Fate is a TrAiTOr -Julian Weigl FF

>treinta<

Pov Rosalie Charlotte Higgins

Nachricht von Julian an Rosalie
Gesendet um 8:12
Hey. Ich weiß, dass ich scheiße gebaut habe, aber ich bitte dich um eine letzte Chance. Eine letzte Chance bevor du dich entscheidest, ob du bei mir bleibst oder ob du mich verletzt.
Komm bitte um 9:30 Uhr zu unserer Wohnung.

Er hat wirklich unsere Wohnung geschrieben.
Eigentlich habe ich schon lange darauf gewartet, dass er sich bei mir meldet und bin deshalb jetzt um so glücklicher. Es passt mir wirklich sehr gut, dass er sich noch meldet, bevor ich mich entscheiden muss, ob ich zurück nach Amerika gehe oder hier in Dortmund bleibe.

Ich ziehe mir ein paar der wenigen Klamotten aus dem Schrank, die ich mit zu Roman genommen habe. Viele sind es nicht, aber für ein alltagstaugliches Outfit reicht es.
Als ich in die Küche komme, sitzt Roman am Tisch und schaut auf sein Handy. Kurz erklären ich ihm, was Julian mir geschrieben hat.

"Wurde ja auch Mal Zeit", ist seine einzige Antwort und er sieht danach wieder auf das Smartphone in seiner Hand.

Um 9 Uhr mache ich mich mit der Bahn auf den Weg zu unserer Wohnung. Dann hoffen wir mal, dass er sich etwas so gutes hat einfallen lassen, damit mir die Entscheidung leichter fällt.

×××

Die untere Haustür ist nur angelehnt, weshalb ich sie einfach aufschiebe und die Treppe nach oben laufe. An der Wohnungstür hängt ein Zettel.

Hey Rose.
Danke, dass du gekommen bist. Es hat keinen Sinn zu klopfen, ich bin nicht hier.
Ich hab mir eine Kleinigkeit ausgedacht, bitte mach mit. Komm zu dem Ort, an dem ich dich das erste Mal geküsst habe.
Nimm die Rosen mit.

Kurz bin ich verwirrt. Welche Rosen? Kurz lasse ich meinen Blick an der Tür herunter schweifen und entdecken die dunkelrote Blume in einem der Schuhe, die neben der Haustür stehen.
Ich greife nach dieser, reoße den Zettel von der Tür und mache dann auf dem Absatz kehrt, um mich wieder auf den Weg zu Romans Wohnung zu machen.

Denn der Ort, wo wir uns das erste mal geküsst haben, ist der Phoenixsee. Das Uferstück mit der Parkbank.

×××

Im richtigen Stadtteil angekommen, laufe ich am Ufer des Sees entlang, bis mir die Bank ins Auge fällt.
Enttäuscht stelle ich fest, dass auch hier keine Person zu sehen ist.

Ich verschnellere meine Schritte und finde erneut einen Zettel, welcher mit einem Stein beschwert ist. Daneben liegen außerdem zwei dunkelrote Rosen, welche ich ebenfalls in die Hand nehme und beginne den Zettel zu lesen.

Wie ich sehe hast du dich erinnert. "Ach, scheiß drauf", murmelte ich bevor ich dich küsste, weißt du noch?
Ich war so glücklich, als du erwiedert hast und bereue meine Entscheidung keinen Moment.

Unsere Beziehung war nicht immer einfach, aber ich bin glücklich, dass wir beide durchgehalten haben. Vielleicht merkst du es schon an meinen Worten, aber ich verspreche dir, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben werde.

Komm jetzt zu den Ort, an dem wir uns das erste Mal 'ich liebe dich' gesagt haben.

Auch diesen Zettel falte ich und stecke ihn in meine Tasche. Mit drei Rosen in der Hand mache ich mich auf den Weg zum Westfalenstadion.

×××

Ich stehe auf dem Parkplatz des Signal Iduna Parks und betrachte das imposante Gebilde vor mir.
Julian wird die Nachricht bestimmt nicht hier draußen hingelegt haben sondern im Innenraum des Stadions. Die Frage ist nur, wie ich da rein kommen soll.

"Rosalie Higgins?", fragt mich ein Mann und ich beantworte mit einem Nicken. "Ich soll Sie rein lassen."
Hinter ihm her laufe ich durch die schwere Eisentür und er verschwindet, nachdem er die Tür verschlossen hat.

Ich laufe durch die Gänge und trete letztendlich auf die Tribüne zwischen die Sitze. Auf dem Platz, an dem ich bei dem Spiel saß, liegt ein Zettel und drei weitere Rosen.

Bis hier bist du also schon gekommen. Danke, dass du noch nicht aufgegeben hast.

Weißt du noch, dass ich das Tor nur für dich geschossen habe. Wir haben uns gegenseitig gesagt, dass wir uns lieben und uns dann geküsst.
Es war die richtige Entscheidung unsere Beziehung öffentlich zu machen und es hätte keinen besseren Weg geben können, als den, den wir gewählt haben.

Komm als nächstes an den Platz, an dem wir die meiste Zeit und die schönsten Stunden verbracht haben.