,,I am proud of you"
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Als Jimin und Naeun wieder in Korea landeten, aus dem Flugzeug stiegen und sich in Richtung Ausgang begaben, wurden sie bereits erwartet. Jimin hat sein Handy eingeschaltet, kurz vor ihrem Flug und sein Handy dreimal neu starten müssen, weil es durch die vielen Anrufe und Nachrichten seiner Freunde immer wieder abgestürzt ist.
Er schrieb ihnen, dass es ihnen gut ging und sie jetzt nach Hause kommen würden, bat sie darum, sie vom Flughafen abzuholen und auch wenn sie ihn vermutlich hassten, standen die sechs Jungs in der Tiefgarage auf der verabredeten Ebene neben dem schwarzen Van.
,,WO ZUR HÖLLE WARST DU JIMIN?!", kreischte Taehyung als Erster, der direkt auf seinen besten Freund zugerannt kam, dicht gefolgt von Jungkook und Hoseok, die daraufhin auch Naeun wieder fest in die Arme schlossen.
,,Was hast du dir nur dabei gedacht, einfach mitten in der Nacht das fucking Land zu verlassen und eine Reise zu machen?", herrschte Taehyung Jimin weiter an, hielt ihn dafür kurz auf eine Armeslänge von sich, ehe er ihn wieder feste an seine Brust presste.
,,Gott sei dank ist euch nichts passiert", flüsterte er leise in Jimins Halsbeuge und Jimin musste lächeln, schloss kurz die Augen und atmete tief ein. Er war wirklich wieder zu Hause, bei seinen Freunden, seiner Familie. Jetzt fiel ihm richtig auf, wie sehr er die Bande vermisst hatte.
Als sie dann im Auto saßen, musste Jimin sich nacheinander von jedem Bandmitglied und anschließend übers Telefon auch noch von Sejin und Sohye Standpauken anhören, dass er das Gefühl hatte, in seinem Leben nichts Anderes als: ,,Ich weiß, es tut mir leid, keine Ahnung was ich mir dabei dachte", gesagt zu haben.
Doch so sehr die Jungs auch sauer waren, so gerne sie ihrem guten Freund den Hals umdrehen würden, so groß ist auch die Erleichterung, ihn und besonders seine Tochter wieder bei ihnen zu wissen. Noch dazu schienen die Zwei etwas entspannter als in den Tagen bevor sie spontan den Kurztrip unternommen haben. Als Naeun dann auch noch die kleinen Souvenirs heraus kramte und stolz an jeden verteilte, war auch fast schon wieder vergessen worden, dass das wirklich eine überdimensional kopflose Aktion gewesen war.
Als sie im Dorm ankamen, deckten sie zunächst den Tisch und frühstückten gemeinsam, da es heute auch direkt wieder mit dem Training weiter gehen würde, wie es die letzten Tage eigentlich ebenfalls gewesen wäre.
,,Du bist dir schon darüber im Klaren, dass es morgen soweit ist?", räusperte sich Namjoon leise und biss in sein Brot mit Käse, während Jimin kauend von seinem Müsli aufschaute und den Leader fragend ansah.
,,Morgen ist der Gerichtstermin, Jimin."
Jimin verschluckte sich und Yoongi klopfte ihm kräftig auf den Rücken, sah ihn betrübt an, wie die Anderen es ebenfalls taten.
,,M-morgen schon..?"
Jimin hat die Zeit vollkommen vergessen, dabei war die Furcht vor dem näher rückenden Termin ja auch einer der Gründe gewesen, weshalb er mit Naeun so plötzlich woanders hin wollte. Seine Augen glitten zu seiner Tochter, die sich die Himbeeren auf ihrem Teller zu einem Gesicht legte und dann Hoseok anstupste, um sie ihm grinsend zu zeigen.
Er konnte nicht oft genug daran denken, nicht oft genug eine Minute innehalten und schätzen, was er hatte, wie sehr er sie liebte und wie unglaublich stark sie ihn gemacht hatte. Vielleicht war er es vorher bereits - aber ohne Naeun hätte er niemals diese Seite von sich kennen gelernt. Sie hat ihm gezeigt, wie es sich lebt, auch wenn man es nicht Besonders einfach hat. Man muss immer versuchen das Beste rauszuholen. Und sie war das Beste, was er je aus seinem Leben rausholen können würde.
,,Und Jimin, wir haben dir vielleicht nicht wortwörtlich den Kopf abgerissen, dafür wird der Richter dir morgen wahrscheinlich den Gefallen tun, wenn er dir nicht vorher mit seinem kleinen Hammer den Arsch versohlt", seufzte Taehyung und lächelte schwach: ,,..denn die wollten eigentlich schon die Polizei los schicken. Etwas länger und wir hätten dem zugestimmt."
Jimin legte seinen Löffel in die leere Schale und schob sie etwas von sich. Die Anderen hatten schon Recht, er hat verdammt leichtsinnig gehandelt. Aber er hat es nun mal gemacht. Jetzt würde er nur auf morgen warten können.
,,Ich denke ich rufe eben Sohye an und frage nochmal, was genau da passieren wird"; entschuldigte er sich und stand bereits auf, um die Sozialarbeiterin nochmal kurz anrufen zu können.
,,Was gibt's Jimin? Steckst du jetzt in einem Flug nach Timbuktu oder was möchtest du mir nun beichten?", fragte die weiche Stimme der jungen Frau leicht schnippisch, die scheinbar noch leicht gereizt war nach dem ganzen Drama um den Kurztrip des Vaters und seiner Tochter.
,,Nein, nein.. ich wollte nur..", Jimin biss sich auf die Lippe und rieb sich über die Augen. Sohye bemerkte die etwas längere Pause des Idols.
,,Jimin..? Was wolltest du?"
,,Ich habe Angst, Sohye", gab sich das Idol dann geschlagen und nahm die Hand von seinen Augen, lehnte sich an den Türrahmen von Naeuns Zimmer, zu dem ihn seine Beine automatisch geführt hatten.
,,Wovor?"
Er musterte das Kinderzimmer, welches sie gemeinsam für das Mädchen eingerichtet hatten, welches mit Naeuns Erscheinen zu einem Zimmer voller Wärme und Liebe und zu einem Zufluchtsort geworden war. Das viele Spielzeug, die paar Bilder, die Bücher und Lexika in den Regalen, die vereinzelten, kleinen Kleidungsstücke auf dem Boden, die Plüschtiere in ihrem Bett und auf der Fensterbank, die zarten Muster auf den Gardinen, ja sogar der kleine dunkle Fleck auf dem Teppich, der dem Kakao zuzuschreiben war, den sie letztens getrunken haben und von dem etwas übergeschwappt war, all das gehörte zu diesem Haus, als wäre es nie anders gewesen. All das gehörte zu seinem Alltag, seinem Leben, als hätte er nie etwas Anderes gekannt.
,,Ich habe Angst, morgen zu verlieren", flüsterte er kaum hörbar in den hörbar, aber Sohye, die am anderen Ende der Leitung vor Sorge allmählich ihren Atem anhielt, verstand ihn klar und deutlich.
,,Jimin.."
,,Komm mir bitte nicht mit Sätzen wie, "das kriegst du hin" oder "das schaffst du", das kann ich mir nicht anhören. Momentan ist alles irgendwie so wie es halt ist. Nicht gut, nicht schlecht, so ein ganz komisches Zwischending, in dem ich absolut keine Kontrolle habe. Ich werde einfach weiter gerissen, in eine Zukunft, in die ich vielleicht gar nicht gehen möchte, weil man mir meinen größten Schatz nehmen könnte."
,,Jimin, ich weiß. Und du kannst nichts dafür, kannst nichts daran ändern. Wir müssen auf das Beste hoffen."
Jimin nickte leicht, stimmte ihr mit einem leisen Murren zu, als er merkte, dass sie sein Nicken ja nicht wirklich sehen konnte. Er sah auf die Uhr, hörte Namjoon nach ihm rufen, denn es würde gleich zum Management gehen.
,,Du Sohye, ich muss auflegen."
,,Ist gut, ich werde etwas später dazu kommen, für eine letzte kurze Besprechung."
,,Okay.. dann bis nachher."
,,Ciao.. und Jimin?"
Er hatte seinen Daumen bereits über dem roten Hörer, wartete noch einen Augenblick.
,,Ich bin stolz auf dich."
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PAPA || pjm.
Fanfiction》Ein Vater zu sein, ist nicht schwer. Ein Papa jedoch.. das ist eine lebenslange Pflicht, Jimin.《 Eine Geschichte, in der pinke Haargummis, Gute Nacht Küsse, missratene Pfannkuchen, ein einfacher Kosename, und die endlose, herzerwärmende Liebe einer...