Hermine
„Wir alle wissen, was Dir damals widerfahren ist und verurteilen diese Verbrechen immer noch aufs schärfste, aber Menschen können sich auch verändern, Hermine", sagte Jenny.
Die Pianistin zog ihre Augenbrauen hoch. „Ach Ja, woher weißt du so genau, dass das auch bei Malfoy der Fall ist?"
Die blonde Jenny wurde rot. „Na ja, er hat seit Kriegsende viel gespendet und viele Muggelstämmige in sein Unternehmen geholt..."
„Ja, alles, damit er sein Ansehen in der Öffentlichkeit wieder herstellt", erwiderte Hermine finster. „Ich glaube nicht, dass er sich persönlich geändert hat."
„Mag sein, aber es ist doch nur ein Abend, Hermine", meinte ihr Manager. „Danach musst da ja nicht mehr hin. Und 10000 Galleonen würde ich mir nicht entgehen lassen..."
Die Brünette seufzte. „Ja, es ist viel Geld, aber darum geht es mir nicht. Ich... werde es mir durch den Kopf gehen lassen, okay? Und jetzt lasst uns bitte mit der Promotion weiter machen. Wann sind die Termine?"
*****
Als die junge Frau zwei Stunden später wieder nach Hause kam, beschloss sie, ihre beste Freundin Luna zu besuchen, die mittlerweile aus dem Haus ihres Vaters ausgezogen und sich eine Wohnung in Nottingham gemietet hatte, um von dort aus magische Tierwesen zu studieren und Bücher zu schreiben - womit sie zunehmend Erfolg hatte. Sie hatten ausgemacht, jederzeit vorbeizuschauen wenn etwas los war (egal ob positiv oder negativ), und die jeweils andere hatte immer Zutritt zur Wohnung bzw. zum Haus, denn sie vertrauten sich blind.
So stieg sie nach dem Abendessen in den Kamin ihres Salons und flohte nach Nottingham, in der Hoffnung, dass Luna gerade nicht irgendwo in der Natur unterwegs war. Sie hatte Glück, ihre beste Freund saß gerade auf dem knallbunten Sofa und trank eine Tasse Tee.
"Hermine!", sagte die Blonde lächelnd und stand auf, um ihre beste Freundin zu umarmen. "Du hast schlechte Nachrichten bekommen", stellte sie als nächstes fest, wieder mal ihre unheimliche Begabung, Stimmungen zu lesen, obwohl Hermine keine Miene verzog.
"Ja, so in etwa", seufzte die Braunäugige.
"Komm, setz sich, möchtest du auch eine Tasse Tee? Ist Vanille - Chilli - Tee."
Hermine, die Lunas verrückte Vorlieben mochte, nickte. Sie probierte gerne neue Sachen aus.
Luna schwang ihren Zauberstab, sodass eine zweite Tasse erschien und die Teekanne von selbst Tee einschenkte.
"Also, worum geht's?", fragte Hermines beste Freundin.
"Du weißt ja, dass ich ab Juni wieder Auftritte habe und... " Sie musste schlucken. "Na ja, bei einem davon würde ich 10000 Galleonen verdienen, das Problem dabei ist nur, dass der Auftraggeber Lucius Malfoy ist. Ich soll auf dem 20. Geburtstag seines Sohnes auftreten und das auch noch im Malfoy Manor."
"Ach herrje", antwortete Luna in ihrer sanften Art. Sie wurde nie laut, auch wenn sie wütend oder bestürzt war. "Das ist wirklich sehr schwierig. Es klingt so, als wolle Malfoy alle anderen übertrumpfen."
"Das glaube ich auch", meinte Hermine abfällig. "Er muss immer mehr und besseres bieten als die anderen. So ein arroganter Schnösel. Und dann will er auch noch, dass ich ins Manor komme."
Luna lehnte sich auf dem Sofa zurück und dachte eine Weile nach. "Ich kann dich verstehen, Hermine, nach allem, was dort passiert ist. Andererseits wäre es schlau, wenn du tatsächlich dort auftrittst, das würde den Malfoys zeigen, dass du keine Angst mehr vor ihnen hast und dich nicht mehr von ihnen einschüchtern lässt."
Von dieser Seite aus hatte Hermine das ganze noch gar nicht betrachtet... vielleicht war es doch nicht ganz so dumm, im Manor aufzutreten...
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Die Pianistin
ФанфикHermine Granger, die seit ihrer Kindheit Klavier spielt, steigt nach dem Krieg zur gefeierten Pianistin auf. Prompt soll sie anlässlich Dracos Geburtstag im Malfoy Manor auftreten, aber sollte sie das wirklich tun? Schließlich verbindet sie mit dem...