1. Kapitel-Erlebnis aus der Vergangenheit

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Lustlos trottete ich hinter der schnatternden Masse her. So ziemlich alle hier waren fröhlich und freuten sich auf das gemeinsame Pokemontreffen am Strand, wo uns gezeigt werden sollte, wie man Wasser- Pokemon fängt.

Warum gerade Wasser- Pokemon?! Ich hasste Wasser und alles was darin schwamm! Es waren gemeine, hinterhältige Kreaturen, die nur darauf warteten, dass ein ahnungsloser Mensch vorbeikam, damit sie ihn auf jegliche, nur schwer erdenkliche Arten zu ihrer Beute machen konnten. Ich hatte es am eigenen Leib erfahren.

Es war an meinem fünften Geburtstag gewesen. Die Sonne schien und keine einzige Wolke bedeckte den Himmel,als wir unbeschwert den Hügel hinabliefen, der zum Strand führte. Ich hatte mein Lieblingskleid angehabt- das grüne mit bunten Blumen drauf, sodass man meinen könnte, es wäre eine Blumenwiese. Unter dem Kleid meinen blauen Badeanzug- den Salzgeruch vom letzten Mal im Wasser mit sich führend. Sobald wir den warmen Sand erreichten, regnete es auch schon Kleiderstücke,während wir begeistert auf das kalte Wasser zu sprinteten. Damals wusste ich noch nicht, was passieren würde. Nachdem ich nämlich den anderen voraus geschwommen war -ich war schon früher eine gute Schwimmerin- und ich mich nach ihnen umdrehte, hatte ich nicht bemerkt, dass sich ein großer Schatten über mich legte. Erst als ich die erschrockenen Gesichter der übrigen Kinder gesehen hatte, hatte ich mich umgedreht und einer riesigen Tentoxa entgegengeblickt. Zwei ihrer 80 Tentakeln hatten sich nach mir ausgestreckt und sich um mich gelegt. Ehe ich ein Mucks von mir geben konnte, wurde ich hochgehoben. Nun hatte ich ihr direkt in die Augen geblickt. Die roten Flecken auf dem Kopf hatten geglüht. Und das war auch schon das Letzte, woran ich mich hatte erinnern können. Heute wusste ich, dass durch die Tentakeln Gift in meinen Körper gelangt war. Meine Mutter hatte das alles vom Strand aus gesehen und hatte mich sofort mit ihrem Ampharos gerettet und in ein Krankenhaus gebracht, wo ich wieder entgiftet worden war. Das Tentoxa hatte keiner seitdem mehr gesehen.

Und heute hatte meine Mutter entschieden, dass ich endlich meine Angst vor dem Strand (und überhaupt vor dem Schwimmen im Wasser) in den Griff bekomme und mich zu dieser Pokemongruppe geschickt. Natürlich hätte ich einfach Nein sagen oder schwänzen können, aber das Problem war, ich wollte irgendwie zu dem Strand. Keine Ahnung, wieso. Letztendlich hatte ich mich geschlagen gegeben und darauf vertraut, dass es mein Bauchgefühl war, das mich leitete. Nun war ich hier, schlenderte den anderen hinterher und versuchte ganz cool zu bleiben. Bloß nicht austicken, sagte ich mir immer wieder und zuckte doch zusammen, als ich plötzlich knirschenden Sand unter meinen Schuhen spürte.

Eeveelutions- VaporeonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt