Eines Tages lief ein Fuchs, dem Verhungern nahe, ein Dorf entlang als er plötzlich den Duft von köstlichem Essen wahrnahm. Als er die Hütte umrundete, an der er vorbei gehen wollte, erkannte er auch den Ursprung des Geruchs.
In der Wand war ein kleines Loch, das scheinbar zu einer Speisekammer führte.
Allein beim Gedanken an die Mahlzeit, die ihm bevorstand lief ihm das Wasser im Mund zusammen, und so stand außer Frage, dass er sich durch die doch recht kleine Lücke in der Wand zwängen würde, um seinen Hunger zu stillen.
Das tat er dann auch und kaum war er drinnen, begann er auch schon alles herunter zu schlingen, was ihm in die Pfoten kam. Sein Bauch füllte sich immer mehr und schon bald war nichts mehr von dem abgemagerten Fuchs erkennbar Stattdessen döste er mehr als satt vor sich hin.
Schließlich wurde es wieder Zeit zu gehen, denn so sehr im auch die Speisen mundeten, wollte er keinesfalls selber als solche enden und das würde er gewiss, wenn er die Kammer nicht verlassen würde bevor die Menschen ihn fanden.
Also schlenderte er zu dem selben Loch durch das er hereinkam und zwängte sich wieder dadurch. Nun ja, er versuchte es. Denn wie er mit wachsender Panik feststellen musste, passte er nicht mehr durch.
In seinem Fressrausch hatte er keinen Gedanken dran verschwendet, dass er durch diese große Mahlzeit auch an Gewicht zu nehmen würde. Die einzige Lösung, die ihm einfiel war zwar nicht gerade die Beste, aber er hatte nichts anderes übrig, wenn er überleben wollte.
Also setzte er sich frustriert vor das Loch und wartete und wartete. Er wartete so lange bis er wieder durch die Lücke in die Freiheit schlüpfen konnte.
Genauso hungrig und abgemagert wie vor der königlichen Mahlzeit trottete er grimmig einen Pfad entlang als er einen Raben entdeckte, der über ihn seine Kreise durch die Lüfte zog, ein riesiges Stück Käse im Schnabel.
Die funkelnden Augen schienen ihn auszulachen und machten den Fuchs immer wütender, doch dann kam ihm eine glänzende Idee.
So rief er gen Himmel, wo der schwarze Vögel immer noch herumflog:
,,Ich hab gehört, dass du, Rabe, die schönste Stimme im ganzen Land hast. Aber das ist bestimmt nur Geschwätz, sage ich. So was kann man doch nicht glauben."
Entrüstet und in seinem Stolz verletzt sperrt er den Schnabel ganz weit auf, um diesem törichten Fuchs zu zeigen, wie schön seine Stimme wirklich ist.
Was er zu spät bemerkt, ist, dass er der Törrichte der Beiden ist. Denn als er sein Visier öffnete, fiel das Stück Käse aus diesem und der Fuchs bekam genau das, was er wollte.
Und die Moral der Geschicht':
Nimm, was du brauchst, und mehr nicht.Oder:
Überleg dir die Konsequenzen, den auch der Stolz hat seine Grenzen.
▪النهاية▪النهاية▪النهاية▪النهاية▪النهاية▪
Oder so...
Habt ihr noch andere Moralreime auf Lager, die zu diesem oder zu einer der anderen Fabeln passt?
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Fabeln
Historia CortaKleine Fabeln mit einer Moral, die ich entweder als Kind von meinen Verwandten erzählt bekommen habe oder von meinen Cousins und Cousinen, wenn sie mich erschrecken wollten. Viel Spaß :) كليلة و دمنة