuchen entkam deinem Mund, als er an deiner weichen Haut zu saugen begann. Du kralltest deine Finger in seine Schultern, während er sanft in deinen Nacken biss und anschließend darüber leckte. Es war das erste Mal in deinem Leben, dass dir jemand einen Knutschfleck verpasste, jedoch gefiel dir dieses Gefühl ungemein. Am liebsten hättest du seine Lippen am ganzen Körper gespürt.


Langsam ließ Oikawa von deinem Hals ab, um in dein gerötetes Gesicht zu sehen. Er genoss diesen Anblick für einen Moment, bis er zum Sprechen ansetzte: „Ich möchte, dass nur noch ich der Grund dafür bin, wieso du errötest, [Name]-chan. Ich sorge dafür, dass dich keiner mehr so berührt, wie ich es tue."

Seine Worte verschlugen dir den Atem. Dennoch spürtest du, wie dein Herz wild in deinem Inneren rumorte. Dieses Empfinden, so dicht an ihm zu stehen, war einmalig. Noch nie zuvor hattest du dich so gefühlt.

Sanft legtest du deine Arme um seine Schultern, zogst ihn so näher an dein Gesicht heran. Eure Lippen berührten sich fast. Ein Lächeln zierte deine Gesichtszüge. „Und ich möchte, dass niemand mehr das zu sehen bekommt, was ich gesehen habe und noch sehen werde. Nur ich darf dein sein. Nur ich darf von dir so berührt werden, wie ich es in der Zukunft werde."


Ein Grinsen huschte über die Lippen des Brünetten, die sich darauf an deine drückten. Sanft vereinigtet ihr eure Münder und du spürtest dabei, wie er sich sachte gegen dich lehnte. Du genossest diesen kurzen Moment, da ihr euch anschließend voneinander löstet. Allerdings unterbracht ihr euren engen Körperkontakt nicht, sondern legtet eure Stirn aneinander.

„Ich liebe dich, [Name], und verspreche dir, nur dich zu lieben", wisperte der Setter mit heißer Stimme gegen deine Lippen.

„Ich liebe dich auch, Toru, und verspreche dir, dass mein Herz allein dir gehört", flüstertest du gegen seine Lippen.

Zart legte Oikawa seinen Mund wieder auf deinen. Leidenschaftlich schmiegte er sich an dich und vertiefte so den Kuss. Sogleich erwidertest du diesen und gabst dich ihm völlig hin. Die Begierde, die ihr füreinander empfand, nahm euch ein.


Doch nach kurzer Zeit löstest du dich kichernd von ihm. Dies gefiel dem Brünetten aber nicht, da er dir immer wieder sanfte Küsse auf dein Gesicht hauchte.

„Wir müssen zum Training, Toru. Sonst bekommen wir noch gewaltigen Ärger", lachtest du und drücktest ihn nun vollkommen von dir weg.

Schmollend schaute er dich an, worauf du ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen schenktest.

„Wir können gerne nachher weitermachen, wo wir aufgehört haben", botst du ihm an, was ihn freudig nicken ließ.

Schnell packte er deine Hand und zog dich hinter sich her. Dabei verschränkten sich seine Finger mit deinen. Liebevoll lächelte er dich von der Seite an, beeilte sich aber, damit ihr nicht noch mehr zu spät kamt.


„Tut mir leid, dass wir zu spät sind. Ich hatte noch dringend etwas zu erledigen gehabt", meinte Oikawa, der allerdings einen Volleyball gegen den Kopf bekam.

Grimmig sprach Iwaizumi: „Ja, das sehen wir." Währenddessen zeigte er auf deinen Hals.

Als dir wieder einfiel, was der Setter dort hinterlassen hatte, wurdest du plötzlich unglaublich rot im Gesicht. Schnell verdecktest du den Fleck, den eh bereits alle gesehen hatten.


Jubelnd kam Watari hinter dem Dunkelhaarigen hervor und rief: „Endlich! Der König von Seijo hat seine Königin gefunden!"

Wieder liefst du rot an, spürtest aber eine Hand, die in deine glitt. Dein Kopf drehte sich zur Seite, an der du deinen nun festen Freund entdecktest, der dich sanft anlächelte. Auch du fingst nun an zu schmunzeln, vor allem als er dir sachte einen Kuss an die Schläfe drückte.

Watari hatte recht. Du hattest endlich Oikawa gefunden und er dich, auch wenn ihr euch eigentlich nie suchen brauchtet. Schließlich wart ihr seit eurer Kindheit Freunde.

Dein Blick suchte den von Iwaizumi, der dich fröhlich anlächelte. Du hattest wirklich Glück mit ihm und Oikawa. Sie hielten stets zu dir, obwohl es manchmal wirklich chaotisch wurde. Trotzdem würdest du nie deine Kindheitsfreunde eintauschen wollen.




1. Jahr Nationalmannschaft

Dein heimlicher Traum ist endlich wahrgeworden. Du standst nun endlich an der Seite von Oikawa und Iwaizumi auf dem größten Volleyballfeld Japans, auch wenn du dich nur am Spielfeldrand befandst. Dennoch kämpftest du gemeinsam an der Seite deiner Kindheitsfreunde um den Weltmeistertitel. Du hattest es geschafft, dich von der Position einer Managerin hoch zur ersten und gleichzeitig jüngsten Co-Trainerin der japanischen Volleyballnationalmannschaft der Männern zu arbeiten. Es war wirklich eine Ehre für dich, denn so konntest du stets bei ihnen sein.


Glücklich schautest du deinen Freunden beim Aufwärmen zu. Gleich würden sie ihr erstes Spiel in dieser Saison vollziehen. Du warst sichtlich aufgeregt und angespannt, doch das löste sich, als sich zwei starke Arme von hinten um dich schlangen.

Träumerisch schlossest du die Augen, nachdem Oikawa einen Kuss auf deine Schläfe drückte. Sanft flüsterte in dein Ohr: „Ich werde mein Bestes nur für dich geben."

Lächelnd drehtest du dich in seinen Armen um und küssest ihn innig. „Ich liebe dich", hauchtest du gegen seine Lippen, worauf er dich in einen weiteren, nun leidenschaftlicheren Kuss zog.


Doch plötzlich wurde euer Kuss unterbrochen. Überrascht öffnetest du deine Augen. Iwaizumi hatte deinen Freund am Kragen gepackt und in die Richtung des Spielfeldes gezogen. Du musstest lachen, als dieser meckerte: „Hör auf, [Name] abzulecken! Konzentrier dich lieber auf das Spiel!"

Du musstest mit dem Kopf schütteln und wolltest dich genau in diesem Augenblick zum Haupttrainer umdrehen, als du Oikawa auf einmal rufen hörtest: „Ich liebe dich, [Name]-chan! Das darf ruhig die ganze Welt erfahren!"

Schnell wandtest du dich dem Brünetten wieder zu. Dein Gesicht wurde unfassbar rot, als du bemerktest, dass die Kameras auf ihn zeigten und sich anschließend auf dich richteten. Beschämt verstecktest du dein Gesicht hinter deinem Klemmbrett, konntest dahinter aber nicht aufhören zu grinsen. Ja, du liebtest diesen Idioten wirklich.

KindheitsfreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt