About my life, I guess

Q'

Eigentlich würde ich in diesem Buch gerne viel öfters und viel längere Kapitel schreiben, aber erstens bin ich einfach zu faul, zweitens ist mein Leben halt furchtbar langweilig. Zumindest jetzt grade. Vor ein paar Jahren sind vielleicht interessante Dinge passiert, aber ich kann mich nicht mehr so gut erinnern.
Nicht einmal über die Schule kann ich schreiben, weil ich da nicht mehr hingehe. Wieso? Weil ich psychisch bisschen am Arsch bin, gegen Ende fast täglich Panikattacken und Breakdowns in der Schule hatte und sich meine Therapeutin und meine Eltern sich dann Anfang Jahr einig waren, dass es schlauer ist, das abzubrechen, bevor ich irgendwann vor Verzweiflung nen im vollen Tempo fahrenden Zug umarme.
Das heißt jetzt nicht, dass ich jede Woche jeden Tag einfach nichts mache. Montags arbeite ich an einer Schule. Also natürlich nicht als Lehrerin, ich archiviere Dinge und ordne Dinge und sorge allgemein dafür, dass kein Dokumentchaos entsteht. Was für eine Chaotin mit zu viel Energie eigentlich der dämlichste Job ist, aber irgendwie mach ich es schon gerne.
Außerdem muss ich zweimal wöchentlich in die Therapie, wo ich größtenteils rumheule, weil ich so ein Stück Scheisse bin, und dann fast von meiner Therapeutin zwangseingeliefert werde, bis ich sie wieder davon überzeugt habe, dass ich mich nicht gleich vor den nächsten Zug werfen werde.
Mein Pferd gibt mir auch ein wenig Struktur in den Tag, wenn ich nicht grade sechzehn Stunden auf dem Rücken in meinem Bett liege, die Decke anstarre, mich nicht dazu kriege, mich auch nur zehn Zentimeter zu bewegen und am Ende jemand anderen frage, ob er sich kurz darum kümmern kann, dass das Biest bewegt und gefüttert ist.
Soziale Kontakte hab ich natürlich auch. Also da wäre mein bester Freund, der irgendwo im Nirgendwo lebt und den ich etwa sechsmal jährlich sehe, mein Freund, den ich tatsächlich fast täglich sehe und von dem ich vielleicht ein wenig zu abhängig bin, die coolste Freundin auf dem Planeten Erde, die jetzt ein Praktikum am anderen Ende des Landes macht, und die beste Reitbeteiligung, die man sich vorstellen kann, die ich zwei bis viermal wöchentlich sehe. Außerdem noch so ne nice Person, die ich allerdings so einmal monatlich antreffe, weil sie ihre Freizeit mit Freifächern vollpackt.
Wir nennen diese Leute für spätere Kapitel mal in der Reihenfolge: Sin, Ash, Alice, Yuki und Ayano. All diese Namen haben nen tieferen Sinn oder so. Für einen werde ich auf jeden Fall ermordet, aber das ist natürlich in Ordnung.
Ich sollte jetzt vielleicht mal aufhören zu schreiben und was essen, sonst klapp ich noch zusammen oder so. Wäre ja nicht das erste Mal. Aber ja, das is ne andere Story.

Listening to: Take You Down by ILLENIUM