Verlegen kratzte sich der große Grauhaarige am Kopf: „Morgen, Hana.“
Hektisch rutschte ich nach hinten, bis ich an etwas warmen andockte. Zögerlich drehte ich meinen Kopf und sah hinter mir den schwarzen Kater mit dem typischen Grinsen im Gesicht hocken.
Was mir da dann das erste mal wirklich auffiel, war, dass sie alle kein Oberteil trugen. Verzweifelt drehte ich mich in eine andere Richtung und wollte mich sogar erdreisten aufzustehen, doch wurde ich ruckartig von jemandem zurückgezogen.Sanft landete ich in den Armen von meinem ehemaligen Nachbarn. Grinsend beugte er den Kopf über meine Schultern: „Na, Hana?“
„Hanako!“, trotzig schob ich seinen Kopf fort, ehe ich mich an die Arme heranmachte und sie anfing von mir zu lösen.
„Okay, okay, Hana.“
Sauer riss ich seine Arme von mir, bevor ich hektisch von seinem Schoß rutschte.
„Ich hoffe ihr seid alle weg, wenn ich aus dem Bad bin. Wenn euch hier einer so sieht, dann bin ich geliefert und es kommen noch seltsame Gerüchte in Umlauf!“ Stramm stand ich auf und wurde diesmal -glücklicherweise- nicht mehr zurückgezogen.
Statt aber zu meutern, erschienen bei den beiden Kapitänen bloß breite, grinsende Münder. Verwirrt legte ich den Kopf schief und sah fragend von einem zum anderen.Freudig wackelte Bokuto hin und her, ehe er mit der Sprache herausrückte: „Shimizu kam irgendwann schon vorbei, hat uns dann aber freundlicherweise mit dir allein gelassen und bei unseren Managerinnen übernachtet.“
Na super. Shimizu hat also bei den Mädchen der Fukurodani geschlafen, während ich mit den Ochsenfröschen hier schlafen musste? Aber hey, warte mal!
„Shimizu war hier? Habt ihr ihr das auch richtig erklärt?“, panisch raufte ich mir die Haare während ich etwas lauter wurde: „Ich meine, sonst wird das total peinlich und alles!“Grinsend stand Kuroo auf und schnappte sich sein Shirt vom Vortag: „Klar. Wir haben ihr die Wahrheit erzählt.“
Beruhigt atmete ich aus. Also war da doch noch etwas Verstand bei denen zu holen.
„Du konntest dich gestern nicht für einen entscheiden und hast uns gleich alle vier mitgenommen.“
„WAS?“, sauer schlug ich dem Kater mehrfach auf die Brust: „Dein verdammter Ernst? Was geht bloß in euren Köpfen vor?“
Amüsiert ging er über meine Schläge hinweg und legte mir kurz die Hand auf die Schulter: „Jetzt beruhige dich. Wir sind ja nicht ganz dumm. Aber ich mag es eben dich aufzuziehen. Wir haben deiner Freundin gesagt, dass wir voll waren und du uns nicht mehr losgeworden bist, was ja auch stimmt. Nur für Hinata war es eben etwas peinlich.“Zufrieden wuschelte er mir durch die Haare, während ich nur perplex dastehen konnte, und ging dann mit einem Gruß zur Tür raus: „Man sieht sich.“
Nach ihm kam auch die restliche Horde angeschlichen -wobei alle wieder im Oberteil waren- und traten grinsend an mir vorbei – abgesehen mal von Hinata, denn ihm schien das ganze wohl mehr als nur unangenehm zu sein.
„Tschüss, Hana! Aber, hey, hey, hey, vergiss das Training heute Abend nicht! Ich hab's nicht vergessen!“ Seufzend sah ich Bokuto, der hastig hinter Kuroo hersprang, nach.„Bis zum Training.“ Winkend trat Lev aus dem Raum, sodass zuletzt nur noch Hinata und ich dastanden.
„Bis gleich, Hana!“ Schnell lief auch der Kleine an mir vorbei und schloss noch -so freundlich oder mitfühlend wie er eben war- die Tür hinter sich.
Ich stand aufgewühlt da, bis ich auf mein Handy sah und danach wie verrückt herumlief, um meine Sachen einzusammeln und ins Bad zu kommen.
Wenn die Typen schon bei mir pennten, dann sollten die mich auch wecken! Das verdammte Frühstück war vorbei! Und in 15 Minuten war Training! Wie sollte ich das denn schaffen?*
Abgehetzt polterte ich zur offenen Tür der Sporthalle herein. Als Managerin eines Sportclubs hatte ich erstaunlich wenig Ausdauer, was mich irgendwie schon fertig machte, wenn ich neben mir die Jungs sah, die die Runden um die Sporthalle liefen, und danach immer noch weiter Volleyballspielen konnten, als wäre das alles nur ein kleiner Sprung gewesen.
Zögerlich und so unauffällig wie nur irgend möglich, tippelte ich an den noch leeren Spielfeldern vorbei und zu meinem Team hin.Verlegen stellte ich mich neben Coach Ukai hin und tippte meine Fingerspitzen aneinander: „Entschuldigen Sie meine Verspätung! Es kommt nicht wieder vor!“
Während ich mich hastig verbeugte, wank der Trainer ungerührt ab: „Ich hab ja gehört, dass die Jungs dich entführt haben, also ist das heute mal kein Problem. Zumindest, wenn das bei dieser einen Verspätung bleibt.“
Mit einem eifrigen Nicken richtete ich mich auf und sah auf die Jungs, die sich gerade zu Dehnen begannen.
„Aber bis zum Mittagessen hältst du doch durch, oder? Du hattest ja auch kein Frühstück.“
Schulterzuckend rieb ich mir meinen Hinterkopf, wobei der Blick des Blonden auf meinen Hals- und Schulterbereich fiel und er mich prüfend ansah. Wieso genau, wusste ich nicht, aber blieb ich einfach mal still.Verunsichert trat ich ein wenig zurück und beobachtete weiter die Volleyballspieler der Karasuno. Wie so oft hatten sich Kageyama und Hinata in der Wolle, wobei ich dieses mal einfach nur zusah.
Schlussendlich gesellte ich mich zu Shimizu, die mich so freundlich anlächelte, als wüsste sie nichts von der Nacht mit den vier Jungs.
„Öhm… Shimizu?“
Fragend sah sie mich an, woraufhin ich zu Boden blickte und anfing zu nuscheln: „Wegen heute Nacht…“
Belustigt schüttelte sie den Kopf und legte mir die Hand auf die Schulter: „Keine Sorge, ich weiß nichts. Allerdings würde ich den Fleck schon verdecken.“Verwirrt hob ich meinen Blick und sah sie seltsam an: „Welchen Fleck?“
Mit schief gelegtem Kopf nahm sie ihren Arm zurück: „Naja, ich denke ja, dass das ein Knutschfleck an deinem Hals ist, aber du musst das selbst wissen.“
Kurz nickte sie mir noch zu, ehe sie hastig zu Herr Takeda lief und anfing etwas vom Spielplan zu erzählen.
Stirnrunzelnd legte ich meine Hände auf die linke Halshälfte, denn wenn Shimizu recht hatte, dann würde es auch den seltsamen Blick von Ukai erklären.
Peinlich berührt sah ich zu Boden und flüchtete hastig aus der Halle. Das musste ich unbedingt selbst sehen!*
Mühsam beherrscht trat ich an diesem Tag zum zweiten Mal in die Halle. Diesmal trug ich aber ein Pflaster auf der Haut. Ich wusste ja selbst, dass das noch auffälliger als ein Schal oder sonst was war, doch hatte ich keine andere Wahl, denn die Tür der Schule war abgeschlossen, weshalb ich nicht in meinen Schlafraum konnte, sondern nur in die Toiletten der Sporthalle und den Sanitätsraum, in dem ein Haufen an Pflastern und sonst was herumlagen.
Aber eines schwor ich mir – und das trotz meines peinlichen Auftretens. Die zwei Katzen, die Eule und sogar die kleine Krähe würden für diesen Knutschfleck büßen! Ich würde sie persönlich in Stücke reißen, sobald ich wüsste, wer von denen in dieser Nacht an mir rumgenuckelt hatte!
DU LIEST GERADE
Haikyuu!! - Blumen im Haar #Wattys2019
FanficLächelnd ließ ich die Beine baumeln: „Werde ich hier auch nochmal runter geholt?" „Nope, sicher nicht." Kichernd sah ich nach unten und blickte Kuroo auf den Kopf: „Also willst du mich hier oben gefangen halten? Bin ich Rapunzel?" Grinsend sah er zu...