Ich schliesse wieder die Augen und versuche,mich zum schlafen zu zwingen.Morgen muss ich früh aufstehen,und allein der Gedanke daran sollte mich eigendlich tot müde machen.Aber heute funktionierte das alles nicht.Denn eigendlich wollte ich gar nicht einschlafen.Viel zu groß war die Angst am nächsten morgen aufzustehen und in die Schule zu gehen.Schon 2 Jahre lang machen mich meine "Klassenkameraden" mich jetzt schon fertig.Gestern war es besonders schlimm und als ich zuhause angekommen war, schnitt ich mir mit meiner Rasierklinge tief in die Haut.
Dies passiert häufiger und inzwischen kann ich es nicht mehr lassen.Die Klinge und meine Narben sind ein Teil von mir geworden.Der Schmerz und das warme Blut auf meiner Haut sind die einzigen Dinge die mich noch am Leben halten.
Morgen wird es schrecklich.Ich kann es mir schon vorstellen.Und das alles nur weil ich im Deutschunterricht mein selbstgeschriebenes Gedicht vorgelesen habe und mir damit laut den anderen Aufmerksamkeit verschaffen wollte.Kaum habe ich die letzten Worte gelesen,fing schon das Gelächter an und auch meine Lehrerin bekam dies nicht mehr in den Griff.Beim Verlassen des Raumes schubste mich Hanna,sodass ich vor allen auf dem Boden lag.
Die Schule ist ein schrecklicher Ort,doch da ich mich mit niemanden treffen kann oder keinen Sitznachbarn habe,lerne ich in meiner Freizeit und bin daher in vielen Fächern schriftlich Klassenbeste.
Mit meiner Mutter kann ich noch Spaß haben.Ich habe sie wirklich sehr lieb und trotz ihrer vielen Arbeit hilft sie mir bei Hausaufgaben und plant das Wochenende mit Ausflügen zu zweit aus.So fällt mir zuhause manchmal nicht auf,wie allein ich eigendlich bin.Doch trotz all den Anstrengungen meiner Mutter kann sie Freunde natürlich nicht ersetzen.
Endlich schaffe ich es einzuschlafen.Am nächsten morgen klingelt mein Wecker um 6:30 und reisst mich aus dem Schlaf.Pflichtbewusst stehe ich auf.
