Das Unmöglich, mögliche.

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Delia was wie erstarrt. Sie verfolgte jede Bewegung von Jade. Ihr Herz klopfte, als wolle es herausspringen und sie befürchtete langsam dass es sich aus ihrem Brustkorb befreien würde.
Jade lächelte schelmisch und setzte sich zu Delig aufs Bett.

>>I-Ich müsste dann mal langsam Heim<<

Delias mund war staubtrocken.

>>Ich begleite dich Heim<< Jade sah sie mit einem undefinierbaren Blick an.
Sie warf Delia eine schwarze Jeans und ein weinrotes Oberteil zu.

>>Socken findest du in der Schublade da drüben<<
Jade zeigte auf einen aus hellbraunen Holz gebauten Kasten das in der Ecke stand.
Delia nickte nur und fing an die ihr gegeben Sachen anzuziehen.
Jade beobachtete sie dabei und Delia spürte ihre Blicke ihren Rücken durchbohren.
Kaum hatte sie sich angezogen, warf ihr Jade schon eine Jacke zu und sprintete die Treppen hinunter.
Delia folgte ihr.

Draussen war es kühl. Die Temperatur ist mindestens um sechs Grad gesunken seit dem sie zur Party gegangen war.
Der Himmel war Wollen frei und Vögel zwitscherten.

>>Wo wohnst du?<<, unterbrach Jade die Stille.

>>Nicht weit von hier. Die Strasse runter und dann das erste Haus links<<

Die Stille zwischen ihnen setzte wieder ein und schweigsam gingen sie nebeneinander her. Delia war verwirrt. Sie konnte nicht genau sagen weshalb, aber sie war es.

Plötzlich blieb Jade stehen und blickte Delia mit panisch aufgerissenen Augen an. Die Wolken verdunkelten sich als würde aus dem nichts ein Gewitter entstehen.
Wind riss an Delias Klamotten und Gänsehaut überzog ihren Körper.
Sie konnte den Blick von Jade nicht abwenden.
Jade versuchte ihr sichtlich etwas mit zuteilen aber Delia konnte sich nur darauf konzentrieren wie wunderschön sie aussah.
Ihre Haare wurden vom Wind nach hinten geweht und ihre Augen waren weit aufgerissen. Selbst jetzt, wo es dunkel war da die Wolken die Sonne verschluckten, war es als würden ihre grünen Augen wie Smaragde leuchten. Jades zartrosa Lippen waren ein Spalt geöffnet, als wollte sie etwas sagen.

>>RENN<<

Das war alles was Delia durch den Wind hören konnte. Sie sollte rennen? Warum sollte sie rennen? Und Jade hier lassen wo doch sichtlich irgendetwas nicht stimmte?
Delia war nie jemand gewesen der Regel befogt hätte oder Gefahr gemieden hätte. Ganz im gegenteil. Sie war die Gefahr selbst. Okay möglicherweise war das bisschen übertrieben, aber die Probleme entstanden komischerweise immer dann, wenn sie vor ort war.

>>RENN VERDAMMT<<

Jades Körper begann zu flimmern. Delia rieb sich die Augen aber es schwand nicht. Jade wurde langsam durchsichtig. Delia lief auf sie zu.

>>NICHT! BLEIB WEG.<<

Delia ergriff Jades Hand und ein elektrischer Schock jagte ihren Arm entlang. Ihr wurde schwindlig. Die Welt drehte sich wortwörtlich. Die Bäume um sie herum rotierten und der Himmel färbte sich pechschwarz.
Sie hatte keine Kraft mehr Jade's Hand zu halten und langsam aber sicher entglitten ihr Jades finger.

>>Wenn du los lässt bist du dem Tod geweiht. Halte meine Hand so wie ich deine Halte. Lasse nicht los. Sammle dich. Ich bitte dich.<<

Jades melodische Stimme erklang in ihrem Kopf. Eine neue Energiewelle überrollte ihren Körper und sie griff erneut Mit voller Kraft zu. Delia spürte wie auch Jades Griff fester wurde. Ein ruck ging durch ihr Herz und sie sah nichts mehr.

***
Übernatürlicher Gestank weckte Delia. Ihre Sinne flehten um Gnade und ihr wurde in binnen von Sekunden schlecht. Langsam öffnete sie ihre Augen und setzte sich auf. Mit der selben Bewegung übergab sie sich in einen metallenen Kübel der neben ihr stand.
Delia saß in einem Himmelbett, welches so alt sein musste, das es eigentlich in ein Museum gehörte.
Ein schwarzes luftiges Kleid aus schöner Spitze zierte ihren Körper und Schuhe aus Holz standen neben ihrem Bett.
All ihrer Schmuck war verschwunden. Der schwarzer Nagellack und und die Schminke die sie immer trug, waren fort als hätte es sie nie gegeben.

Benommen sah sie sich um. Im Zimmer war alles...alt.
Die Tapete war blutrot und die Schränke kitschig, golden verziert. Schwere schwarze Samtvorhänge erstickten das Licht vom Fenster.

Als Delia aufstehen wollte, berührte ihr Fuß noch einen Behälter.
Fekalien.
Daher kam also der Gestank.
Gab es hier kein Klo? Wer benutzte noch so einen trend und entlehrte sich in Metall Behältern?
Delia konnte sich nicht erinnern wie sie hierher gelangt war.

Jade

Wo sie wohl war? Ob es ihr gut ging?
Schwermütig stand Delia auf, diesmal ohne fast in einen Behälter voller Urin zu steigen und schwankte zum Fenster.
Sie zoge die Vorhänge zur seite und blickte aus dem Fenster.

Was zum...

Sie war in einem....Schloss.
Ihr Blick aus dem Fenster reichte über einem kompletten Hof in dem Männer in Rüstung über den Hof maschierten. Lange lanzen mit spiten Enden waren über ihre Schultern gelegt und Schwerter an ihre Seiten gebunden.
Frauen in edlen Kleidern und komischen Schirmen spazierten im Garten herum.
Ein aus Holz gebautes Gebäude streckte sich auf der rechten seite des Hofes entlang.
Was sie aber am meisten schockierte, war eine mindestens dreißig Meter hohe Mauer die ihr die Sicht weiter nach draussen Abschnitt.
Wo sie auch immer war...sie war eingeschlossen.
Delia zwickte sich in den arm. Sie konnte unmöglich wach sein..
Wo war sie bloß..?
Panik über fiel sie.

>>Delia..?<<

Das Glück Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt