28 • 스물여덟

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YOONGI POV

»Park Jimin braucht erst einmal Ruhe, um sich zu erholen. Seine Blutwerte sind im Normalbereich, wahrscheinlich war er einfach enormem Stress oder großer Aufregung ausgesetzt.«, informierte mich eine Krankenschwerster, während ich apathisch auf einem Stuhl neben Jimins Bett saß.

Geistesabwesend nickte ich, woraufhin sie das Zimmer hastig verließ.
Mein Schützling war blass und seine Hand, welche ich sanft in die Meine genommen hatte erwiderte den leichten Druck nicht.

»Hey Kleiner, was machst du bloß für Sachen?«, flüsterte ich und strich ihm behutsam eine Strähne aus seiner Stirn.
»Ich mache mir Sorgen, also wach einfach auf, okay?« Meine Stimme brach gegen Ende und erst da merkte ich, dass ich weinte.

Es war ein völlig neues Gefühl für mich, sich so um einen Menschen zu sorgen, dass ich selbst meine Tränen nicht mehr unter Kontrolle hatte, denn normalerweise heulte ich nie.
Aber wie der Jüngere so dalag, flach atmend und beinahe so bleich wie das verdammte Laken auf welchem er lag, brach mir das Herz.

Und das schlimmste war, dass ich nicht einmal den blassesten Schimmer hatte, warum es ihm gerade so scheiße ging.
Ich wollte ihn beschützen, seine Probleme mit ihm zusammen durchstehen, aber wie sollte ich dazu in der Lage sein, wenn ich nicht mal wusste, was mit ihm los war?

Ich strich ihm leicht über den Handrücken.
»Wach doch einfach auf, hm? Ich koche dir auch mal was anderes als Pizza, okay? Und ich werde versuchen nicht mehr so anstrengend und zwanghaft mit dem Putzen zu sein, hm? Bitte Jimin!«, bettelte ich immer verzweifelter und ließ den Kopf hängen.

Seine Hand schloss sich mit einem Mal um die meine, was mich sofort aufsehen ließ.

Langsam kam Jimin zu sich und schien sich erst mal orientieren zu müssen. »Wo bin ich?«, fragte er mich mit trockener Stimme woraufhin ich ihm hastig antwortete.
»Im Krankenhaus. Du bist ohnmächtig geworden.«

Er blinzelte angestrengt und schien sich plötzlich an irgendetwas zu erinnern, denn seine Gesichtszüge entgleisten ihm kurzzeitig.

»Jimin? Was ist passiert?«, wollte ich sanft wissen, aber der Kleine sah bloß mit leerem Blick in die Ferne. Ich verstärkte den Druck um seine Hand, aber er entriss sie mir sogleich.

»Fass mich nicht an.«, fauchte er mich an und stieß mich von sich. Erschrocken taumelte ich einige Schritte nach hinten. Der Jüngere sah indes nur mit Tränen in den Augen zur Seite.
»Fass mich einfach... Nie wieder an.«, wiederholte er sich mit leiser, aber bestimmter Stimme.

»Ich verstehe nicht was-«, begann ich zittrig, jedoch wurde ich sofort harsch von ihm unterbrochen. »Was verstehst du nicht, huh? Bist du behindert oder so? Ich sagte, fass mich nicht an. Ich weiß nicht, was im Park mit mir falsch lief, aber ich meinte nichts davon ernst. Du bist mein Vormund und solltest nicht so scheiße verantwortungslos sein. Falls du mich noch ein einziges Mal berührst werde ich dich anzeigen. Du bist so ekelhaft und mein Vater wäre enttäuscht von deinem Verhalten du pedophiler, alter Sack.«

Wie erstarrt stand ich mitten im Raum, während mir der Jüngere all das an den Kopf warf.

Als ich die Worte etwas verarbeitet hatte, drehte ich mich einfach wortlos um und verließ das Zimmer, um ins Bad zu flüchten. Ich hatte noch nie gut mit solchen Situationen umgehen können und verpisste mich immer, wenn es emotional wurde.

Wie jetzt eben auch.

Verheult stand ich vor dem Spiegel und sah mir mit einem unfassbaren Hass entgegen.
Jimin hatte recht, ich war widerlich, denn ich hatte mich tatsächlich in den Kleinen verliebt und es war falsch.

Ich hatte mich nach Jahren wieder jemandem geöffnet, hatte zugelassen, dass jemand zu meinen Emotionen vordringen konnte, aber damit war jetzt auch wieder schluss.
Von nun an würde ich mich einfach wieder ganz auf die Arbeit konzentrieren und Park Jimin vergessen.

Denn Gefühle taten weh.
Und ich war zu zerbrechlich, um die Schmerzen zu konfrontieren, die sie hervorbrachten.

———

Ich könnte die beiden gerade schlagen:)))))))))))))))

my cop ||  yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt