Kaum angekommen wurde sie von jedem in den Arm genommen. Glücklich spielen. Sei nett. Gib ihnen Küsschen auf die Wange. "Schön dich zu sehen" , sprach sie zu jedem, jeder erwiederte dies. Tessa log. Am liebsten wäre sie jetzt bei ihren Freunden im Stadion ihres Lieblingsclubs. Ihre Familie freute sich wirklich sie zu sehen. Hatten sie doch ihre Prinzessin wieder. Ihre jüngere Cousine beneidete sie für ihren Rock, während Tessa nur auf ihren Cousin fokussiert war, welcher ein Hemd tragen durfte. Sie wurde überhäuft mit Geschenken. So richtgen Mädchenssachen. Schminke und so ein Zeug. Sie spielte freudig und bedankte sich, ihre Mutter kontrollierte alle ihre Emotionen, sollte ihr kleines Geheimnis niemals an die Öffentlichkeit gelangen. Oh, wenn ihr nur wüsstet, dachte sie dann ununterbrochen. Über die Jahre, seit sie denken kann, hat sie gelernt zu schauspielern. Sie kann ihre Emotionen gut fälschen. So zeigt sie nie ihre wahren Gefühle um den Menschen, der sie eigentlich, ist zu verstecken. Den ganzen Tag über wurde gelacht und gegessen. Als Mädchen musste sie natürlich darauf achten, was sie aß. Theo hätte das halbe Buffet leer gegessen und nichts darauf gegeben wie das aussah. Hauptsache satt. Tessa wollte nicht die Laune verderben, also lachte sie mit und hilt sich an alle weiblichen Vorgaben der Familie und der Gesellschaft.
"Verschließ deine Beine wenn du sitzt ansonsten schauen sie dir unter den Rock." "Sitz aufrecht, damit deine Weiblichkeit besser zur Geltung kommt, aber lass dich niemals von einem fremden Mann auf der Straße ansprechen. Oder willst du vergewaltigt werden?" "Sei brav und keine Draufgängerin." "Zeige dich von deiner besten Seite."
Tessa hatte sie alle gehört. Sie konnte nicht verstehe warum ihre Mutter sie nicht als Theo die Straße betreten lässt. Dennoch hielt sie sich an alle Regeln die ihre Mutter ihrer Prinzessin gelehrt hatte, auch wenn diese wusste sie hatte einen Jungen geboren.