Mit einem Schlag war es um dich geschehen, dein Atem stockte und dein Rücken durchzog ein wohliger Schauer, als du ihn sahst. Du konntest gar nicht anders, als ihm in die bernsteinfarbenen Augen zu starren, die gefährlich funkelten und dir gleichzeitig blanke Angst und unbezähmbare Erregung bescherten.
Jede Faser deines Körpers schrie nach ihm, nach seinen grobschlächtigen Händen. Die Vorstellung, wie sie sich auf deine zarte und unberührte Haut legten, schüttelte dich. Seinen von Narben gestraften Körper, der einfach überlebte und trotzdem pure Stärke ausstrahlte. Die feuerroten Haare, die an etwas Verbotenes erinnerten. An seidige Schleier hinter denen du dich tanzend hervorschlängeln wolltest wie einst Salome. Und erst dieses Gesicht.
Der Mann stand für all deine abgründigen und sündigen Vorstellungen, die du tief in dir vergraben hattest. Du tadeltest dich dafür, weil du weißt, dass diese wirklich niemand verstehen würde. Zumindest dachtest du das - bis heute. Er war die Sünde höchstselbst, brutal, gierig - schlichtweg gefährlich. Schuldbewusst knabbertest du an dem Fingernagel deines Daumens, da es genau das war, was den Piraten so interessant für dich machte. Es war wie ein dunkler Abgrund, der dich aber so stark anzog, dass du dich nur zu gerne darin versenken würdest.
Dein Rang, dein Name und deine Stellung bei der Marine waren dir vollkommen egal, obwohl du so gewissenhaft dafür gearbeitet hattest. Immer wolltest du für die Gerechtigkeit eintreten, zu den Guten gehören, denn das war es, dass dir dein Leben lang eingebläut wurde.
Der Mann mit den feuerroten Haaren wütete auf deinem Schiff, tötete deine Crew und du tatst nichts, außer ihm fasziniert dabei zuzusehen.Du schlucktest immer wieder, als die qualvollen Schreie der Männer in dein Hirn vordrangen und dich langsam zur Verzweiflung trieben. Was solltest du nur tun? Dein Körper reagierte nicht, du schienst völlig hilflos zu sein. Dein innerer Kampf kostete dir schon alle Kraft, wie solltest du dann noch gegen diesen Hünen antreten? Dich ihm in den Weg stellen?
Es tobte um dich herum und du dachtest daran, dich einfach dem Chaos hinzugeben, mitsamt deinem Schiff unterzugehen und zu sterben. Feuer loderte und die schneidende Hitze, hinterließ einen Schweißfilm auf deiner Haut.Jemand schrie deinen Namen, aber du folgtest immer noch dem wildgewordenen Tier auf deinem Schiff, voller Furcht und Verlangen. Niemand hier war fähig, ihn aufzuhalten. Dieses Faktum war dir schmerzlich bewusst. Und als dich zwei Bernsteine trafen, die sich durch dich hindurch bohrten, schien die Zeit stillzustehen. Jegliche Geräusche wurden gedämpft und ein ohrenbetäubender hoher Ton war das Einzige, was du noch wahrnehmen konntest.
Die hellen, aber düsteren Irden des schönen Mannes, der alle deine Sinne betäubte, blitzten teuflisch auf und du könntest schwören, in ihnen den tiefen Abgrund der Hölle zu sehen. Es zog dich an wie ein verfluchter Magnet, dem du dich nicht entgegenstellen konntest.
Knurrend packte er dich, zog dich an seinen stählernen Körper und es war, als würdest du dich an dem stärksten Mittel der Welt berauschen. Und als dir der Teufel seine Fratze zeigte, dich dreckig angrinste, schriest du und rechnetest mit dem Schlimmsten.Als würdest du aus einem schwarzen Loch gerissen, saßest du aufrecht in der Dunkelheit. Die kühle Luft ließ dich erzittern und eine Gänsehaut zierte deinen ganzen Körper. Die angenehm riechende Bettwäsche war durchtränkt von deinem Schweiß und du brauchtest ewig lange, bis dir klar wurde, dass du in Sicherheit warst.
In deinem Bett, in deiner Kajüte, auf deinem Schiff.
Nichts wütete, nichts brannte, und die Stille beruhigte dich zutiefst.
Beschämt griffst du unter den feuchten Polster, zogst ein bittersüßes Geheimnis in Form eines abgegriffenen Stück Papiers hervor. Zaghaft öffnetest du es und strichst über die feuerroten Haare, die sich darauf abbildeten.Eustass 'Captain' Kid.
Ein Name, der dir wohlige Schauer über den Rücken jagte und du grinstest genauso dreckig wie er auf dem Foto.
'Ich werde dich finden!', waren die Worte, die sich schon wieder in deinen Kopf schlichen, seit du zum ersten Mal in diese wunderschönen, honigfarbenen und tiefen Augen geblickt hattest.
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Sündhaft [One Piece • Eustass Kid • OC]
FanfictionBittersüßer, sündiger Gedankenfetzen, wahnhafte Träumerei und verrückte Affinität. Ein Mann, der solche Wirkung auf dich hat, dass du dich jedem Verbrechen und jeder Schuld mit Freude hingeben würdest. Im Auge des Sturms ist es ruhig, während die r...