Fluten

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Unsere Welt ist so grau. Jeder kennt das Gefühl allein zu sein, aber kennst du auch das Gefühl nicht gesehen zu werden?

Du kannst in einer riesigen Masse aus Menschen stehen, du kannst mit ihnen reden und lachen und doch werden sie dich nicht sehen. Sie sehen alleine, was du ihnen zeigst. Die Mauer aus Eis, die Fassade, die Maskerade, die Wände, die du um dich weißt. Du spürst dieses Gefühl- das Gefühl der Leere. Es reißt an dir, drückt auf deine Brust, zieht dich hinunter in die Meere, ganz ohne Luft. Du kannst weinen, du kannst schreien, doch wirst du in der Dunkelheit alleine sein. Du sinkst weiter und weiter hinab, wartest dabei einfach nur ab. Deine stummen Schreie unvernommen, fühlst du dich nur noch beklommen. Aufgegeben hast du sie, denn hören wird man sie nie.

Plötzlich kam eine Melodie aus der Tiefe.

Unschuldig und trügerisch spielte sie allein für dich. Man öffnete die Schatulle, unbemerkt, ganz ohne Eile und schon warst du nicht mehr alleine. Süß und lieblich, die Disharmonie versteckend, ließ sie den Rest deiner Hoffnung überdecken. Du lässt dich umschließen, sinkst, lässt dich fallen, als würde sich nun alles an einander reihen. Hände längst nicht mehr ausgestreckt, fühlst du nur, etwas wurde erweckt. Dumpf in der Ferne erkennst du es, dort hat es nämlich ein kleines Nest. Es kommt auf dich zu, unschwer zu erkennen, doch kannst du diese Schönheit kaum benennen. Du lässt dich verzaubern und kaum ist es dir klar, realisierst du, was das alles war.

Die Berührung, ein Schmerz kaum zu beschreiben, versucht dich zu zerreißen, in tausend kleine Stücke.

Es bildet die Brücke zischen Anfang und End, auf der die Romantik so wunderschön brennt. Es rüttelt dich stark und macht dich nun wach, auf dass du dich endlich zu wehren vermagst. Überflutet und verwirrt merkst du plötzlich wie du dich irrst. Du beginnst zu kämpfen, du reißt dich los, von den Fesseln- Sie waren einst zu groß. Nicht die Schönheit soll dich verleiten, nicht die einfache Methode walten. Du beginnst du schwimmen, du beginnst zu strampeln, versucht all die Barrikaden nieder zu trampeln.

Die erste Hand hat es geschafft und zieht dich hoch aus diesem Schacht. „Hilfe", rufst du. Ich bin hier! Doch war all das nur dein Gewirr. Massen und Tonnen an Fluten, die die einst wonnen und jetzt so traurigen letzten Sonnen lassen bluten. Erloschen sind sie, und so kam es dann, dass auch dein letzter Gedanke schwamm.

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