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Bevor ich in die Kabine gehe, werfe ich Alina einen wütenden Blick zu. Sie wickelt sich andauernd die Haare um den Finger während sie über Capitals Witze übertrieben laut lacht. Ich sehe in den Augen von dem anderen Mann der neben Capital sitzt, dass er sich wirklich sehr langweilt. So wie ich.

Er zwinkert mir zu und ich lächel ihn an. Danach betrete ich die Umkleidekabine und ziehe den Vorhang zu. Ich ziehe das Outfit an und betrachte mich im Spiegel.

Irgendwie bin ich unsicher weshalb ich den Vorhang wegziehe und ich mich bei Alina präsentiere. Capital Bra schiebt seine Sonnenbrille nach vorne um mich zu betrachten was mich zum schmunzeln bringt.

Alina öffnet den Mund um etwas zu sagen doch Capital unterbricht sie.
,,Nicht schlecht.", sagt er beeindruckt.
Ich spüre wie ich etwas rot werde denn ich bekomme gerade ein Kompliment vom jemand berühmtes.

Alina schaut verärgert zu mir aber ich grinse nur breit. Wie ich den Moment genieße. Ich weiß, dass Alina es hasst wenn sie nicht im Mittelpunkt steht und ich stehle ihr gerade die Show. Alle blicken zu mir und scheinen das Outfit zu mögen was mich gleich selbstsicherer macht.

Ich verschwinde wieder in der Umkleidekabine, ziehe mich schnell um und gehe an die Kasse um zu bezahlen. Ehrlich gesagt wollte ich mal aufhören mit den teuren Einkäufen aber die Vorstellung, dass es Capital Bra gefällt zwingt mich dazu.

,,Alina, ich gehe jetzt wenn Mama erfährt, dass ich hier bin dann bringt sie mich um.", sage ich vor der Tür. Alina verdreht die Augen und wendet sich wieder ihrem Liebling.
,,Bis bald, Guccimädchen.", sagt Capital Bra lächelnd.

Guccimädchen... Der erfolgreichste Rapper Deutschlands hat mich Guccimädchen genannt! Ich mag den Namen weil er irgendwie süß ist. Aber leider habe ich wenig Zeit um zu reagieren.

Schnell renne ich raus und stürme in die Firma, wo meine Mutter arbeitet. Doch als ich schnaufend an ihrer Bürotür ankomme wünschte ich, ich wäre irgendwo anders. Da die Tür eine Glastür ist erkenne ich meine Mutter die nervös in ihr Büro hin und her läuft.

Sie sieht mich und reißt wütend die Tür auf.
,,Wo warst du?", schreit sie mich an. Ich versuche eine angemessene Antwort zu finden und ihren wütenden Blicken auszuweichen.

,,Tut mir leid.", sage ich so leise, dass sie es fast nicht hören könnte.
,,Du hast mir versprochen, mich nicht zu enttäuschen! Wie kann ich dir denn noch vertrauen?"
Ihre Worte verletzen mich. Ich wollte immer, dass meine Eltern mir vertrauen genauso andersrum. Dennoch baue ich immer wieder Scheiße ohne Grund und enttäusche sie.

Sie schüttelt ihren Kopf.
,,So geht das nicht weiter, Emma. Bitte geh. Du wirst schon eine Lösung finden nach Hause zu kommen.", sagt sie enttäuscht. Sie haut die Tür vor meiner Nase zu.

Beschämt blicke ich auf den Boden und gehe schließlich langsam zum Aufzug dann runter in den Erdgeschoss und schließlich zurück zur Gucciboutique. Ich habe mir erhofft, dass Alina noch drinnen ist aber leider ist nur dieser eine Mann da.

Der Mann erblickt mich und winkt zu sich rüber. Zögernd betrete ich den Laden und gebe ein gefälschtes Lächeln von mir.
,,Was ist los?", fragt er mich besorgt.
Der Mann hat einen Bart und ähnelt Capital vom Style her etwas.

Ich zucke mit den Schultern.
,,Nicht wichtig. Wo ist eigentlich meine Schwester hin?", frage ich leise.
,,Sie ist mit Capi in der Umkleidekabine. Keine Ahnung was die da treiben.", antwortet er.
,,Was?!", schreie ich geschockt.

,,Nein, Spaß. Die ist vor so fünf Minuten gegangen.", antwortet er lachend. Ich schaue ihn verärgert an was ihn noch mehr zum lachen bringt. Es ist mir egal, dass sie was mit Capital macht aber ich will nicht, dass sie fremdgeht denn sie hat einen Freund.

,,Alleine?", frage ich drohend.
,,Ja, alleine. Keine Sorge, Capi ist gerade raus gegangen um zu rauchen.", sagt er und sein lachen verstummt. So richtig glaube ich das nicht weshalb ich raus gehe und hinter der Boutique schaue.

Capital steht ganz locker und raucht nicht, er kifft. Am Anfang bemerkt er mich nicht doch dann als ich wieder zurück gehen wollte sagt er:
,,Bleib mal hier, Guccimädchen."
,,Was ist?", sage ich genervt denn immerhin habe ich keine Ahnung wie ich nach Hause soll.

,,Wieso beobachtest du mich während ich kiffe?", fragt er.
,,Ich wollte nur wissen ob du hier mit meiner Schwester rummachst.", sage ich als ob es das normalste der Welt wäre. Capital schaut mich ungläubig an.
,,Keine Sorge. Ist mir zu jung."
,,Zu jung? Sie hat doch gesagt, sie wäre 22 Jahre alt.", erkläre ich.
,,Ach komm, das glaubst du doch wohl selber nicht."

,,Ja, keine Ahnung sie sieht doch so perfekt aus.", sage ich sarkastisch.
"Nichts gegen deine Schwester aber sie ist nicht so mein Typ. Ich mag es wenn die Frauen wenigstens etwas ehrlich sind.", antwortet er.

,,Wenn du meinst.", sage ich und drehe mich weg um zu gehen.
So ganz interresssiert er mich nicht.
Doch plötzlich zieht er seine Gucci-Capi aus und richtet seine Haare. Dabei entgeht mir ein Blick auf sein richtiges Aussehen denn seine Brille rutscht etwas runter.

Er wirft seine langen Haare nach vorne und versucht sie gut aussehen zu lassen. Die Frisur steht ihm sehr gut und es zeigt irgendwie eine andere Seite von ihm. Obwohl ich ihn nicht kenne.

,,Und du bist dir sicher, dass du mich nicht beobachtest?", sagt er nach einer Weile. Ich spüre wie ich rot werde.
,,Ey, nicht schlimm. Bei meinem Aussehen.", sagt er lachend. Mir bleibt nichts übrig als mitzulachen.

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Ich habe versprochen heute noch ein Kapitel zu veröffentlichen auch wenn es etwas spät ist. Wie immer hoffe ich, dass es euch gefällt.

Für uns || Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt