**Reys Sicht**Laute Geräusche drangen aus den verschiedensten Räumen, bis sich auf einmal meine Tür öffnete und ein junger Mann mich direkt anstarrte.
»Da bist du ja, Rey«, sagte dieser und setzte schon zur nächsten Frage an.
»Wieso bist du auf einmal aus dem Raum gerannt?« Ich wusste erst gar nicht, was ich darauf antworten sollte, doch dann fiel mir zum Glück eine Notlüge ein.
»Ich habe nur wieder etwas Heimweh bekommen und vermisse meine Eltern«, erklärte ich meinem gegenüber ganz unschuldig. In letzter Zeit hatte ich überhaupt kein Heimweh, was mich selber verwunderte, da ich dieses Gefühl sonst jeden Tag hatte. Der junge Mann, der mich noch eben fragend angeschaut hatte, setzte auf einmal ein trauriges Gesicht auf und ich wusste, dass er jeden Moment versuchen würde, mich zu trösten. Schnell rettete ich mich aus dieser Situation und fragte: »Wie geht es Rose?« Sofort wurde dieser ganz verlegen und schaute kurz weg. Als er sich wieder zu mir drehte, sah ich ein Lächeln auf seinen Lippen.
»Sehr gut. Sie hat sich nach dem Sturz aus dem Ski-Speeder sehr schnell erholt. Sie liegt zwar noch auf der Krankenstation aber sie sollte bald wieder fit sein«, klärte er mich auf. Krankenstation? Wie bauten diese Leute all das immer so schnell auf? Manchmal hatte ich das Gefühl, der Widerstand bestand nur aus Zauberern, die das komplette Lager in Handumdrehen aufbauen konnten.
»Willst du hier bleiben oder wieso sitzt du immer noch auf dem Boden?«, sagte eine andere männliche Stimme zu mir, die ich sofort als die von Poe erkannte.
»Nein, natürlich nicht!«, erwiderte ich und erhob mich dann von meinem Platz, auf dem ich mich vor mehreren Stunden breit gemacht hatte, um über die letzten Geschehnisse nachzudenken.Ich wollte verhindern erneut diesen Überlegungen zu verfallen und beschloss deshalb den neuen Planeten zu erkunden, auf dem wir gelandet waren. Dieser Planet hatte nicht wirklich etwas besonderes an sich. Er sah aus, wie jeder andere auch: Mit grünen Pflanzen bewachsen, hier und da mal etwas Wasser. Als ich wieder zurück kam, war das Lager fast schon komplett aufgebaut und das obwohl ich höchstens nur eine halbe Stunde unterwegs gewesen war.
»Ich sag ja Zauberer«, verließ es meinen Mund. »Was ist mit Zauberern?«, ertönte plötzlich die gleiche Stimme, die mich vorhin in dem Raum aufgefunden hatte neben mir.
»Nichts, alles gut Finn.« Ich machte eine kurze Pause und fuhr dann fort.
»Weißt du vielleicht, wo sich Leia befindet?«, fragte ich ihn.
»Ja, dort hinten in ihrem Zelt. Aber sei vorsichtig, sie scheint etwas traurig zu sein«, bekam ich als Antwort.
»Verständlich, sie musste ihren Sohn zurücklassen«, sagte ich leicht sauer.
Finn sah mich etwas verwundert an, doch bevor er noch etwas sagen konnte, drehte ich mich um und ging in Richtung Zelt, in dem sich laut seiner Aussagen Leia befand.
Ich war mir sicher, dass Finn noch fragen wollte, wieso ich denn auf einmal so sauer auf ihn geworden war. Aber ich hatte keine Lust, ihm darauf eine Antwort zu geben, schon gar nicht wenn es um Ben ging.
»Hallo Leia«, sagte ich zu der kleinen Frau, die schon seit unserer Ankunft in ihrem Zelt saß und mit niemandem sprechen wollte. Ich hatte Angst, dass sie auch nicht mit mir reden wollte oder mich sogar weg schickten würde.
Doch als sie auf einmal zu mir aufblickte, mich anlächelte und eine Handbewegung machte, um mir zu zeigen, dass ich mich neben sie setze sollte, war ich mir sicher, dass ich hier willkommen war.
»Was gibt es denn Rey?«, fragte sie mich mit sanfter Stimme.
»Ich wollte wissen, wie es Ihnen geht?«, erkundigte ich mich bei Leia. Mir war klar, dass diese Frage vollkommen überflüssig war und sie diese heute wahrscheinlich schon oft genug gehört hatte, doch ich wollte es Leia trotzdem noch einmal persönlich fragen. Ich wusste zwar nicht wie es ihr in diesem Moment gerade ging, doch ich fühlte den selben Schmerz in meiner Brust wie sie.
»So wie es einem eben geht nachdem man den Planeten verlassen musste, auf dem sich der eigene Sohn befand und der noch bis eben gegen seinen Onkel gekämpft hatte«, antwortete Leia schwach.
»Ich kann Sie verstehen, mir geht es genauso«, erwiderte ich.
»Das weiß ich Liebes. Du musst aber stark sein und ich bin mir sicher, dass du ihn wieder sehen wirst«, versuchte sie mich aufzumuntern.
»Das hoffe ich sehr aber ich glaube, dass Ben mich nicht mehr sehen will«, ließ ich den Kopf hängen. Ich wusste nicht wieso, doch ich sprach endlich vor jemanden über Ben und benutzte seinen richtigen Namen.Ich hatte mir mittlerweile abgewöhnt ihn Kylo Ren zu nennen. Er war in meinen Augen nicht diese Person, das war er nie. Wenn dann aber mal doch Bens Name fiel, genauer gesagt Kylos, versuchte ich mich immer aus diesem Gespräch zu wickeln oder ging einfach. Mir war bewusst, dass dies nicht gerade unauffällig war aber immer noch besser, als das sie bemerken würden wie ich jedes Mal bei seinem Namen zusammenzuckten musste.
»Wie kommst du darauf?«, riss Leia mich aus meinen Gedanken.
»Nun ja, es sind viele Dinge passiert, über die ich mir selber noch nicht im Klaren bin und ich fühle etwas in mir, was ich nicht zuordnen kann. Ein Gefühl, das ich noch nie gespürt habe. Was aber jedes Mal zum Vorschein kommt, wenn ich Ben sehe oder nur seinen Namen höre«, beichtete ich ihr. Mir war dieses Gespräch etwas unangenehm, doch Leia ging mit dieser Situation überraschend direkt um.
»Rey, ich weiß, dass du so was noch nie gefühlt hast aber das kann jeden treffen. Dieses Gefühl kommt erst dann, wenn man auf eine Person trifft, die einem unglaublich wichtig ist, man sie nie wieder verlassen möchte und sein Leben mit dieser Personen verbringen will«, klärte sie mich auf. All diese Dinge, die Leia gerade beschrieben hatte, stimmten mit meinem Gefühl überein.
Doch ich verstand immer noch nicht, woher sie diese Sachen wusste. Mir war bewusst, dass Leia sehr weise war, doch dass sie sogar ein für mich unbekanntes Gefühl genaustens beschreiben konnte, machte mir etwas Sorgen.
»Rey«, sagte Leia und holte noch einmal Luft, sah mir dann tief in die Augen und sprach ihren Satz zu Ende.»So was nennt man Liebe.«
Plötzlich wurde mir ganz kalt und mir lief ein Schauer über den Rücken, ich wusste selbst nicht wieso. Entweder, weil ich nicht selber drauf gekommen bin oder weil ich so überrascht war, dass Leia mir das einfach so ansah. Ich hatte ihr zwar ein paar Infos über mein Gefühl gegeben, doch dass sie dieses so schnell zuordnen konnte überraschte mich sehr.
»Aber wieso passiert das einfach so und warum dann auch noch so schnell?«, fragte ich Leia vollkommen überfordert.
»Das kann ich dir nicht ganz genau sagen. Wichtig ist aber das du daran festhalten solltest und nicht davor wegläufst«, riet die Anführerin des Widerstandes mir.
»Aber das würde nie funktionieren. Wir sind komplett verschieden. Außerdem ist er auf der dunklen und ich auf der hellen Seite«, argumentierte ich dagegen.
»Das spielt doch keine Rolle. Man kann sich auch nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Glaubst du, ich hätte zu der Zeit gedacht, dass ich mich in den Angeber namens Han Solo verlieben würde und er sich in eine zickige Prinzessin?«, sprach Leia und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
»Ja, Sie haben wahrscheinlich Recht«, gab ich schlussendlich nach.
»Aber Leia, es soll bitte niemand über meine Gefühle für Ben Bescheid wissen, außer ich erzähle es von alleine«, sah ich sie bettelnd an.
»Natürlich nicht, das ist deine Entscheidung, wem du deine Gefühle anvertraust aber sei dir bewusst, irgendwann musst du es Ben sagen, denn früher oder später wird er dies sowieso herausfinden«, erklärte sie mir mit einem ernsten Blick.
Mit einem Nicken verließ ich das Zelt und machte mich auf den Weg zum Millennium Falken, um meine Sachen, die ich dort verstaut hatte, herauszuholen und nach einem Zelt für mich zu suchen.Als ich den Falken betrat, vernahm ich ein lautes Knurren hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich Chewbacca, der mit ausgestreckten Armen auf mich zu lief. Als er mich wieder einmal fast erdrückt hatte und mir half meine Sachen nach draußen zu bringen, unterhielten wir uns noch kurz, bis ich mich dann von Chewie verabschiedete und mich auf dem Weg zu meinem Zelt machte, das mir zum Glück gleich gezeigt wurde, als ich danach fragte. Mein Zelt war etwas kleiner als das von Leia, doch trotzdem immer noch zu groß für mich. Ich hatte Jahre lang in einem kaputten AT-AT gelebt und war diesen großen Platz nicht gewohnt. Doch ich musste zugeben, dass ich schon froh war, ein größeres Zelt zu haben.
Als ich mir meine Unterkunft eingerichtet hatte und alles so stand wie ich es hoffentlich sofort wieder finden würde, kam ich endlich zur Ruhe. Ich merkte mit einem Mal wie müde ich eigentlich war. Ich schaute mich einmal um und entdeckte ein Badezimmer, in dem sich alles befand, was man brauchte.
»Dieses Zelt hat wirklich alles«, sprach ich begeistert zu mir selbst.
Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte, ging ich sofort in Richtung Bett und kaum als ich mich in das warme Bett gelegt hatte, schlief ich auch schon ein.———————————
Und jetzt ist auch das zweite Kapitel fertig. Ich habe es schon Anfang letzter Woche geschrieben und bin auch schon dabei, dass nächste zu schreiben. Aber eine kurze Frage habe ich an euch noch: Wer von euch hat den Trailer und den Live Stream von Star Wars am Freitag auch verfolgt? Und was denkt ihr so über den Trailer? Was ist eure Meinung?
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanfictionDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...