Kapitel 6.

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Ich saß auf meine Bett, vor mir lag meine Katze Popcorn (ja, ich weiß voll der komische Namen für eine Katze, aber ich liiiiebe nun mal Popcorn. Ich hoffe, meine Katze verzeiht mir es irgendwann) und meine voll bepackte Tasche, die ich zu Em mitnehmen werde, hatte ich auf den Boden geschmissen.

"Schatz, kommst du? In zehn Minuten sollst du bei Emily sein!", rief meine Mum von unten herauf. Seufzend nahm ich Popcorn, die eingerollt und schnurrend von meinen streichel einheiten vor mir lag, mit beiden Händen auf und hielt sie vor meinen Gesicht.

"Ach Popcorn. Hoffen wir beide mal, dass Em ncht dauernt von diesen Vollidioten Marc quasselt. Ich halt es ja nicht mal aus, wenn ich schon seinen Namen höre.", flüsterde ich Popcorn zu und setzte sie dann wieder ab.

"Tess! Kommst du nun jetzt?!"

"Ja, ich komme Mum!", brüllte ich zurück, hüpfte vom Bett, hob meine Tasche auf und redete mir selbst zu, dass es super bei Em werden würde und nicht dauernt 'Marc' als gesprechs Thema Nummer 1 herrschen würde. Stampfend trampelte ich die Holzstiege hinunter zur wartenden Mum, die vor der Haustür mich ungeduldig ansah.

"Was hast du denn da oben so lange getan?", fragte sie mich, während sie mich aus dem Haus schäuchte.

"Nichts. Hab noch meine Sachen fertig packen müssen.", sagte ich und stieg in unseren Audi Qu5.

"Aber das hattest du doch schon gestern am Abend fertig.", errinnerte mich meine Mutter daran. Sie steckte den Schlüssl in die Zündung und startete den Motor.

"Ja schon, aber ich habe noch einmal alles kontrolliert.", antwortete ich, in der Hoffnung, sie würde mich in ruhe lassen. Ich hatte jetzt echt keinen Bock auf eine Diskussion.

"Aha. Schatz, du musst echt nicht zu Emely wenn du nicht willst, dass weißt du doch oder?", sie sah mich besorgt an.

"Selber!", gab ich genervt zurück. Mann, konnten Eltern nicht einmal es sein lassen und nicht immer nach fragen?!

"Was?" Mum sah mich fragend an. Seufzend ließ ich mich in den Ledersitz zurück fallen.

"Aha ist ein anderes Wort für 'fick dich'.", erklärte ich ihr, drehte die Musik lauter und schaute aus dem Fenster. Damit war unser Gespräch beendet.

"Hey Tess! Oh Mann, ich dachte, du kommst nie!", begrüßte mich meine beste Freundin. Ich stand im Türrahmen und kam mir ein klein wenig blöd vor. Sie wohnten in einer gemütlichen und neuen, modernen Wohnung in einem kleinen Wohnviertel im Vorort von Chigago. Ich selbst wohnte mit meinen Eltern in mitten der Stadt Chigago und Em und ich trafen uns oft an Wochenden bei mir, wo wir dann gemeinsam ins Nachtleben von Chigago eintauchtend. Die hohen Hochhäuser, die vielen Lichter und Menschen.

"Ach, ähm ja, es hat einen Stau gegeben.", sagte ich und trat ins innere der Wohnung. Auf den Weg hier her steckten Mum und ich vor dem Tunnel in einem Stau, der sich nur langsam zum Auflösen begann. Deswegen war ich auch jetzt zwanzig Minuten zu spät gekommen!

"Ach so. Du Tess, ich muss dir umbedingt was erzählen!", platzte sie raus und zog mich breit grinsend in ihr Zimmer, nachdem ich Mrs und Mr Bauer 'Hallo' gesagt hatte.

"Ja, ja. Darf ich raten? Es geht um Marc?", fragte ich sie leicht genervt. Em grinste und tippte sich gespielt nachdenklich auf das Kinn.

"Na ja, vielleicht!"

"Boah ey Em! Der verarscht dich doch nur!", rief ich ihr ins Gedächnis. War sie denn wirklich so dumm?! Ich mein, sie sah doch jedes Mal in der Schule, dass ER jeden Tag 'ne andere abschleppte! Und jetzt war sie dran! Also, eins war sicher, dieser Marc würde nicht meine Freundin popp**! Dafür würde ich schon sorgen!

Emely sah mich wütend an.

"Tess! Das hatten wir doch schon! Wenn ich zwei Monate mit ihm zusammen bin, und das werde ich sicher sein, dann kapierst auch endlich DU das er lieb ist und mich aufrichtig liebt.", sagte sie.

"Mhm voll lieb. Und hey, du weißt ja nicht einmal ob du mit ihm zusammen kommst!", raunte ich ihr nekisch zu. Sie boxte mir spielerisch in den Oberarm.

"Du bist blöd!", lachte sie und kugelte sich neben mir aufs Bett. Kichernd kniffte ich ihr in die Seite. Sie schlug mir glucksend auf die Hand. Dann holte sie tief Luft, setzte sich auf und sah mich ernst an.

"Aber jetzt im Ernst. Ich glaube schon dass wir bald zusammen kommen werden.", gestand sie. Seufzend breitete ich mich aus dem Bett aus.

"Ja ich weiß.." Und leiser fügte ich hinzu "ich hoffe für dich, dass ihr nicht zusammen kommt."

Okay, dass klingt jetzt wahrscheinlich besitzergreifend oder so, aber ich meins ja nur gut für Em! Ich weiß eben, dass er sie verletzen wird und ich will eben nicht, dass ihr etwas zustößt!

"Hey, hast du dein Longboard mit?", riss mich Emely aus meinen Gedanken.

"Hm? Ach so ja hab ich."

"Cool! Wollen wir dann in den Markt fahren? Es hat da so ein neues Kaffee diese Woche eröffnet und es soll voll gut sein!", klärte sie mich auf.

Ich griff mir an den Bauch. Hm.., ja, so ein Schokokuchen und einen Kakao könnte ich jetzt vertagen. Sozusagen mein zweites Frühstück. Ich grinste Em an.

"Klar!"

My best friends brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt