Chapter 5~

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Romeo pov.

Es ist nun soweit. Heute Abend soll der jährliche Capulet Kostümball stattfinden und ich dachte mir, ich gehe einfach als moderner Kingsman oder so in der Art. Das heißt schwarzer eleganter Smoking, Oxford's von meinem Vater, ein schwarzer Regenschirm und ein Zylinderhut. Meine blonden Haare gele ich dann nach hinten. Das wird bestimmt super aussehen, doch brauche ich auch eine schwarze Maske um mein Gedicht zu verdecken. Immerhin ist dies ein Maskenball und man soll nicht erkennen, dass ich.. Nun ja halt ein Montague bin. Ich laufe die Treppen zur Eingangshalle runter und treffe dort auf meine jüngere Schwester, die ich stürmisch umarme. "Du wirst immer größer Prinzessin und noch so hübsch ~" Sie kicherte und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange :"Du bist so ein Schleimer, weißt du das." Ich zwinkere ihr lachend zu und verabschiede mich dann auch, um eine passende Maske zu holen. Es ist schon 17 Uhr und die Party fängt um 8 an. Nachdem ich eine schlichte schwarze Maske gefunden habe, gehe ich wieder nachhause um zu duschen und mich zu kleiden. Dann stelle ich mich vor meinen goldenen Spiegel, der neben meiner Zimmertür hängt, und muss schon sagen, dass ich nicht schlecht aussehe. Sogar die Oxford's stehen mir hervorragend, nur habe ich mir meine Haare noch nicht gemacht. Die Krawatte ist auch noch nicht gebunden, aber das kriegen wir noch hin.
Eine halbe Stunde später bin ich mit Allem, wirklich Allem fertig und eine halbe Stunde später fängt die Feier an. Auch wenn ich anfangs nicht wirklich interessiert war, jetzt bin ich wirklich sehr aufgeregt. Ein bisschen Ablenkung schadet nicht und ich hoffe sehr Rosie sehen zu können in einem ihrer bezaubernden Kleider. Meine Gedanken werden durch ein Lautes Klingeln unterbrochen und ich eile nach unten. Die Hausmädchen haben um diese Uhrzeit schon frei und meine Eltern sind so gut wie nie da. Mein Vater ist oft auf Geschäftsreisen oder bleibt in der Suite, die in seiner Firma ist. Meine Mutter ist verstorben, als ich ein Kind war und die komische Bitch, die mein Dad danach heiratete, ist ständig irgendwo auf Shopping Touren. Ich habe nur meine 13-jährige Schwester Veronica und sie mich. Das reicht aber auch, auch wenn es manchmal einsam werden kann.
Ich reiße die Haustür auf und sehe Ben, der mich verschmitzt angrinst. Ich musterte ihn von unten nach oben. Er hatte sich sehr reizend und freizügig angezogen. Einen ganz kurzen, schwarzen Rock, ein durchsichtiges Shirt und lange Strümpfe. Einen außergewöhnlichen Geschmack den er da hat, aber ich weiß schon längst von seiner Vorliebe. Er ist nämlich Cross-Dresser, lebte dies aber eher privat aus, doch da dies ein Maskenball sein wird, wird man dies nicht wirklich ernst nehmen. Ich lache noch über seine Kleidung und klopfe ihm auf die Schulter :" Alsooo wir können gehen." Er mustert auch mein Kostüm und fährt mit der Hand über meine Brust:" Weißt du, wärst du schwul dnan würde ich dich hier und jetzt vernaschen." Ich lache laut und laufe auch schon kopfschüttelnd auf sein Auto zu, in welches ich mich dann auch hinein setze. Mein Freund macht es mir grinsend gleich und setzt sich auf die Fahrerseite,"Die Nacht kann beginnen mein gut aussehender Freund"

Julian Pov.

"Julian, JULIAN BIST DU FERTIG. DIE ERSTEN GÄSTE SIND SCHON DA. MACH SCHON."

Ich seufze genervt. Dies fühlt sich an wie ein Deja-vous. Ja, das Geschrei hört wohl nie auf.
Ich stehe von meinem Bett auf und betrachte mein Gesicht im Spiegel. Ich sehe schrecklich aus. Dunkle Augenringe zieren mein Gesicht und meine Haare sind zersaust. Zum Glück habe ich heute morgen schon geduscht. Bin anscheinend während des Netflix-Marathons eingeschlafen. Ich wasche mir das Gesicht und versuche die Augenringe mit etwas Concealer abzudecken. Ja, auch Jungs können Make-up benutzen und nein, das bedeutet nicht gleich, dass man schwul ist. Ich hasse Stereotypen. Nachdem mein Gesicht etwas ansehnlich zu sein scheint, ziehe ich mir mein Kostüm an. Letztendlich hatte ich mich für einen Kimono entschieden und Tyler zeigte mir vorher wie man den bindet. Er ist hellblau und das Muster ist wirklich wunderschön. Dazu habe ich eine einfache blaue Maske. Die Dinger sind so unbequem, aber Mutter besteht darauf, dass ich es anziehe. Angezogen, stelle ich mich vor den Spiegel und sehe mein Spiegelbild zufrieden an. Dann wird die Tür aufgerissen und meine Mum kommt total aufgebracht ins Zimmer.
"Julian, Julian sie sind hier. Verbocke es ja nicht, der Vater ist stinkreich hach. Die Kleine ist auch ganz ansehnlich also bitte Kind", sie hält ihre Hand theatralisch an ihren Kopf, als würde sie in Ohnmacht fallen, "bitte schmeiß dich in Schale und sieh zu, dass du ihnen gefällst."
Ach ja, hatte ich komplett vergessen.. Eine Hochzeit.. Eher meine.. Mit so nem Mädchen. Natürlich hab ich sie mir nicht selber ausgesucht, denn habe ich schon mal erwähnt, dass ich schwul bin? Das heißt, dass ich auf Männer stehe.. und nicht irgendwelche kleinen, reichen und verwöhnten Mädchen. Doch das weiß niemand.. Außer natürlich Ty. Ich bemerke, dass meine Mum auch schon wieder rausgegangen ist ohne mir zuzuhören. Nichts Neues. Ich gehe gelassen aus dem Zimmer und stelle mich and die Wendeltreppe. Ich schaue runter und bemerke wie immer mehr Leute in die Eingangshalle treten. Alle kostümiert. Ich steige nach unten und gehe in den Ballsaal, der auch schon fast voll ist. Der Ball hatte angefangen. Meine Mutter suchend, Kämpfe ich mich durch die Menschen, als ich sie auch schon sehe. Sie redet mit einem Mann, welcher ungefähr in ihrem Alter ist. Neben ihm ist ein Mädchen, welche wirklich sehr hübsch ist und ich erkenne sie sofort. Ich sah sie auf ein paar Fotos und ihr Name liegt mir auch auf der Zunge, aber ich komme nicht drauf. Dies war das Mädchen, welche meine Mutter für mich ausgesucht hatte. Sie sah gar nicht so hochnäsig aus, vllt hatte ich mich komplett geirrt in sie und vllt. verdient sie eine Chance.. Doch das ändert nichts daran, dass ich schwul bin. Die Musik ist sehr laut, ein Wunder, dass sie sich gegenseitig hören. Ich gehe rüber zu den drei Personen, wo mich meine Mum auch schon falsch lächelnd empfängt. Dann schaut sie den Mann an:"und dies, lieber Antonio, dies ist mein gutaussehender Sohn Julian. Ein charmanter junger Mann, welcher bezaubert war von Ihrer Tochter Viola". Ich schaue auf das Mädchen. Viola also...um nicht unhöflich zu wirken stelle ich mich vor und mache ihr ein Kompliment, was sie zum kichern bringt. Auch bei ihrem Vater stelle ich mich vor und er fängt an zu erzählen,dass er noch eine Tochter hat und wie sehr er hofft, dass ich mich mit beiden Töchtern gut verstehe. Dann wendet er sich meiner Mutter zu und sie fangen an zu reden. Ich bekomme noch mit wie Viola in das Gespräch verwickelt wird, aber sonst fühl ich mich etwas Fehl am Platz. Ich schaue durch den gefüllten Saal. So viele Menschen, so viele Masken, falsches Lachen hier und da. Dann sehe ich zwei neue Personen reinkommen. Schon etwas spät. Der eine ist ganz komisch angezogen.. Da mag wohl Jemand cross-dressing. Innerlich muss ich lachen. Dann schaue ich auf den Typen neben ihm. Er ist etwas größer und ist gut gebaut.. Sehr gut. Ich kann nicht anders als den Fremden anzustarren. Er schaut verloren durch den Raum und dann blickt er zu mir und erwischt mich dabei, wie ich ihn ansehe. Verlegen schaue ich auf meine Hände. Es vergehen ein paar Sekunden und ich schaue wieder zu ihm und mein Mund wird ganz trocken vor Schreck. Er steht da nämlich immer noch und schaut mir in die Augen. Er hat so schöne Augen.. Plötzlich werde ich aus seinem Bann gezogen und mein Fuß schmerzt. Mum war mir auf den Fuß getreten und flüstert mir ins Ohr, dass ich zuhören soll. Ich verdrehe die Augen und schaue nochmal weg, um zu sehen ob der Schönling noch da steht. Doch er ist weg. Verschwunden. Ich sehe ihn bei den vielen Menschen nicht mehr und schaue enttäuscht den Mann an, der schräg gegenüber von mir steht und von dem sich meine Mutter erhofft,mein Schwiegervater zu werden. Doch ich beachte ihn auch nicht mehr weiter..
Seine Augen waren wirklich schön.. Ahh who the fuck is he?!

Romeo und Julian//*Pausiert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt