Kapitel 32

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Die Ärztin gab mir die Hand und deutete mir an, mich hinzusetzen. "Mrs Calder... ihre Diagnose ist da..."

Meine Knie fingen an zu zittern, als ich mich auf den Stuhl fallen ließ. Sie holte ein paar Blätter aus einer Mappe und lächelte: "Es gibt sowohl eine gute als auch eine schlechte Nachricht." Ich nickte und sie fuhr fort: "Das mag jetzt wahrscheinlich ziemlich hart für Sie kommen, aber es ist meine Pflicht es ihnen so schnell wie möglich zu sagen, dass sie Lungenkrebs haben." Meine Hand verkrampfte sich um den Riemen meiner Tasche und ich musste einen lauten Schluchzer unterdrücken. Ich hatte mich also wirklich nicht getäuscht! Diese ständige Kurzatmigkeit, nachts bekam ich oft schlecht Luft und gestern hatte ich mich übergeben müssen und es war auch Blut dabei gewesen. Alles Anzeichen für Krebs. Lungenkrebs. "U-und... d-die gute Nachricht?", meine Stimme war leise und zitterte. "Die gute Nachricht ist, dass der Tumor noch relativ klein ist und mit einer Chemotherapie behandelbar. Sie müssten also die Chemo machen und könnten danach ein ganz normales Leben führen." Ich schluckte. Auch über das war ich schon informiert. Darüber, dass diese Zeit eine Qual war und man froh sein konnte, wenn man nicht ständig einen Schwächeanfall hatte. "W-was ist, wenn ich die Chemo nicht mache?", fragte ich unsicher. "Dann wird der Tumor sich weiter ausbreiten und irgendwann werden Sie auf ein Sauerstoffgerät angewiesen sein. Und irgendwann wird der Tag kommen, wenn der Tumor die Lunge komplett angegriffen hat und diese ihre Funktion einstellt." Stumme Tränen liefen über meine Wangen, ich wusste einfach nicht mehr weiter. "Aber, da ist noch ein Problem...", die Ärztin sah mich mitleidig an. "Noch eins?", meine Stimme brach. "Sie hatten doch diesen Unfall und ihr Rücken hat eine starke Prellung ausgehalten, aber auch das Rückenmark wurde leicht beschädigt. Deshalb hatten Sie auch so großes Glück! Allerdings stellt uns das jetzt vor ein Problem. Wenn wir die Chemo machen, könnte es sein, dass diese nicht nur in der Lunge wirkt, sondern auch an anderen Stellen. Wenn sie das Rückenmark und die Nerven angreift, könnten Sie querschnittsgelähmt sein. Ich muss dazu sagen, dass das sehr unwahrscheinlich ist, aber Sie sollten es auf jeden Fall wissen!" "Bis wann muss ich es wissen?", fragte ich leise. "So schnell wie möglich, aber nach ungefähr 2 Monaten werden wir keine Chance mehr haben", die Ärztin gab mir ein paar Papiere in die Hand. "O-okay... ich werde darüber nachdenken. Vielen Dank!", ich riss mich zusammen und verabschiedete mich. Ein Wunder das ich noch so gefasst war! "Alles Gute und bitte, entscheiden Sie sich richtig!", die Ärztin schenkte mir ein warmes Lächeln und hielt mir die Tür auf. Ich sah Louis wartend da sitzen. Ich wollte es ihm nicht sagen. Verdammt!

(Louis POV)

Eleanor kam aus dem Zimmer und sie war nur noch ein Schatten. Ihre Haut war blass und sie hatte Spuren von Tränen auf den Wangen. Ich sprang auf und nahm sie in den Arm. Sie legte ihren Kopf in meine Halsbeuge und ich hörte sie schluchzen. Ich streichelte sie über den Rücken und ignorierte die Tatsache, dass wir immer noch in der Praxis standen. Während ich erfolglos versuchte, sie zu beruhigen hatte ich nur noch eine  Frage im Kopf: Was hatte sie nur? Nach einer gefühlten Viertelstunde ließ sie los und flüsterte nervös: "Gehen wir?" Ich nickte nur und sie nahm meine Hand. Erschreckt stellte ich fest, dass ihre total kalt war und zitterte.  Ohne auch nur ein Wort zu wechseln liefen wir zum Auto zurück und das erste, was ich nach Minuten des Schweigens sagte, war: "Nach Hause?" Sie zuckte mit den Schultern und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. "Ich will dich wirklich nicht unter Druck setzen, aber willst du mir vielleicht sagen, was du hast?" Sie starrte stumm aus dem Fenster. Dann halt nicht! Ich startete den Motor und fuhr Richtung daheim.

Auch die Autofahrt über wechselten wir keine Worte, nur das Radio war an und "All of me" von John Legend lief. Draußen hatte sich das Wetter verschlechtert und langsam liefen Regentropfen an der Windschutzscheibe herunter. Der Verkehr lief nicht so, weshalb ich einen Blick zu ihr warf. Stumme Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie wirkte nervös und angespannt. "El?", fragte ich leise. Trotzdem zuckte sie zusammen und senkte den Blick auf den Boden. Keine Antwort. Keine Reaktion. Ich musste weiterfahren, aber ich hatte keine Ruhe mehr. Meine Hände begannen zu schwitzen und ich war froh, dass ich es heil bis in die Garage geschafft hatte. Eleanor stieg aus und ging, ohne auf mich zu warten, einfach nach oben. Ich war wütend und besorgt zugleich. Ihr Verhalten war mehr als gewöhnungsbedürftig, was war nur mit der fröhlichen und lustigen Eleanor passiert?

Ich ging die Treppe hoch, irgendwann war es im Auto ziemlich kalt geworden. Ich wusste nicht, wie spät es war, denn ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Oben im Wohnzimmer saßen Perrie und Zayn und sahen irgendeinen Film an. "Ach Louis! Eleanor ist vorher weinend in euer Zimmer gerannt!" "Danke!", brummte ich und lief den Flur entlang. Ich zögerte mit dem öffnen der Tür,  aber dann rang ich mich doch dazu. Ich rüttelte an der Türklinke. Abgeschlossen. Ernsthaft? "Eleanor?", rief ich erst leise, wurde dann aber lauter. Nachdem sie nach ein paar Minuten immer noch nicht reagierte, kochte ich über: "ELEANOR! MACH SOFORT DIE TÜR AUF, DASS IST NICHT NUR DEIN ZIMMER, SONDERN AUCH MEINS! UND ICH WILL ENDLICH WISSEN,  WAS MIT DIR LOS IST!" Immer noch keine Antwort. Mit den Fäusten hämmerte ich gegen das Holz und rutschte schließlich atemlos am Türrahmen runter. "Louis?", Niall's Gesicht tauchte vor mir auf. "Hmm?" "Geht's dir gut?" "Sehe ich so aus?", fauchte ich ihn an. "Ganz ehrlich: Nein!", er grinste. "Eben! Also lass mich!" "Okay, okay! Musst ja nicht gleich beleidigt sein!", schmollend lief der kleine Ire den Gang zu seinem Zimmer, in welches er dann kopfschüttelnd verschwand. Auf einmal kratzte es an der Tür. Erst dachte ich, sie würde endlich aufschließen, dann sah ich einen kleinen zusammengefalteten Zettel unter der Tür auftauchen. Neugierig nahm ich ihn und las:

Sorry das ich dich nicht reinlass, aber ich brauch mal ein bisschen Zeit. Ich muss dir nachher etwas wichtiges sagen und ich brauche eine sinnvolle Formulierung. Sehen wir uns in 2 Stunden im Park an unserem Platz? Danke. Ich liebe dich.

Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Was wollte sie mir bloß sagen?

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Hey :) Sorry das es so kurz ist, aber ich wollte das der Teil, wo er es erfährt ein eigenes Kapitel wird. Also nächstes Mal ist es auf jeden Fall wieder länger!

Ich wollte auch mal anmerken,  dass ich keine Ahnung hab, ob das wirklich geht, dass eine Chemo die Rückennerven angreift, also wenn nicht, dann ist es jetzt halt hier so :)

Ich wäre euch auch sehr dankbar wenn jetzt keine Kommis mit "Wehe sie stirbt!!!" oder so kommen würden, denn ich weiß jetzt, wie die Geschichte ausgehen wird und deshalb hat das alles einen Grund :)

Wenn ihr kommentiert und votet, würde ich mich WIRKLICH freuen und ich beeil mich jz mit dem updaten ^-^

Love you all my Cupcakesss ♥

P.s. wie findet ihr das neue Cover?? :) schreibts mir mal wenn ihr wollt *-*

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