55: "Das Beste, was mir je passiert ist."

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Castor:

Ich weiß nicht wieso, doch Lucas macht heute den ganzen Tag Bilder von uns und Videos. Wahrscheinlich für meine Fotoalbumidee, die ja auch wirklich schlau ist.

Im Verlauf des Tages fahren wir zu ihm, damit er auch seine Sachen für die Fahrt packen kann.
Eigentlich würde ich ihm meine ja leihen, aber meine Kleidung ist nicht so wirklich sein Style und ich will ja, dass mein Baby sich wohlfühlt.

Als wir in das Haus kommen und auf die Treppe am Ende des Flures zugehen, laufen wir am Wohnzimmer vorbei, in dem Cody und Coleen sitzen und kuschelnd einen Film ansehen.
Lucas und ich gehen weiter ohne sie zu stören.

Als wir in seinem Zimmer ankommen und er seine Sachen einpackt, setze ich mich auf seinen Schreibtisch und lasse die Beine baumeln, während diesmal ich es bin, der alles dokumentiert.
Das macht sogar ziemlich Spaß. „Möchten sie erzählen, was sie da tun?“, frage ich, die Kamera auf ihn gerichtet.
„Nach was sieht es denn aus, Intelligenzbestie?“

Ich richte die Kamera auf mich. „Das ist der Beweis, dass er nicht so gut mit mir umgeht, wie er behauptet. In Wahrheit ist er total gemein und verletzend...“ Gerade will ich weiter machen, doch er springt sofort auf die Provokation an, stellt sich zwischen meine Beine und drängt sich vor die Linse. „Das ist absolut gelogen! Ich bin der beste feste Freund, den man haben kann. Cas dagegen ist die Hölle. Er ist zickig, er ist nervig, er ist anstrengend“
Ich unterbreche ihn durch einen Schlag. „Sag mal geht’s noch?“ Ich schaue wieder in die Kamera. „Ich sag doch, er ist gemein“
Er allerdings lacht. „Er ist lustig, süß, schlau, charismatisch, und unglaublich sexy“ Danach küsst er meine Wange und grinst mich an.
Ich verdrehe die Augen, muss aber grinsen.

Kurz danach nimmt er das Handy an sich, um die Kamera zu halten und ich umarme ihn von hinten, während er sich an mich lehnt. „Wie wär’s, wenn du mir jetzt auch ein paar Komplimente machst?“, meint er.
„Du bist doch schon eingebildet genug“, gebe ich zurück.
Er lacht. „Ich weiß halt, was ich zu bieten habe, und du weißt es auch, sonst wärst du nicht so verrückt nach mir“
Ich stelle den Kopf auf seiner Schulter ab und drücke ihn näher an mich. „Wieso soll ich überhaupt was sagen? Ich bin ohnehin nicht eloquent genug, um zu beschreiben, wie unglaublich toll du bist oder wie sehr ich dich liebe.“ Zum Abschluss küsse ich seinen Hals leicht und sehe dann schmollend in die Kamera, während er lächelt. „Schau, das war doch schon mal ein guter Anfang.“
„Idiot“, brumme ich.
Er lacht. „Und da ist er wieder, der beleidigte Cas. Ich sollte glaube ich mal nachsehen, ob er seine Tage hat“
Ich muss lachen. „Erinner dich doch an gestern Nacht, hats da etwa so gewirkt?“
Er grinst anzüglich und zieht eine Augenbraue hoch. „Also geschmeckt hab ich nichts“ Dann zwinkert er mir durch die Kamera zu. Ich kann nicht anders und drehe seinen Kopf über die Schulter zurück zu mir, damit ich ihn küssen kann.

„Ich mach doch nur Spaß, Cas. Du weißt, dass ich dich liebe, alles an dir, auch deine zickigen Phasen. Oder vielleicht genau die. Ich weiß nicht, wieso du so starke Gefühle in mir auslöst, ich weiß nur, ich will nie wieder etwas anderes fühlen“ Er legt das Handy weg und dreht sich zu mir, um mir mit durch die Haare zu fahren.
„Wenn ich dich aufziehe, dann nur, weil du dich so unglaublich süß aufregst.“ Er lächelt, wodurch ich auch lächeln muss.
Ich nicke, lehne meine Stirn an seine, nicht in Beachtung darauf, dass die Kamera noch unabsichtlich filmt. „Ich weiß, dass du mich niemals verletzen würdest, Lulu. Ich hab dir damals gesagt, dass ich Angst habe. Vor allem, jedem, vor der gesamten Welt, vor meinen Gefühlen, mir selbst und davor, was ich anderen antun kann. Du hast gesagt, du wirst immer für mich da sein und mich beschützen. Und das spüre ich immer, wenn ich auch nur an dich denke, dann weiß ich, dass ich sicher bin und nichts auf dieser Welt mir etwas anhaben kann, solange du da bist. Das bedeutet viel mehr als Liebe für mich. Es bedeutet Vertrauen. Und ich vertraue dir, weil ich weiß, dass du mir niemals schaden würdest, dass du nichts tust, um deinen Vorteil daraus zu ziehen, dass du mich liebst ohne eine Gegenleistung zu erwarten.“
Er lächelt leicht, ehe er meinen Kopf nimmt und mich sanft küsst.

„Kaum zu glauben, dass aus uns so ein kitschiges Pärchen geworden ist, über die wir uns früher immer aufgeregt und lustig gemacht haben“, meine ich dann kichernd.
Er fährt mit den Händen über meine Oberschenkel, während ich meine Arme um seinen Hals schlinge. „Wir waren noch Kinder, Schatz. Wir wussten nicht einmal, was Liebe ist, aber jetzt haben wir sie zusammen entdeckt und es ist das Beste, was mir je passiert ist.“

Liebe ist auch nur eine Sucht (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt