Kapitel 3 - ER

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Ich ging mit meiner Tasche zur letzten Reihe und nahm meinen Platz neben ihm ein.

"Hey..", sagte ich leise.

Er schaute mich genervt an.

"Kleiner Tipp: lass mich in Ruhe!"

Ich sagte nichts und schaute einfach nur in mein Heft. Doch wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht! Einerseits, weil ich in einer scheis Klosterschule saß und einfach nur zurück nach Berlin wollte und andererseits, weil ein heiser Typ neben mir saß, der mich nicht abkonnte und eh hetero war! Wann ist mein leben eigentlich so Scheise geworden? Ach ja, als meine Mutter mich in dieses Kaff mitgenommen und mich in ein Kloster Geschickt hatte!

"Psst.... Chris!", hörte ich eine stimme leise zu mir rüber rufen.

Ich schaute nach links und sah Johanna zwei Plätze neben mir. Ihre meeresblauen wunderschönen Augen starrten mich an, während sie auf ihrem Kugelschreiber rumkaute.

"Was ist?"

"Soll ich dich gleich rumführen?"

"Klar, warum nicht..."

Nach Gesellschaftslehre ging ich mit Johanna in die Cafeteria und kaufte mir ein Brötchen.

"Wir haben jetzt Kunst bei Herr fijus. Der ist einfach total cool, aber, weil er so verpeilt ist nennen wir ihn immer 'Herr confused'. Das klingt sogar fast, wie sein richtiger Name.

Auf dem weg zum kunstraum konnte ich meinen Blick nicht abwenden. Direkt vor mir lief tomi her und... Oh mein Gott, er hatte SO einen knackigen Hintern!

Nein, was denke ich da! Man, Chris! Verknall dich bloß nicht in dieses Arschloch! Dieses hetero Arschloch!

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen:

"Du Chris?"

"Ja?"

"Willst du vielleicht heute mit mir ins Kino?"

Erstaunt sah ich Johanna an.

"Klar, gerne, aber..... Nur freundschaftlich.... Das hat nix mit dir zu tun, ich schwöre...!"

Enttäuscht blickte sie auf den Boden.

Als wir im kunstraum nebeneinander saßen schaute sie immer noch nur auf den Tisch vor sich.

"Das hat echt nichts mit dir zu tun.... Du..... Das darfst du jetzt wirklich NIEMANDEN und ich meine niemanden, nichtmal deinem kuscheltier erzählen!"

Sie nickte

"Ich bin schwul!", flüsterte ich ihr ins ohr.

Erstaunt schaute sie mich an.

Dann grinste sie.

Als Herr fijus den Raum betrat, war ih überrascht. Er war komplett in weis angezogen und hatte kurze dunkelgraue Haare. Sein kurzer Bart umrandete sein rundliches Gesicht mit den schlitzigen Augen, welches perfekt zu seiner dicklichen Form passte.

"Der trägt immer nur weiß!", sagte Johanna leise zu mir.

Nach in paar Minuten Unterricht, in denen ich mich Herr confused vorstellen musst, sprach Johanna mich wieder an.

"Wenn du schwul bist, dann ist das doch Scheise für dich auf einer Schule, auf der nur 100 von 600 Schülern männlich sind!"

Ich musste Grinsen. Sie lächelte nicht.

"Hast du etwa nen Freund?", fragte sie

"Nope!", antwortete ich kurz.

Wirklich zuhören Tat ich ihr nicht. Die ganze zeit sah ich zu ihm, der am anderen Ende der klasse saß. Seine Smaragdgrünen Augen waren auf die Tafel fixiert und seine rechte hand war in seinen dunkelblonden Haaren versteckt.

Johanna schaute mich komisch an. Plötzlich wurde ihr etwas klar.

"Oh mein Gott! Bist du etwa in tomi verknallt?", fragte sie leise.

"W..was? N...n... Nein!!!", sagte ich etwas zu laut.

"Herr portel! Geht das auch leiser?", ermahnte mich Herr fijus freundlich.

"Natürlich bist du das!", sagte Johanna leise neben mir und fing an zu Grinsen!

Ich konnte es nicht leugnen! Weder vor mir noch vor anderen!

Ich war hemmungslos und unwiderruflich in tomi Iugodi verknallt!

Secretly official (Boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt