Prolog

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Mit leerem Blick starrte ich aus dem großen Fenster seines Schlafzimmers. Von draußen schien etwas Licht in das Zimmer und erhellte den dunklen Laminatboden. Der Himmel draußen war grau und nur mühselig schienen ein paar Sonnenstrahlen durch die dickbehangene Wolkendecke. Draußen lag Schnee, es musste letzte Nacht begonnen haben zu schneien. Mit einem müden Lächeln erinnerte ich mich daran zurück, wie Schnee das Schönste für mich gewesen war und wie ich mit 7 oder 8 Jahren, immer schon früh morgens meine Schneestiefel angezogen hatte um möglichst viel Zeit in diesem atemberaubenden Weiß zu verbringen. Mittlerweile erinnerte mich der weiße Schnee nur noch daran was mein Leben zerstört hatte. Ich konnte nichts schönes mehr daran erkennen, außer die Versuchung wieder zu Vladislavs Nachtschrank zu tapsen und mich wieder lebendig zu fühlen. Es gab mal eine Zeit da hatte nur seine Anwesenheit ausgereicht doch mittlerweile, konnte nichtmal er in mir diese Gefühle wecken. Trotzdem würde ich es keinen Tag ohne ihn aushalten. Es war fast schon als wäre ich abhängig von ihm, nicht in einem negativen Sinne. Was für eine Ironie dachte ich, während ich das Weiß draußen betrachtete. Was hatten wir nur falsch gemacht? Und obwohl ich die Antwort wusste, fragte ich mich wo alles so aus dem Ruder gelaufen ist, dass es uns beiden jetzt so geht. Ein kleiner Seitenblick genügt um zu sehen, dass er ebenfalls wie gebannt aus dem Fenster starrt. Die Faszination die ich in seinen Augen erkennen kann ist beinahe so groß wie seine Pupillen. Sein Gesicht wirkte eingefallen und dunkle Augenringe zierten seine braunen Augen. Unauffällig wand ich meinen Blick von ihm ab und widmte mich stattdessen wueddr der Welt außerhalb seiner Wohnung. Ich zucke zusammen als ich seine kalte Hand an meiner spüre, trotzdem lass ich es zu, dass er meine Hand nimmt. Es fühlt sich gut an. Vielleicht, vielleicht sind wir ja doch noch nicht verloren denke ich. Still liegen wir nebeneinander in seinem großen Boxspringbett, keiner redet, keiner bewegt sich, alles was ich spüre ist seine Hand in meiner und die Wärme die von ihr langsam in meinen ganzen Körper übergeht.

Anders als die Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt