Chapter Thirty Nine

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Taehyung

Leise saß meine ganze Familie an einem Tisch und aß, ohne ein Wort zu sagen, das Essen vor ihnen. Yuna saß neben mir und würdigte mir nur hin und wieder einen Blick, mein Vater saß gegenüber von mir. Außerdem war meine Mutter anwesend und die Eltern von Yuna, die uns nur skeptisch musterten. Und auch mein Vater sah mich hin und wieder ein wenig skeptisch an.

"Willst du nichts essen, Sohn? Sei mindestens höflich" meinte mein Vater, da wir zu Besuch bei Yunas Eltern waren, aber ich bekam keinen Bissen herunter. Ich dachte die ganze Zeit nur an Jungkook, während alle anderen leise waren und sich verstellen, so wie sie es eben immer Taten.

Jungkook war einfach gegangen. Nachdem er mir gesagt hatte, was er tatsächlich fühlte, hatte er mich einfach alleine gelassen. Und dennoch verstand ich ihn ja. Wenn ich er wäre, dann würde ich es um jeden Preis vermeiden, mich in so eine Person wie mich zu verlieben. Man könnte es nicht, man hätte keine Zukunft mit mir.

Damals nicht. Aber jetzt, jetzt hätte ich wirklich die Chance. Ich hätte endlich die Chance, mein Leben so zu leben, wie ich es will. Auch wenn ich damit alles durcheinander bringen würde und vieles auf Spiel setzte, war es genau das, was ich wollte. Ich wollte Jungkook und ich wollte Jungkook lieben können.

Ich wollte dieses Leben hier nicht. Alles was ich wollte war ein Leben an Jungkooks Seite, mehr nicht. Das wollte ich damals schon, aber damals hatte ich die Wahl noch nicht.

Also sah ich nur aufmerksam in die Runde, vorallem zu meinem Vater, der mich immernoch abwartend musterte, immerhin hatte ich ihn eine ganze Weile nur angesehen und nichts gesagt. Und so drehte sich nach kurzer Zeit auch Yuna zu mir und musterte mich fast besorgt, legte ihre Hand sanft auf meiner Schulter ab und sah mich von der Seite an.

"Taehyung, geht es dir gu-" "Ich bin Schwul. Ich liebe dich nicht, ich liebe sie nicht, Vater. Ich liebe, seitdem ich in Paris war, nur eine Person und mir ist es tatsächlich egal, was du davon hälst. Ich liebe ihn und niemand anders." meinte ich aber einfach nur und sah dabei tief in die Augen meines Vaters, die er immer weiter aufriss. Er sah mich ungläubig an und auch Yunas Eltern blickten nur überrascht und fast geschockt zu mir. Alle sahen mich so an, bis auf meine Mutter.

Auch, wenn meine Mum mich bei meinem Vater gelassen hatte, wusste sie es am längsten. Sie wusste, dass ich nie an Mädchen interessiert war. Also schockte es sie nicht. Sie saß nur abwartend da und wartete auf die Reaktion meines Vaters.

"Gott Taehyung, hast du eine Ahnung was du da von dir gibst?" fragte mein Vater nur aufgebracht, doch ich hob meinen Blick nur und verzog keine Miene. Ich hatte es so gemeint und ich stand zu dem, was ich gesagt hatte. Dieses Mal würde ich nicht davon rennen, dieses Mal würde ich für die Person kämpfen, die ich am meisten liebte.

"Ja, das weiß ich. Ich weiß, was ich gesagt habe. Und ich weiß auch, was du davon hälst. Ich weiß, dass du denkst, dass ich sowas nicht fühlen kann, aber du hast keine Ahnung. Alles was du willst, ist deinen Ruf aufrecht erhalten aber im Ernst, mir ist mein Ruf scheiss egal. Und wenn du jemals eine Person geliebt hättest, dann wüsstest du auch warum." erklärte ich meinem Vater nur, der sofort wütend aufstand. Er warf seine Serviette wütend auf den Tisch und Yuna konnte ihre Augen kaum noch zu bekommen.

"Deshalb... Deshalb wolltest du all das mit mir nicht mehr?" stotterte sie fast, sodass ich mich seufzend zu ihr drehte und in ihre Augen sah. Ich stand selbst auf und sah um den Tisch. "Es tut mir leid für sie, Mr. Und Mrs. Park, wenn ich ihr Essen gestört habe. Und Yuna, es tut mir leid, dass du dich in mich verliebt hast und das ich mich von dir scheiden lassen muss, weil ich dich nicht liebe. Und Mum, ich weiß, dass du es sowieso schon längst weißt und auch wenn du mich bei Dad gelassen hast, danke ich dir, dass du die einzige bist, die mich als die Person akzeptiert, die ich bin." meinte ich mit gehobenem Blick und holte noch einmal tief Luft, ehe ich wieder zu meinem Vater sah, der es kaum glauben konnte, was gerade passiert war.

"Und dad, ich hoffe für dich, dass du irgend wann wieder zu dir findest. Dass du irgend wann stolz darauf sein kannst, dass ich dein Sohn bin und das ich für das Kämpfe, was ich am aller meisten will. Und wenn nicht, dann lebe ich damit. Aber anders als du, ist es mir egal, was man von mir hält, solange ich die Personen hinter mir stehen habe, die mir am meisten bedeuten. Und dazu gehörst du nicht." meinte ich nur und verbeugte mich dann kurz, nur um dann auch aus dem Zimmer zu gehen.

Ich lief aus dem großen Appartement heraus, um das Gebäude zu verlassen und stand kurz darauf schon auch auf der Straße, mit einem Ziel natürlich. Denn ich hatte mich soeben endlich befreit. Ich hatte mich von etwas befreit, was mich davon abgehalten hatte, ich zu sein. Und ich konnte gerade nicht glücklicher sein.

Auch, als ich noch ein letztes Mal zu dem Gebäude hinauf sah, genau dort, wo das Appartement der Parks war, wo ich kurz zuvor noch gegessen hatte.

Nur um dann endlich zu der Person zurück zu kehren, die ich am meisten auf der Welt liebte.

~

Ahhhhhh

Finally

Paris Love // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt