Kapitel 12

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Er grinste mich an.

„Schade."

Er schmollte, als ich meine Hand von seiner Schulter entzogen hatte.
Jetzt alt ich wieder auf hochnäsig.

„Tz, du meintest doch, dass du dich nicht für kleine Oberweite interessierst."

Ich verschränkte meine Hände wieder vor der Brust.
Er grinste wieder.

„Wer hat denn gesagt, dass ich mich für dich interessiere?"

Ich fühlte mich ziemlich ertappt und das merkte er auch.

„Also, ich... Naja du... Das ist kein Argument oder zumindest kein Argument, was du hier einfach so auftischen kannst."

Sagte ich und versuchte mich so rauszureden.
Er schmunzelte wieder so dumm.

„Was ist?"

Sagte ich wieder hochnäsig und begann zu grinsen.
Jetzt wurde es zu einem kleinen Kichern.
Ich könnte echt nicht lange Divas nachspielen.

„Du bist keine gute Angeberin."

Sagte er mir und ich musste mehr lachen.

„Sehe ich so aus?"

Brachte ich aus meinem fast schon Lachkrampf raus.
Er sagte nichts und grinste nur vor sich hin ohne mir in die Augen zu schauen.
Was soll das denn jetzt heißen?!
Dass ich so aussehe oder was?!
Das Klingeln riss mich aus meinen Gedanken.
Ich öffnete die Tür und blickte in Alis und Ghassans Gesichter.
Ich nahm das Essen und fing schon an es vorzubereiten.
Eine gute halbe Stunde später war ich fertig und servierte das Essen.
Alle vier setzten sich hin und danach kam auch ich.
Ich probierte mein Essen und lächelte zufrieden.
Ich war auf mich und meine guten Kochkünste, die ich von meiner Mutter gelernt hatte.

„Das Essen ist geil."

Sagte Miami und ich lächelte ihn an, bis mir was einfiel.

„Leute, darf ich bitte bitte mein Handy??? Ich möchte meinen Freundinnen schrieben. Bitte."

Flehte ich sie an.
Sie zögerten.

„Ich werde nichts verraten, ich verspreche es euch."

Alle vier nickten und Ali stand auf, um mir mein Handy zu geben.
Ich entsperrte es.
20 Nachrichten von Kiara.
20 Anrufe von Lana.
Ich ging zu Kiaras Chat und las mir ihre Nachrichten durch.

„Wo bist du???"

„Vërena, was ist los? Melde dich???"

Die Hälfte überflog ich, da es was Ähnliches, wie die anderen Nachrichten war.
Dann ging ich zu Lanas Chat.

„Viel Spaß in England. Wieso hast du es uns nicht gesagt? Kiara geht es nicht gut. Ihr Bruder ist in Haft. Er wurde beim Drogen dealen erwischt."

Die Nachricht schockte mich.
Und sie waren sauer auf mich.
Scheiße, was soll ich tun???
Wenn ich Ihnen das mit dem Bruder erzähle, dann bekommen sie bestimmt Angst, da sie in denselben Sachen verwickelt waren.
Ich war traurig.
Ich konnte nicht für sie da sein.

„Und? Was ist?"

Fragte Ali neugierig.
Ich schluckte.
Ich wollte nicht antworten.

„Nichts. Sie denken auch, dass ich in England bin."

Sagte ich knapp und starrte wieder auf die Nachricht.

„Dürfen wir die Nachrichten lesen, vielleicht hast was Falsches geschrieben?"

Fragte Miami.
Mein Kopf schnellte nach oben.
Nein...

„Nein, nein. Es ist etwas Privates. Es ist okay ich habe Ihnen nichts geschrieben. Ich habe nur die Nachrichten gelesen."

Sagte ich und machte mein Handy aus.
Ich übergab es Ihnen und stand auf.

„Willst du nicht essen?"

Fragte Ali mich verwirrt.

„Ich habe keinen Hunger mehr."

Murmelte ich und wollte weiter laufen.

„Aber du hattest doch gerade voll Hunger."

Sage Miami und war durcheinander.
Ich ignorierte alles und lief nach oben.
Kiaras Bruder war ein cooler Freund von mir.
Es enttäuschte mich, dass er in solchen Sachen verwickelt war.
Ich legte mich hin und konnte meine Tränen irgendwie nicht unterdrücken.
Ich will nach Hause!
Wütend schmiss ich alle Kissen nacheinander gegen die Wand und schrie aus Frust.
Aber nicht allzu laut, denn sonst würden die Jungs es hören.
Es verletzte mich, dass ich für meine Familie und für meine Freunde nicht da sein konnte.
Um 23 Uhr war es unten sehr ruhig.
Ich hörte Schritte, die sich näherten.
Ich schloss meine Augen und gab vor, eingeschlafen zu sein.
Meine Tränen waren schon zum Glück ausgetrocknet.
Die Türklinke wurde nach unten gedrückt und ich spürte wie mich jemand, was sowieso Granit sein müsste zudeckte.
Dann verließ er das Zimmer und die Schritte würden immer leiser.
Irgendwann schlief ich aber wirklich ein.
Ich sah meine Familie, die plötzlich verschwand.
Und dann sah ich meine wütenden Freundinnen, die im Knast waren.
Ich konnte sie nicht berühren, da die Stangen vom Gefängnis uns störte.

„Kiara! Lana!"

Rief ich laut und öffnete meine Augen.
Ich realisierte erst eine halbe Minute später, dass es ein Traum war.
Ich lief nach unten und wollte ein Glas Wasser trinken.
Granit war am Schlafen.
Er hatte bestimmt voll wenig Platz.
Ich starrte ihn ausversehen zu lange an.
Er öffnete seine Augen und starrte mich ebenfalls an.

„Du hast geschrien."

Stellte er fest.
Scheiße, ich war zu laut.

„Nur ein Albtraum."

Sagte ich und trank mein Wasser leer.

 Nur du weißt wie ich bin💭 (Azet ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt