Geplagt von diesem Verdacht, gehe ich so unauffällig wie nur möglich in die Bibliothek. Ich nehme mir zunächst ein Buch aus einem des Regals und setze mich an den Lesetisch. Dort schlage ich das Buch auf und lese geschlagene fünf Minuten, was sich als richtig erwiesen hat, da Korekiyo in den Raum schlendert und irgendein Buch über alte Rituale liest. Ich begrüße ihn nicht, sehe ihn nicht mehr an und stecke meine Nase einfach in das Buch, damit ich ihn nicht länger beachten muss. Insgeheim kommt er mir ziemlich unheimlich vor, weswegen ich so wenig Zeit wie möglich mit ihm verbringe. Abgesehen davon, ist er einer der helleren Köpfe in unserer Truppe. Ganz geheuer ist er mir trotzdem nicht. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich das Art Tuch um seinen Mund. Als er nach einer weiteren halben Stunde immernoch nicht den Raum verlassen hat, stehe ich auf, lege mein Buch weg, verabschiede mich und gehe zurück nach oben in den Schulflur des ersten Sockes. Dort läuft mir zufällig wieder Kaede über den Weg, die anscheinend nervös etwas Silbernes in ihren Rucksack steckt. Sie sieht mich erschrocken an, als ich sie begrüße. Dabei sehe ich, dass die Sonne bereits unter geht. "Ich gehe jetzt in mein Zimmer...", schüttelt Kaede mich ab und geht zügig Richtung Dorms. Ich entscheide, es ihr nachzumachen und gehe ebenfalls mit Abstand zurück in die Dorms, um mich schlafen zu legen. Die Sonne ist mittlerweile fast unter gegangen, als ich mich nach einer weiteren Weile ins Bett lege. Mittlerweile bin ich gefasst darauf, was mich als Nächstes erwartet.
Trotz dem, dass ich gefasst auf das war, was mich erwarten würde, dauert es nahezu noch eine Stunde, bis mir letzendlich endlich die Augen zu fallen. Wieder habe ich keine Ahnung, wo ich bin, aber dieser Traum hatte die selben Anzeichen, wie die Anderen zuvor auch. Ich kann mich selbst bewegen, aber kann den Verlauf nicht beeinflussen. Alles spielt sich wie ein Film ab. Ich bin in einem kleinen dunklen Raum, in dem sich nur ein Stuhl zu befinden scheint. Ich selbst sitze auf jenem Stuhl, verkehrt herum, meine Arme über die Rückenlehne gelehnt. Direkt vor mir kann ich anscheinend in einem Spiegel meinen eigenen Zwilling sehen. Ich sehe mir selbst dabei zu, wie ich mich langsam aufrichte, die Ellbogen mittlerweile auf der Rückenlehne gestützt. Was mache ich hier?! Ich konnte mir selbst keine weiteren Gedanken mehr dazu machen, da wie auf Kommando ein Licht angeht und mich beleuchtet. Jetzt sehe ich mich selbst klar unmittelbar vor mir. Natürlich ein Spiegel... Es ist Tsumugi, die direkt hinter mir auftaucht, gefolgt von zwei Bodyguards oder ähnlichem in schwarzen Anzügen. Ich will mich umdrehen und auf sie zu gehen, aber das ist unmöglich. Gerade will ich auf sie losgehen, als ich mit der Faust gegen eine dichte Glaswand schlage. "Netter Versuch, Rantaro!", macht Tsumugi sich über mich lustig und beginnt erneut schauerhaft zu kichern. Die Männer in Schwarz rühren sich kein Stück. "Du weißt, wir haben einen Deal! Gewinnst du das nächsten Spiel, hören die Killing Games auf, gewinne aber ich, werden sie bis ins Ende meiner Tage weiter gehen!", erklärt sie und poesiert hinter dem Stück Glas, das sie davon rettet, nicht sofort von mir zu Tode gewürgt zu werden. Darauf muss ich verzichten. Ich drehe mich wieder um und lege meinen Kopf auf den Rücken meiner linken Hand. Ich lächle. "Ich bin es nicht, den du fallen sehen wirst!", gebe ich mit einem Lächeln zurück. Plötzlich schießt ein Kamerablitz los. Wurde ich aufgenommen?! Ein Foto gemacht? Diese Frage behalte ich aber für mich. "Um dir unseren Deal etwas zu erleichtern, wirst du einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Spielern haben...obwohl du auch trotzdem scheitern wirst.", meint Tsumugi nun und hat ein schwarz weißes Tablet in der Hand, das eingeschaltet ist. Schwer zu erkennen steht so etwas wie 'Deliver-Sperk'dort geschrieben. "Und wenn ich einen Rückzieher machen will?!", provoziere ich sie nun, worauf einer der Männer geht. Mit einem Mädchen kehrt er zurück. Er hat sie am Haar gepackt, ein Messer an ihrer Kehle haltend. Ich erkenne sie sofort. Takara! Sie haben meine kleine Schwester...die Jüngste unter allen...unschuldig baumelt sie in den Händen dieses Babaren. Ihr Gesicht ist tränenunterlaufen. Sofort stehe ich auf, trete, schlage, werfe mich selbst gegen dieses gottverdammte Glas, das mich nun davon trennt, meine kleine Schwester aus diesem gottverdammten Albtraum zu holen. Ich schreie, weine, breche zusammen. "Lasst meine Familie da raus! Sie kann für das alles nichts, du Barbarin! Abschaum! Monster! Fuck, verdammt nochmal!", schreie ich aus meiner Falle heraus. Normalerweise lasse ich solche Ausdrücke vor meinen kleinen Schwestern sein, aber das ist mir gerade so egal. Ich knie zu Boden, weine...mit schwerem Atem murmle ich los: "Ich will dich brechen sehen! Zum Brechen bringen! Du wirst meine Trophäe sein...du wirst brennen!" Mir ist egal, was meine Familie von mir denkt, sie sollte sicher sein...wieder beginne ich zu zittern, mein Kreislauf schießt in unermässliche Höhen und ich schreie meinen ganzen Zorn heraus.
Plötzlich schieße ich nach oben hinaus aus dem wegen meinem Schlaf gewärmten Bett. Kurz ist mir deswegen schwindelig. Wieder ist das ganze Bett schweißgebadet. In blitzartigen Abschnitten ist mir jedes Szenario dieses Traums in den Sinn gekommen. Ich schreie, wobei mir egal ist, ob andere mich nun für völlig durchgeknallt halten, vielleicht wegsperren würden. Ich stehe so schnell auf, wie ich schon aus dem Schlaf erwacht und halb aufgesprungen bin. Im Raum gehe ich auf und ab. Ich spüre nur diesen Zorn in meinen Adern und ich weiß, an wem ich das auslassen möchte, weiß aber auch, dass ich dazu keine Chance gegen sie habe. Ich raufe mir durch die Haare, reiße mir sicherlich ein paar aus, räume wie ferngesteuert mit einem Zug meinen ganzen Schreibtisch ab. Ich ziehe mich zügig um, weiß nicht einmal, wie spät es ist, renne einfach nach draußen. Zu meiner Überraschung ist die Sonne schon aufgegangen. Es wird wohl circa neun Uhr sein. Ich gehe in die Dining Hall. Tatsächlich sitzen Dort schon ein paar im Raum, frühstückend. Normalerweise sind die Meisten erst um zehn Uhr wach. Es dauert eine geschlagene halbe Stunde und jeder ist in der Dining Hall angekommen. Die harmonische Ruhe wird durch Monokuma gestört. "Puhuhu...es passiert ja nichts! Ihr habt bis heute Nacht bis zehn Uhr Zeit. Wenn bis dahin noch niemand tot ist, wird dieses Schicksal euch jeden wiederfahren!", droht er uns allen. Misstrauische Blicke wandern durch den Raum. In diesem Verfahren merkt niemand, wie Tsumugi mich tötlich anfunkelt. Heute... Das weiß ich. Heute ist meine Zeit abgelaufen, wenn ich meine Chance nicht ergreife...
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How I survived
Fanfiction---- ENTHÄLT SPOILER ZU DANGANRONPA V3 ---- Ihr habt schon von mir gehört? Interessant. Ihr wisst bestimmt wenig über mich. Woher denn auch. Euch interessiert meine Geschichte? Na dann los..! [ICH HABE KEINE RECHTE AN DIESEM CHARAKTER ODER AN IM WA...