67|»lebensmüde«|{2}

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Pov. Osaft:

In den darauf folgenden Pausen trafen wir uns an selber Ort und Stelle. Manu war echt cool und er hatte immer einen dummen Spruch auf Lager. Leider war mein bester Freund heute nicht da, damit ich ihn ihm vorstellen konnte. Doch mit Manu Zeit zu verbringen, fühlte sich so vertraut an.

»Was machst du heute noch so?«, fragte ich ihn und sah den Braunhaarigen interessiert an, als wir gerade nach Schulschluss aus der Schule kamen. Er sah zielstrebig nach vorn.
»Naja nichts besonderes, hab wieder viele Hausaufgaben und muss langsam mal anfangen zu lernen für die großen Prüfungen.«, lachte er und ich bewunderte, wie locker er das nahm.
Gerade als wir das Schulgelände verließen, glaubte ich, seine Augen kurz aufblitzen zu sehen und ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, bis ich seinen Blicken folgte und dort einen kurzhaarigen, muskulösen Jungen sah, dem ich nie zuvor begegnet war. Ebenfalls lächelnd kam er auf uns zu, die Augen stur auf Manu gerichtet und dasselbe Blitzen tauchte in seinen Augen auf. Mir kam das schon seltsam vor, was sich auch bestätigte, als er seine Hände an Manus Hüfte legte und ihn einen zuckersüßen Kuss gab. »Na, wie war die Schule?«, fragte er, doch bevor Manu Antworten konnte, quietschte ich schon voller Bestaunen ihrer Mut und allgemein ihres Auftretens auf, sodass beide mich erschrocken und belustigt ansahen.
»Oh Gott ist das süß, das hast du ja gar nicht erzählt Manu!«, grinste ich breit und überrumpelt. »Osaft!«, stellte ich mich Manus offensichtlichen Freund vor. Der lächelte nur kichernd. »Pa-«

»Ihr ekelhaften Homos!« Erschrocken drehten wir uns um und sahen zu einer Gruppe Jungs aus meiner Stufe. Ich verdrehte die Augen, denn ich kannte solche Kommentare von ihnen nur zu gut. Sie zerrissen sich über alle ihre Mäuler und selbst sind sie kein Stück besser, fremdenfeindlich und Weiberhelden. Genervt verdrehte ich die Augen und hoffte einfach, dass Manu und Pa... Wie auch immer er hieß, sich das nicht so sehr zu Herzen nahmen, weil sie alles andere verdient hatten außer diskriminiert zu werden.
»So was wie ihr gehört nicht hier her!«, rief ein anderer, rümpfte voller Ekel und Hass die Nase.
»Geht verdammt nochmal zur Konversionstherapie!«, ging es immer weiter und immer verletzender. Wut kochte in mir auf. Auch wenn sie mich sowieso nicht ernst nehmen würden, bald rastete ich aus.

»Gott hat nicht umsonst Adam und Eva erschaffen ihr widerlichen Faggots! Ihr Homos! Ihr Krüppel!« Bestärkend lachten die Freunde des blondhaarigen und grinsten überlegen, sahen voller Verachtung zu uns.

Genug...!

Pov. Manu:

Ja, ich kannte sie vom Aussehen und hatte sowas von ihnen schon oft mitbekommen, doch nun erfuhren wir wirklich was es hieß, auch in den schlechten Zeiten zueinander zu halten. Tränen bildeten sich in meinen Augen, denn die Worte dieses Typs trafen mich wirklich, Patrick sah, mit dem Versuch stark zu bleiben, zum Boden. Ich spürte seinen Schmerz, und ich fühlte die Ausweglosigkeit, die direkte Konfrontation, denn manchmal sollte es ja angeblich besser sein, einfach nur leise zu bleiben und es über sich ergehen zu lassen.

Doch plötzlich sah ich, wie sich mein neuer, schlacksiger Freund in Bewegung setzte und auf sie zu ging.

Verdammt Osaft, bist du lebensmüde?!

Pa-...?

No Special Guy - #Kürbistumor [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt