8 • 여덟

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YOONGI POV

Ich hatte Hobi kurzerhand rausgeschmissen, denn ich brachte momentan einfach nicht die nötige Geduld auf um ihn zu betreuen.
Versteht das bitte nicht falsch, ich mochte ihn wirklich gerne, trotz seines, nun ja, sagen wir mal seltsamen Verhaltens.

Nun saß ich mit Jimin auf meiner riesigen Couch und starrte geistesabwesend auf meine Hände. Mein Schützling rutschte nervös hin und her und wusste nicht so recht wo er hinsehen sollte.
»Tut mir leid, dass ich Hoseok hereingelassen habe.«, nuschelte er irgendwann leise, woraufhin ich bloß desinteressiert mit den Schultern zuckte.
»Macht nichts, die Hütte steht ja noch.«

Unsicher sah der Junge auf den Boden, irgendwie war er immer total versteift in meiner Gegenwart. Doch ich konnte es ihm nicht verdenken, schließlich war ich nicht ein besonders sozialer Mensch, außerdem konnte ich nicht mal zur Beerdigung seiner Eltern erscheinen, da ich in einer wichtigen Gerichtsverhandlung als Zeuge aussagen musste.

»Wann gehst du eigentlich wieder zur Arbeit?«, fragte mich Jimin nach kurzem Schweigen, was ich bloß mit einem genervtem Schnauben quittierte.
»Willst du mich loswerden?«
Der Junge mit den orangen Haaren schüttelte bloß hastig den Kopf, ehe er mir ein kurzes, schüchternes Lächeln zuwarf, welches mir durch Mark und Bein ging.

Park Jimin war hübsch.

Und das pisste mich an, denn ich wollte nicht so von ihm denken, nicht vom minderjährigen Sohn meines verstorbenen Partners, der mir vertraut hatte. Deshalb war ich manchmal auch unbeabsichtigt etwas schroff zu dem Jungen gewesen, aber es war besser so.

»Ich hol mir eine Cola, willst du auch was?«, fragte ich ihn.
»Ja gerne, ein Glas Wasser bitte.«
Damit stand ich auf und ging richtung Küche, ich nahm mir meine Cola aus dem Kühlschrank und griff nach einem Glas.
Jedoch war ich wohl nicht ganz bei der Sache, denn es glitt mir aus der Hand, und zerbrach anschließend mir einem lauten Klirren auf dem sauberen Laminatboden.

»Fuck«, fluchte ich, während ich mich hinkniete um die einzelnen, größeren Scherben aufzuheben, wobei ich mich natürlich prompt an einer von ihnen schnitt.
»A..Alles okay?«, fragte Jimin, welcher in der Zwischenzeit hinter mich getreten war.
»Du hast dich verletzt!«, bemerkte er, als er meine blutende Hand sah. »Warte kurz, ich bin gleich wieder da.«
»Lass stecken, das ist nichts«, rief ich ihm hinterher, aber er war bereits um die Ecke verschwunden, bloß um kurz darauf mit ein paar Tüchern, Desinfektionsmittel, einer Salbe und einem Pflaster zurückzukehren.

Er ging ebenfalls in die Hocke und sah sich meine Hand an. Der Schnitt war am Daumen und nicht sehr lang, aber dafür ziemlich tief. »Halt still, das könnte etwas brennen.«, flüsterte der Jüngere, während er etwas Desinfektionsmittel auf ein Tuch gab und damit das Blut abtupfte. Der Alkoholgehalt war ziemlich hoch, weshalb es wirklich nicht sehr angenehm war, aber ich verkniff mir mein Gejammer, da es sowieso nichts gebracht hätte.

Jimin war nun anscheinend fertig mit dem Reinigen, denn er schmierte etwas Salbe auf die Verletzung, verrieb sie und drückte anschließend sanft ein Pflaster drauf.
Er war die ganze Zeit so konzentriert gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie ich ihn beobachtete.

Nun, da er mit seinem Tun jedoch fertig war, bemerkte er meinen stechenden Blick anscheinend, denn er sah hoch und seine Wangen färbten sich leicht rosig.
Meine Hand hatte er noch immer nicht losgelassen, obwohl es nun keinen Grund mehr gab sie noch länger zu halten.
Eine angenehme Wärme breitete sich in meinem inneren aus und ich genoss den Moment irgendwie.

Und dann fiel mir auf was ich hier eigentlich gerade tat.

Ich hielt die Hand meines Schützlings, und steigerte mich anscheinend in Gefühle hinein, welche gar nicht existieren durften.
Jimin war erst 17 und ich 22, es war meine Pflicht auf ihn Acht zu geben und nicht ihm zu verfallen wie ein dummer Teenager.
»Lass los.«, sagte ich also etwas kälter als beabsichtigt und erhob mich.

Dann verließ ich die Küche ohne ein weiteres Wort.

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danke für fast 200 reads und 100 votes❤️

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt